Altausee
- Reisebericht -

"Ihr seid das Salz der Erde." (Matthäus 5,13)
Salzwelten Altausee (Besucher-Bergwerk)
Lichtersberg, Österreich

GPS (unverbindlich): Breite 47°39'8.17"N Länge 13°44'19.26"E

Infos:
- Das Besucher-Bergwerk ist geeignet für Familien ohne Hunde im Schlepptau.
- Für gehbehinderte Menschen und Kleinkinder m. M. nach, jedoch nicht so sehr geeignet. Nicht umsonst soll das Bergbaugesetz dort einen Zutritt erst ab einem Alter von 4 Jahren erlauben. U.a. kann dort schon einmal ein zügigeres Durchwanderungs Tempo erforderlich sein. Da kann es schon mal zu Stress mit dem Nachwuchs, aber auch mit Oma und Opa kommen.

- Im Internet wird die Wanderstrecke mit bis zu 2,5 km angegeben.
- Nimmt man an einer Führung (verpflichtende Teilnahme) vor Ort teil, sollte man dafür 90 Minuten einkalkulieren und warme Kleidung anziehen, da es hier stellenweise kühl ist (so um die 7 bis 10 Grad C.).

SALZ:
- NaCl Kochsalz
- Reserven in Deutschland im Jahr 2020 unter Tage: ca. 100.000 km³ (geschätzt)
- Weltweite Produktionskapazität im Jahr: ca.257.000.000 Tonnen
- 0,9 % Kochsalz-Anteil im Körper des Menschen.
- Salzverlust des menschlichen Körpers täglich: bis zu ca. 20 Gramm

Salz war einmal das Gold dieser Region in Österreich. Über diese Region hinaus war es Handelsgut Nummer 1 über Jahrhunderte.

In einer Zeit, in der man eine elektrische Stromversorgung, Kühlschränke, Einmachgläser und künstliche chemische Konservierungsstoffe noch nicht kannte, war SALZ eine der wenigen Möglichkeiten Nahrungsmittel (z.B. auch Heringe) zu konservieren. Das hatten schon die Maya (Belize), Azteken, Sumerer und Kelten erkannt. Die alten Ägypter nutzten das SALZ beim Mumifizieren von Gestorbenen. Mittelalterlich diente es auch als Wundermittel. Es wundert nicht, dass man damit anscheinend schon in biblischen Zeiten die Haut Neugeborener eingerieben hat. Zu Risiken und Nebenwirkungen bitte vorher aber immer den Kinderarzt befragen!!

"....so hat man Dich auch nicht in Wasser gebadet, dass Du sauber würdest, noch mit SALZ abgerieben, noch in Windeln gewickelt." (Hesekiel 16,4)

Man muss dabei natürlich anmerken, dass durch diese Art der natürlichen Haltbarmachung die entsprechenden Nahrungsmittel einen leichten Beigeschmack bekamen.
So diente das SALZ gleichzeitig auch als Gewürz, an dem man oft gar nicht vorbeikam.
Die paar Gramm Kochsalz, welche der Erwachsene Mensch täglich so zu sich nehmen sollte, kamen da schnell zusammen. Absichtlich gebe ich hier keinen Gramm-Wert an, da eine zu hohe und zu schnelle Salzaufnahme schwere negative körperliche Folgen haben kann.
Römische Beamte bekamen im alten Rom teilweise ihr Gehalt in Form von SALZ ausgezahlt und auch die damaligen Legionäre wiesen diese Art des Primitiv Geldes (Sold) nicht zurück, da der Wertkurs des SALZes damals schwankte und man damit durch geschickten Handel einen zusätzlichen Kursgewinn realisieren konnte. Indirekt profitierten im Mittelalter Zollberechtigte Klöster und Adelige dadurch, dass diese Steuern (Salzsteuern) auf Abbaurechte und weitergehende Produktions-, Transport,- und Verteilungsstufen erheben konnten.
Aus diesen Gründen wurde in Österreich eine Bergwerk (Steinberg-Stollen; Salzwelten Altausee) schon im Jahr 1319 n. Chr. aufgeschlagen, welches sehenswert ist und welches ich vor langer Zeit einmal selbst besucht habe.
Während des II. Weltkrieges wurden hier europäische Kunstschätze untergebracht, um diese vor der Vernichtung durch den Krieg zu schützen. Ab 1943 dient es auch als Kunstgutlager (Rembrandt, Brueghel..etc.). Das Bergwerk ist heute ein Besucherbergwerk und ist nicht nur wegen der dortigen unterirdischen Barbara Kapelle aus Steinsalz sehenswert. Der dortige Altar wurde 1935 errichtet und kann angeblich heute noch zum Zwecke einer Eheschließung in besonderem Ambiente gebucht werden. Über Bergmannsrutschen kann man als Tourist tiefer ins Bergwerk einfahren. In diesem Bergwerk wird, neben Steinsalz das Siedesalz abgebaut (ca. 400.000 t/Jahr) .

Es gibt Historiker, welche der Ansicht sind, dass sich ohne SALZ weder Lüneburg -

(Saline wurde dort seit ca. 956 n. Chr. über lange Zeit im 24 Stunden Produktionsbetrieb gefahren. Eine der Folgen dort war, dass durch den erhöhten Holzbedarf des Produktionsprozesses, große Waldgebiete abgeholzt wurden (Lüneburger Heide). Umweltschützer ketteten sich damals nicht an Bäume, da man damals gesellschaftlich andere Probleme hatte),

- ,Hallein, Salzburg, Bad Reichenhall (Gesteinssalz), Hallstatt (Bergwerk), Staßfurt, Berchtesgaden (Salzquellen), Friedrichshall, Schwäbisch Hall (Kelten), Halle, Lübeck (Salzhandel), München noch Rom (durch Handelswege) sich zu dem entwickelt hätten, was wir heute wie damals dort vorfanden bzw. vorfinden.

Mittelalterlich wurde SALZ in der Regel durch Sole Sieden produziert. Sole wurde dadurch gewonnen, dass man Wasser in künstliche oder natürliche Berghohlräume leitete, welche von salzigem Gestein umgeben waren (Liquid Mining).

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