Nesyamun
die sprechende Mumie
- Science/History -
Es ist unglaublich!
Stellt Euch mal vor, Ihr würdet einbalsamiert, ca. 3000 Jahre faul im Sarkophag herumliegen und dann würdet Ihr von Wissenschaftlern nach fast drei Jahrtausenden wieder zum Sprechen gebracht.
Nicht ganz!
Im alt ägyptischen Tempelkomplex Karnak bei Thebes (ungefähre GPS-Position: Breite 25°43'17.24"N Länge 32°36'29.93"E) gab es mal um ca. 1100 vor. Chr. einen Geistlichen namens Nesyamun, der dort sein Leben als angesehener Priester verbrachte.
Nach seinem Tod wurde seine Mumie um 1823 n. Chr. herum, nach tausenden von Jahren, in ein englisches Museum (Leeds City Museum; GPS Breite 53°48'6.38"N Länge 1°32'48.35"W) gebracht, wo diese beinahe 1941 nC im Zuge des II. Weltkrieges bei einem Bombenangriff zerstört worden wäre.
Irgendwann stellte man bei genaueren Untersuchungen fest, dass der sogenannte Vokaltrakt (Struktur im Bereich des
Kehlkopfs, des Mundraumes, der Lippen, der Nasenhöhlungen und des Rachenraumes) der Mumie noch gut erhalten war.
U.a. da dieser Vokaltrakt bei jedem Menschen und jedem Säugetier individuelle Merkmale hat, klingt jede Stimme (Klangfarbe) beim Sprechen etwas anders.
Wenn man diese Strukturen genau synthetisch rekonstruiert, kann man eine Kopie der tatsächlichen Ursprungsstimme nachbilden.
Wissenschaftler der "University of London" (ungefähre GPS-Position: Breite 51°31'19.07"N Länge 0° 7'41.31"W) haben das genau gemacht.
Mittels einem CT (Computertomograf) waren sie dazu in der Lage den Vokaltrakt von Nesyamun genau zu vermessen und dann mithilfe eines 3-D-Druckers nachzubilden. Ein künstlicher Kehlkopf erledigte den Rest.
Wenn man "Nesyamun" in eine Internetsuchmaschine eingibt, kann man sich auf einigen Homepages den nachgebildeten Stimmlaut anhören.
Angeblich war auf seinem Sarg eine Inschrift angebracht, welche dahingehend interpretiert werden kann, dass Nesyamun
damit einverstanden gewesen wäre.
Fazit: Es gibt Leute, die können ihren Mund selbst nach 3000 Jahren nicht halten.