Das Tal ruft!

©Alfons Colbert (Chevalier du nihilisme)©

- Satire -

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Aliens flogen im All
einst vor sich hin
nach schmackhafter Biomasse
stand Ihnen der Sinn.

Ausgehungert durchsuchten Sie den Spiralnebel
Es war wirklich fatal
da kam endlich von Arecibo
ein Funksignal

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Nachdem spinnenartige 12-beinige und 5 Meter große Aliens das irdische Funksignal von Arecibo im terranischen Jahr 2020 aufgefangen und zurückverfolgt hatten, waren diese sehr erleichtert.
Endlich, nach jahrelangen Suchen und dem langweiligen Konsum ekliger vollsynthetischer Weltraumnahrung, hatten sie anscheinend endlich etwas Schmackhaftes geortet.

An der Erde im Jahr 2050 nC angekommen, meldeten ihre Sensoren schnell das Vorhandensein von gesunder Biokost auf einer Alpenalm.
Ein Beiboot wurde abgesetzt, welches auf einer Kuhweide nahe der Wichtelmoseralm landete. Kaum angekommen, machten sich die Außerirdischen erst einmal über die Kühe her.
Die Besitzer der Kuhherde, der Almmoser Sepp und seine Frau Marie sahen das erzürnt und schickten gleich den 520 Euro Knecht, mit einer Mistgabel bewaffnet, zunächst in die Schlacht.

Dieser fand ein schnelles und unrühmliches Ende.

Sepp und Marie erkannten schnell, was die Stunde geschlagen hat und rannten in Todesangst, er in Trachtenseppelhose, sie mit hoch gerafften Dirndl, verfolgt von sabbernden und voller kulinarischer Vorfreude schmatzenden Aliens, geschwind, in einer anderen Art von kosmisch kulinarischem Almabtrieb, zu Tale.
Die Aliens holten, trotz körperlicher Überlegenheit, die beiden Flüchtenden nur deswegen nicht sogleich ein, weil auf dem Weg ins Tal, kein Geißbock, keine Kuh und kein Murmel unverspeist blieb.

Auf dem Weg ins Tal begegnete ihnen der Bürgermeister, aufwärts steigend, mit seiner obligatorischen Blaskapelle im Schlepptau. Dieser hatte von der Landung der Außerirdischen Wind bekommen und sich gleich zu deren Begrüßung auf den Weg nach oben gemacht.
Als die irdischen Almbewohner an der Blaskapelle in Panik vorbeiliefen, intonierte die Kapelle gleich, in Unkenntnis der tatsächlichen Situation, für deren 12-beinigen Verfolger in Sichtweite, das Begrüßungslied
"Horch, was kommt von draußen rein".
Auch der Bürgermeister und seine Kapelle gingen im Magensaft der Außerirdischen daraufhin jämmerlich unter.
Im Tal angekommen, erblickten die Aliens ein Plakat, welches zum monatlichen Treffen einer Gewichts-Watchers-Gruppe, just an diesem Tag, ins Gemeindehaus einlud.
Den Aliens wurde klar, dass sie im kulinarischen Paradies namens Erde endlich angekommen waren und dass der Weg ins Gemeindehaus "fette Beute" versprach.