Xibalbá
Rätselhafte Riesen-Erdlöcher und der Klimawandel
- Science -

 

Fliegt man von Moskau aus mit Kurs 32° in Richtung Nordnordost los, gelangt man nach ca. 2.100 Km Flugstrecke auf die Halbinsel-Jamal (autonomer Kreis der Jamal-Nenzen Russland).

U.a. dort tauchen in den letzten Jahrzehnten immer mehr seltsam geheimnisvolle fast kreisrunde tiefe Erdkrater im Permafrostboden (u.a. bei Bowanenkowo GPS Breite 70°21'47.53"N Länge 68°26'24.87"E) auf, welche einen Radius von bis zu 30 Metern haben sollen, manchmal 60 Meter tief sind und nun zusätzlich zu den bereits bekannten und viel größeren Löchern aus unerklärlichen Gründen noch hinzukommen.
Entsprechende YouTube-Videos sind anscheinend dazu vorhanden.

Zunächst sollen diese Erdlöcher ca. ab dem Jahr 2014 nur von Hirten und Hubschrauberpiloten entdeckt worden sein, welche keine Erklärung dafür hatten, warum sich plötzlich dort an so vielen Stellen die Erde neu auftut.

Wissenschaftler haben einige von diesen Erdlöchern untersucht und kamen zu folgenden Ursachen-Vermutungen:

- Einschlag von Meteoriten

- Unterirdische Explosionen mit natürlichem Grund. Kalte Methangas Explosion, durch aufgetautes Methanhydrat. Ein Beleg hierfür wäre die Tatsache, dass dort teilweise ein aufgehäufter Kraterrand ohne Brandspuren vorhanden ist.

- Unterirdische Explosion mit künstlichem Grund (Bergbau, Gasabbaufelder, da z.B. ein Fundort ca. 30 Km von einem Gasfeld im Norden der Stadt Salechard (GPS Breite 66°32'38.77"N Länge 66°35'55.36"E) entfernt liegt.

- natürlich mal wieder die Aliens

- unbekannte (geheime?) Baumaßnahmen (z.B. antike Grabanlagen)

- geschmolzener zusammengebrochener Pingo (unterirdische Eislinse; Bodenwölbung im Bereich des Permafrostes z.B. in der russischen Taiga, welche dadurch entsteht, dass wachsendes lokales Eis die darüber befindlichen Erdschichten in Form kleiner Hügel anhebt)

- Schiefergas Explosionen

- Meteoriteneinschlag
Wissenschaftler, welche ein besonders auffälliges Loch unter-suchten, konnten einen Meteoriteneinschlag (fehlende Brand-spuren an den Rändern) und eine menschliche Baumaßnahme als Grund des Riesenerdloches aber sofort ausschließen.
Auch wurde vor Ort keine erhöhte Radioaktivität gemessen.
Als wahrscheinlichster Grund wird zurzeit eine kalte Methangas Explosion vermutet, da man vor Ort ca. 10 % Methangas Anteil unserer Atemluft festgestellt hätte.
Üblicherweise sind dort sonst nur ca. 0,00018 % Methan-Luft-Anteil (1,75 ppm) vorhanden.
Das brennbare, geruchlose und farblose Gas Methan (CH4) entsteht, wenn organische Stoffe von Mikroben unter Luftabschluss abgebaut werden. Es ist als Grubengas, weltweit der Schrecken aller Bergleute und sorgt dafür, dass sich zumindest der gut ausgebildete Kumpel unter Tage niemals eine Zigarette anzünden würde.

Fazit:
Liebe Leserinnen und Leser!
Positioniert Euch einmal in GOOGLE EARTH auf GPS-Position Breite: 69°58'33.39"N und Länge: 71°13'0.80"E in einer Sichthöhe von 30 Km. Wenn Ihr über die Halbinsel streift, werdet Ihr unzählige solcher Löcher finden, die sehr kreisrund wirken.
Ich vermute, dass die neu hinzugekommenen Riesenerdlöcher als Thermokarste eine Folge der Erderwärmung sind, da der bisherige Permafrostboden (Frostzustand permanent über 2 Jahre bei Temperatur < 0°; ca. 15 % bis 25 % der gesamten Erdoberfläche unserer Erde; Gefriertiefe in z.B. Sibirien stellenweise bis ca. 1.500 Meter Tiefe) immer schneller und in immer größere Tiefen auftaut.
Besonders betroffen sind Alaska, Sibirien und Kanada.
Wir in Deutschland, haben Permafrost angeblich nur auf der Zugspitze in 2,962 km Höhe.
In Kanada verzeichnet man im Jahr 2020 schon Auftauprozesse, welche man vor 10 Jahren dort erst für das Jahr 2090 erwartet hat. Ganze kanadische Regionen sanken deswegen angeblich schon um ca. 100 cm großflächig in die Tiefe.
In Russland nutzen dies geschäftstüchtige Knochensammler, welche nun endlich leichter an vorher eingefrorene Stoßzähne, Mammutknochen und Dinosaurierknochen herankommen, weil diese durch die auftauenden Erdböden nun freigelegt werden. Einige sibirische Start- und Landebahnen von Flugplätzen sind deswegen schon beschädigt und auch bei einigen oberirdischen Gas- und Ölleitungen ist es dort nur noch eine Frage der Zeit, bis diese stellenweise zusammenbrechen.
Schlecht für uns Menschen auf dieser Erde ist, dass dadurch auch großflächig Methanhydrat schmilzt, welches als Treibhausgas (Methan CH4) mindestens 23 mal stärker wirkt als CO2.
Solange organisches Material im gefrorenen Zustand konserviert ist, können überall vorhandene Mikroben den Zersetzungsprozess nicht einleiten. Taut dieses Material auf, können diese zu arbeiten beginnen und schädliche Treibhausgase CO2 und CH4 produzieren.
Wenn man davon ausgeht, dass dadurch im Laufe des Jahrhunderts über 1000 GIGA-Tonnen weltweit freigesetzt werden, kann man sich die Folgen ausmalen.

Nebenbei angemerkt.

Was noch ziemlich unbekannt für viele ist, ist die gefährliche Treibhauswirkung von Distickstoffoxid (Lachgas N2O). Lachgas ist mindestens 300 mal klimaschädlicher als Kohlendioxid (CO2) und entsteht u.a. in der Landwirtschaft (Tierhaltung, stickstoffhaltige Düngemittel), in Moorgebieten, durch die KFZ-Katalysatortechnik etc..

An dieser Stelle sei auch noch einmal auf 2 spektakuläre Erdlöcher hingewiesen, welche sich in Guatemala plötzlich einst auftaten:

Am 23.02.2007 -
(GPS: Nord 14.650459° West -90.490874°, Radius 15 Meter und Tiefe ca. 60 Meter)
- und am 30.05.2010 -
(GPS: Nord 14.652011°, West -90.505911° ,Radius 10 Meter und Tiefe ca. 30 Meter)
- öffnete sich urplötzlich die Erde in Guatemala-Stadt und bildete durch Erdsenkungen Löcher, welche als Dolinen- und/oder Cenoten-Erdlöcher von Guatemala City weltweit bekannt wurden.
Das Loch vom 23.02.2007 tötete mindestens 3 Einwohner und das Loch vom 30.05.2010 riss ein 3-stöckiges Haus in die finstere Tiefe und tötete mindestens einen Menschen. Ein Loch (sehr spektakuläre Fotos kann man sich im Internet ansehen) sah so aus, als wäre es künstlich geschaffen worden. Wahrscheinlich wurden diese Löcher dadurch geschaffen, dass nach enormen Regenfällen die entsprechende Stellen mitten in der Stadt unterspült wurden (Auswaschung/Auflösung von Kalkstein) und große Hohlräume unter Häusern und Straßen schufen. Eventl. waren aber auch Brüche von Abwasserrohren die Verursacher.
Das Besondere an einem Loch waren die glatten Wände, welche so aussahen, als wären diese durch die Wirkung eines gigantischen Bohrnagels entstanden.
Schon von den Mayas wurden solche Löcher als Angstorte bezeichnet (Xibalbá) bzw. als Zugang zur Unterwelt gefürchtet und verehrt.

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