MARSEILLE
- Reisebericht -


Marseille (einmal sehen und ...und....und das reicht dann auch).


Liebe Globetrotter,

wie ich da so gerade durch meine Bilder-sammlung blättere, trifft mich auch eine trübe Erinnerung an Marseille, also die große berühmte Hafenstadt im Süden von Frankreich, welche man in Google Earth unter GPS Breite 43°18'6.70"N Länge 5°22'29.04"E (Porte d' Aix; Arc de triomphe, Arco da Independêcia Marseille; Place Jules Guesde) findet.


Also, ich war, als einer von ca. 3.000.000 Touristen im Jahr, schon mehrfach dort und weiß bis zu heutigen Tag nicht genau, warum ich hierhin eigentlich wieder-gekommen bin.


Das liegt u.a. daran, dass diese Stadt immer mehr depressiv als euphorisch auf mich wirkte. Und auf "schlechte Laune" bin ich im Urlaub nicht scharf, die bekommt man im Alltag schon tagtäglich genug kostenlos serviert. 

Da steht man zum Beispiel vor dem imposanten o.g. Triumphbogen Porte d' Aix (angebliches touristisches: Muss! Fertigstellung ca. 1839 nC) und erwartet, dass die Stadtpolitiker von Marseille die touristische Relevanz dieses Baudenkmals erkannt haben und die Architektonik und den Erhaltungszustand der dem Platz angrenzenden Gebäude der touristisch historischen Bedeutung dieses Triumph-bogens anpassen. ...Ja, da wartet man lange. Um den Bogen herum sah ich damals schmuddelige teilweise Graffiti-verschmierte kahle fensterlose mehr-stöckige Gebäudewände, welche anscheinend nur noch durch horizontale Stahlträgerverstrebungen notdürftig zusammengehalten wurden. Und in den Straßen um den Triumphbogen herum sah es damals nicht besser aus.

Schon besser sah es in der Vorzeige-Einkaufs-Straße La Canebière aus (Shopping-Paradies von Marseille GPS Breite 43°17'50.75"N Länge 5°22'50.44"E), welche man ab ca. 1666nC als Marseilles Version der Champs-Élysées eröffnet hat.


Sehr sehenswert ist noch das um 1869nC errichtete Palais Longchamp (GPS Breite 43°18'15.04"N Länge 5°23'39.42"E; inkl. Kunstmuseum Musée des Beaux-Arts und Naturkundemuseum).

Also, seit um ca. 600vC die Griechen diese Stadt angeblich gründeten ist sehr viel Zeit vergangen. Man könnte meinen, dass die Generationen von Bewohnern, welche danach kamen, Zeit genug gehabt hätten diese historische Stadt bautechnisch zu pflegen und zu erhalten. Leider sieht man meiner Meinung nach heute nicht viel von Tätigkeiten im Bereich der Standsanierung und Denkmalpflege. An dieser Stadt kann man deutlich sehen, dass in all den Jahr-hunderten immer eins fehlte. Und das war das Geld. Für überflüssigen Schnick-schnack reichte die Kohle hier Stadt-teilweise offensichtlich nicht.
Nun gut, es gibt da einen großen Yachthafen (Vieux-Port de Marseille), für die Reichen und für die, die sich für die Schönen halten (GPS Breite 43°17'39.64"N Länge 5°22'2.77"E). Dieser Yachthafen ist ca. 1 km lang und ca. 300 Meter breit. Dort kann man dann auch die Lokalspezialität Bouillabaisse speisen, wenn die Brief-tasche von Euros nur so überquillt und dringend nach Entlastung schreit.
Es gibt da ca. 3 km Luftlinie entfernt noch die Gefängnisinsel Château d'If. Eine Festungsinsel und Gefängnis des 16ten Jahrhunderts, bekannt aus dem Film DER GRAF VON MONTE CRISTO. .....Hält man dort die Architekten, Sozialarbeiter, Streetworker und Stadtsanierer gefangen? Man weiß es nicht. Man kann es nur vermuten.


Marseille hat ca. 850.000 Einwohner und ist ein Schwerpunkt der Kriminalität in Frankreich. Dementsprechend ist es jedem anzuraten, vor einer Sightseeingtour in der neuromanisch byzantinische Basilika Notre-Dame-de-la-Garde -


(GPS Breite 43°17'2.27"N Länge 5°22'15.99"E; zwischen 1853nC und 1864nC im neobyzantinischen Stil errichtet; schöne Fernsicht)


- vorher eine Kerze anzuzünden. Hierzu ist natürlich auch die im neoromanisch-byzantinischen Stil erbaute Cathédrale Sainte-Marie-Majeure (Cathédrale de la Major GPS Breite 43°17'59.01"N Länge 5°21'53.17"E) geeignet, welche 3000 Gläubige angeblich aufnehmen kann.
Vielleicht hilft das ja.
Wandert man durch die Nordstadt, kann man zerfallene Wohngebäude, verbretterte Schaufensterläden, viele Graffiti, zerfallene Industriehallen und heruntergekommene Gewerbeviertel erkunden. Dies sollte man nur tagsüber machen, denn nach Einbruch der Dunkelheit ist die Polizei hier Dauergast. D.h. nicht, dass es dadurch dort sicherer wird, nein man zeigt dort Präsenz ohne durchschlagenden Erfolg. Woran erinnert mich das nur?
In einer Stadt wo in gewissen Stadtteilen (u.a. Nordviertel) die Mitgliedschaft in einer Straßengang oder einem gewalt-tätigen Clan zu einer Art Traditions- bzw. Brauchtumspflege gehört, hat einschlägiges Klientel keinen großen Respekt vor der Staats- und Ordnungs-macht. Und wenn einer dieser Spezies tatsächlich mal erwischt und verurteilt wird, wartet im Knast vielleicht schon der Rest der Familie auf ihn. Was soll sich da einer Sorgen machen? Man ist unter seinesgleichen, auch hinter schwedischen Gardinen.
Wer auf Nervenkitzel aus ist, macht eine Nachtwanderung durch die kleinen und größeren Parks und Gartenanlagen, wie z.B. dem Jardin de la Colline Puget an der Rue Abbe Dass (GPS Breite 43°17'22.12"N Länge 5°22'12.81"E), den Parkanlagen des Palais Longchamp (GPS Breite 43°18'15.04"N Länge 5°23'39.42"E), dem Place Jean Jaurès (GPS Breite 43°17'41.96"N Länge 5°23'11.42"E), durch den 11ten, 9ten, 3ten Arrondissement Marseille (Bellevue, Felix Pyat, Air Bel, Hauts de Mazargues, Cayolle-la-Soude , Belsunce), oder rund um die Train-Station-Marseille herum (Gare de Marseille Saint Charles GPS 43°18'9.87"N Länge 5°22'50.15"E).
Alles Orte die mindestens so sicher sind, wie der Central-Park in New York City (GPS 40°47'30.35"N Länge 73°57'31.95"W) zu seinen besten Zeiten.


Entschädigt werden alle, welche besonders scharf darauf sind im Urlaub viel Geld auszugeben, denn hier sind die Preise in den Läden französisch teuer. Für ein lokales Bier in einem Lokal mit 0,5 Liter legte man hier damals ohne Probleme 5 bis 8 Euro auf den Tisch.
Na dann mal: Prost!
Die Mietpreise sind hier stellenweise so hoch, dass den Marseiller die Mietpreise aus Berlin schon fast als preiswert erscheinen. Für ein kleines 3-Raum-Appartment im Stadtzentrum legt man monatlich schon mal locker 1500 Euro hin und kann froh sein, wenn das Wohnhaus halbwegs gepflegt ist, der gemietete Wohnraum bewohnbar und die Neben-kosten nicht noch einmal hinzukommen. Außerhalb des Zentrums ist es bei ähnlich mäßiger Wohnqualität nicht viel billiger. Wenn man hier kleine Kinder hat und zudem tagsüber noch arbeiten muss, sieht es ganz schlecht aus, da der normale Kindergartenplatz eines privaten Trägers monatlich je Kind schon mal 1.000 Euro kostet. Insgesamt erscheinen die Lebens-erhaltungskosten dort bis zu ca. 25 % höher als bei uns in Deutschland. Bei Hotelzimmern muss man im mittleren Sterne Bereich starke Qualitätsabstriche machen. Ähnliches hört man vereinzelt auch von Hotelzimmern im höheren Sternebereich.


Fazit:


Also, wenn man hier in dieser lauten und schmutzigen Stadt herumläuft, kann man sicherlich einiges entdecken und besichtigen. Wenn man hier nicht war, hat man meiner Meinung nach nicht viel verpasst. Jederzeit ist diese Stadt aber zu empfehlen für No-go-Area Sozialromantiker, welche hier in der Nacht auf ihre vollen Gruselkosten kommen. Diese sollten das le Quartier Cours Julien, (Cours Julien; Street Art-Mekka von Marseille; EckeRue Crudère und Cours Julien GPS Breite 43°17'37.13"N Länge 5°22'59.54"E) den zentralen Treffpunkt der Subkultur und Graffiti-Szene von Marseille, mit legalen und noch mehr illegalen Wandmalereien, die manchmal echte Kunstwerke sind, nicht zu besuchen vergessen. Die gesamte Stadt befindet sich in einem beklagenswerten Erhaltungszustand und dokumentiert wie es zurzeit mit der Wirtschaft und den Staatsfinanzen Frankreichs aussieht. Es fehlt Geld an allen Ecken und Kanten. Also, wie man dazu kam diese Stadt 2013 zur "Europäischen Kulturhauptstadt" zu machen ist mir schleierhaft. Es gibt Informationsquellen, welche von über 3.000.000 Tonnen (??) Kaugummis berichten, welche Jahr für Jahr auf den dortigen Boden gespuckt werden und irgendwann dann wieder von den Straßen gekratzt werden müssen. ........So viel? .......Kann das wirklich sein? ......Man muss ja nicht alles glauben, was da so im Internet verbreitet wird. Vielleicht sind es auch nur 3.000 Tonnen oder eher 3.000 kg? Und das wäre schon verdammt viel. ......Es wird zudem weiter berichtet, dass, sobald man diese Kaugummis vom Boden entfernt hat, man die entsprechenden Bodenstellen noch ca. 3 Jahre lang dort deutlich sehen kann. Hinzu kommen die Hinterlassen-schaften von Kleintieren (Hunden..etc.) die man tagtäglich sehen und in die man vielerorts permanent aus Versehen auch hineintreten kann. .....Also ich weiß nicht! ....Meine Stadt ist/wird das nicht!



Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s