SOKUSHINBUTSU
Bodhisattvas
Sariras 

Mystery und Satire


Liebe Mystery Freunde (w/s/m)!

In der Story "Das Rätsel des unsterblichen Mönch"(s.u.) habe ich mich schon einmal mit geheimnisvollen Mumien beschäftigt und konnte von diesem Thema einfach nicht lassen.

Woran liegt es?

Vielleicht daran, dass mir vor einiger Zeit ein Zeit-genosse begegnete, der auf mich beim Sprechen, in Gestik und Mimik einen so vitalen Eindruck machte, dass die Mumien von denen ich nachstehend berichte, im Vergleich dazu, direkt hyperaktiv lebendig wirken.

Aber Spaß bei Seite!

Das Thema ist meiner Meinung nach so interessant und spannend, dass ich es an dieser Stelle noch einmal aufgreifen möchte, auch wenn ich damit Gefahr laufe "alten Lese-Kaffee" aus vergangene Mystery Beiträgen eventl. inhaltlich überflüssiger Weise wieder aufzuwärmen.

Na ja, vielleicht habe ich im Folgenden ja sogar einige neue Informationen für Euch zu diesem Thema.

Liebe Leser,

die Mumien um dies es heute geht, werden Mumien des Buddhismus, Sokushinbutsu (Selbst-mumifizierung asketische Mönche), Bodhisattvas (menschliches Wesen im Mahayana-Buddhismus, welches nach höchster geistiger Vervollkommnung strebt) und Sariras (menschliche buddhistische Reliquien) genannt.
Es handelt sich um mumifizierte Nonnen und Mönche, welche seit über 1000 Jahren von Gläubigen verehrt werden.
Vergleichbar ist dies durchaus mit den christlichen Heiligenverehrungen, welche sich auf religiöse menschlicheVorbilder bezieht, welche im Allgemeinen von den Mitgliedern mancher Religionsgemeinschaft als Vorbilder in ethischer und religiöser Hinsicht angesehen werden und bei denen man der Meinung ist, dass diese Gott besonders nahe stehen bzw. standen.
Allein die römisch-katholische Kirche soll über 7.000 Märtyrer und über 6600 Heilige (vgl. Verzeichnis: Martyrologium Romanum) verehren. Diese Heiligenverehrung bildet bis heute einen der Streitpunkte zwischen der römisch-katholischen Kirche und der evangelischen Kirche, die von solcher Art der Personenverehrung nicht viel hält (vgl. Confessio Augustana Artikel 21).

2015 sorgte das ungarische Naturkundemuseum für Aufsehen mit der Ausstellung einer Buddha-Statue in der vor Ur-Zeiten von Unbekannten eine menschliche Mumie eingebaut worden war.

Solche Selbstmumifizierungen von Mönchen wurden in Japan 1879 n.Chr. (andere Quellen nennen das Jahr 1903) verboten, da es sich hier um einen geplanten Selbstmord (Hunger-Selbstmord) einer menschlichen Person mit religiöser Motivation handelte.

Auch innerhalb Chinas gab es im letzten Jahrtausend immer wieder solche religiösen Selbstmumifizierungen. Diese Mönche führten ihre letzten Lebensjahre bewusst in völliger Askese. Sie aßen in ihren letzten drei Lebensjahren kaum etwas undhielten eine strenge Diät ein, welche bei den japanischen Asketen nur den Verzehr von Urushi-Tee, giftiger Tee welcher
aus dem Lackbaum gewonnen wurde, Wurzeln, Samenkörnern, Nüssen, Rindenstücke von Kieferbäumen und Salz erlaubte. Anscheinend sollte damit u.a. bezweckt werden, dass möglichst viel Körper-Fett abgebaut wird. Der Genuss des giftigen Tees, sollte den Körper konservieren und nach dem Tod vor Parasitenbefall schützen.
Irgendwann versanken diese Meditations-Spezialisten logischerweise in einen meditativen Dämmerzustand undwurden von ihren Jüngern noch lebend z.B. im Lotussitz in eine Salz-gefüllte Kiste aus Kiefernholz bestattet, damit diese dort weiter meditieren konnten.
Auch Särge aus Zedernholz wurde verwendet, da man diesen nachsagte, dass diese relativ Ungeziefer resistent wären.
Man installierte den lebendig begrabenen ein kleines Lüftungsrohr nach außen und ermöglichte es diesen mittels einer Glocke nach draußen zu signalisieren, dass sie noch lebten. Lange funktionierte dies logischerweise nicht. Irgendwann läutete nichts mehr und die Begräbnishelfer (Jünger des Mumienmönchs) beseitigten auch den Luft-schlauch nach außen. Erst nach weiteren Jahren des Abwartens wurde die Kiste (der Sarg) von den Anhängern des Mönch wieder geöffnet und man schaute nach, ob ein ungewollter Verwesungs-prozess eingetreten war.
War dies der Fall, hatte der Asket anscheinend vor seiner Lebend-Beerdigung nicht genügend meditiert.

Beispiele:

1. Ulan Bator (Mongolei) Mumie im Lotussitz ca. 200 Jahre alt

2. Liu Quan (Liuquan) ist die Mumie eines buddhistischen Meditations-Mönchs, welche wahrscheinlich aus China stammt. Der Mönch lebte so um 1100 n.Chr. und wurde in das Innere einer goldenen Buddha-Statue eingebracht oder vielleicht sollte es besser eingebaut lauten. Dies wurde so kunstfertig gemacht, dass man dies von außen nicht erkennen konnte. Auch nach diesem Einbau fand die Mumie keine Ruhe, sondern landete bei einem Sammler aus den Niederlanden, welcher die wahre Natur dieser Statue erkannte. Mittels Endoskopie und Computer-Tomografie (CT-Scan des Meander Medical Center, Niederlande) konnte man feststellen, dass der Mumie innere Organe entfernt worden waren. Die dadurch entstandenen Körper-höhlungen waren anscheinend mit geheimnisvollen Schriftstücken in chinesischer Sprache aufgefüllt worden.Auch im Drents Museum soll man diese schon einmal ausgestellt haben. Danach soll diese ab ca. 2015 in Budapest im ungarischen Nationalmuseum für Natur-Geschichte gelandet ein.

3. Luang Pho Daeng war ein buddhistischer Mönch aus Thailand, welcher angeblich im Jahr 1973 n.Chr. während meditativer Trance verstorben sein soll. Seine Mumie soll sich in einem Tempel in Wat Khunaram (Insel Ko Samui, Provinz Surat Thani) befinden. Der Mumie hat man eine coole Sonnenbrille aufgesetzt, damit sich die Besucher nicht erschrecken, da die Augenhöhlen wohl etwas ramponiert aussehen. Angeblich wird diese Mumie auch von respektlosen Geckos dazu verwendet dort ihre Eier zum Zwecke der Ausbrut abzulegen.

4. Dashi-Dorzho Itigilov (auch in der Literatur bezeichnet als Daschi-Dorscho Itigelow; Hambo-Lama Daschi Dorscho Itigelow) wurde als buddhistische Führungspersönlichkeit und Medizinmann 75 Jahre nach seinem standesgemäßen Tod im Lotussitz exhumiert und es wurde erstaunt im Jahr 2002 festgestellt, dass der Leichnam kaum Verwesungs-Spuren aufwies. 

5. Mönch Kuukai

6. Mönch Tetsuryou-Kai


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Das Rätsel des unsterblichen Mönch
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Ein buddhistischer Mönch namens Hambo-Lama Daschi Dorscho Itigelow scheint nicht verwesen zu wollen, obwohl er aufgebahrt im Schneidersitz (sitzt angeblich im Lotus-sitz ohne Rückenstütze) von Interessierten in einem Kloster zu besichtigen ist.

(Ungefähre Kloster-GPS-Daten:51°45'32.43"N Breite, Länge 107°12'4.79"E)


Der Mönch lebte in der Zeit von 1852 n. Chr. bis 1927 n. Chr. und verbrachte Teile seines Lebens in einem russischen Kloster in der Provinz Burjatien. Angeblich, so wird berichtet, soll er schon zu Lebzeiten verkündet haben, dass sein Körper, auch nach seinem Tod niemals verwesen wird.


Irgendwann soll Daschi Dorscho Itigelow während einer Tiefenmeditation plötzlich gestorben sein. Über 30 Jahre soll man ihn dann vergraben haben und erst im Jahre 2002 wieder exhumiert haben.


Die "Tatsache", dass er bis heute kaum verwest ist, stellt auch Fachwissenschaftler (u.a. angeblich auch die Chemisch-Technische Universität Moskau) vor ein Rätsel.


Wissenschaftler haben den Leichnam genau untersucht und keine Spuren von äußeren Manipulationen (z. B. Einbalsamierungs Arbeiten) feststellen können.
Der medizinisch/chemische Zustand seiner Verwesung wurde über 80 Jahre nach seinem Tod von Sachverständigen auf nur 1,5 Tage (nach Eintritt des Todes) geschätzt.


Auf Deutsch: Der Leichnam ist so gut erhalten, als wäre erst vor eineinhalb Tagen gestorben.

Was fast absolut unglaublich sein soll ist, dass zudem berichtet wird, dass dieser Mönch bis heute noch Körpervitalfunktionen in sehr geringem Ausmaß zeigen würde. So würde dieser bisweilen die Augen öffnen und auch den Mund bewegen.
Es gibt die Aussage von Wissenschaftlern, welche den Mönch untersucht haben, welche seinen derzeitigen Zustand als Zwischen-station zwischen Leben und Tod bezeichnen. Andere gehen hier vom Zustand einer Wachsleiche aus.Durch langen Aufenthalt in einem ziemlich luftleeren Raum, sollen eigene Fette des Körpers eine schützende Außenhülle um diesen herum gebildet haben.


Fazit:
Interessante Geschichte. Jeder entscheide selbst, was er/sie davon hält.Aber mal hier so angemerkt.Es ist schon krass, was im Bereich des Buddhismus Mönche so an Selbstexerzitien auf sich nehmen. So wird von einem Mönch Kuukai (angeblich auch Gründer einer Sekte) berichtet, der sich ca. 8 Jahre lang auf seinen Tod dadurch vorbereitet hatte, dass er seinem Körper Fett und Wasser durch Askese entzog. Er trank wenig und aß viele Hülsenfrüchte, Baumrinde und gesundheitsschädliche Baumharze in dieser Zeit. Die Baumharze sollten wohl dafür sorgen, dass sein Körper nach seinem Tod nicht von Tieren, Insekten, Würmern und Maden aufgefressen wird. Ob unser heimischer Borkenkäfer (Scolytinae) auch davon beeindruckt gewesen wäre sei einmal dahingestellt. Zum Schluss wurde er von seinen Jüngern auf seinen Befehl hin in eine kleine Zelle mit Luftloch bei lebendigem Leib eingemauert. Dort verweilte er im Lotussitz, betätigte ab und zu noch eine Lebensglocke, damit "die da draußen" über seinen Zustand regelmäßig Bescheid bekamen, bis zu seinem Tod 835 n.Chr..

Als man von seinem Dahinscheiden ausging, weil die Signalglocke nicht mehr ertönte, wurde er endgültig eingemauert.


Nach über 2 Jahren wurde das Grab geöffnet und man stellte fest, dass Kuukai gut erhalten und vollständig mumifiziert war.


(Exkurs: Mumie = mumia bedeutet angeblich = "Pech/Bitumen" im persischen, obwohl, wenn man "Mumie" im Google Übersetzer eingibt, dies manchmal dort im persischen in unverschämter Weise mit "Mamas Körper" übersetzt wird.)


So um 1877 n. Chr. herum gab es noch einmal einen Mönch namens Tetsuryou-Kai welcher auf ähnliche Weise starb. In der Mongolei hat man vor einiger Zeit -


(Januar 2015? Fundort Songino Khairkhan, GPS unverbindlich: Breite 48° 4'47.08"N Länge 106°35'21.22"E)

- einen Mumienmönch im Lotussitz gefunden, der nach ca. 200 Jahren Mumienzeit immer noch so aussah, als wäre er erst vor ein paar Tagen gestorben. Es gibt von ihm Fotos, welche wirklich sensationell sind. Sein mumifizierter Schädel trug/trägt noch reichlich Haare. Ein Mumienhändler hatte vorher versucht, den Leichnam gewinnbringend zu verkaufen. Ein einheimischer Professor aus Ulan-Bator (Ulaanbaatar GPS: Breite 47°54'47.86"N Länge 106°55'11.92"E) ging sogar davon aus, dass der Tote gar nicht tot sei, sondern nur in einem Zustand der Tiefenmeditaion (Tukdam) verweile.


Seltsam geht es bis heute, wie man hört, auch noch in Neuguinea beim Volksstamm der Dani zu. Dort werden Gestorbene solange geräuchert bis diese statuenhaft mumifiziert sind. Das kann schon einmal Monate dauern.


Der japanisch religiöse Weg der Auto-mumifizierung wird dort Sokushinbutsu genannt und ist angeblich seit 1903 n.Chr. behördlich verboten worden.


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