Lamanai
(Belize)
- Reisebericht -

LAMANAI (Belize)

Wer einmal in Belize ist und auch kulturgeschichtlich interessiert ist, der sollte sich die Maya-Stätte Lamanai (GPS Breite 17°45'44.79"N Länge 88°39'8.12"W) mit ihren großen Maya-Ruinen ansehen.

Lamanai soll angeblich so etwas wie "untergetauchtes Krokodil" übersetzt aus der Sprache der Mayas bedeuten. Diese Ruinengegend hat eine mindestens 3000-jährige Geschichte. Das dortige Besichtigungs-areal hat eine Fläche von ca. 800 Meter * 250 Meter.
Zu diesem Ort kommt man aber als Tourist nicht so leicht!
Wenn man mit einem Kreuzfahrtschiff ankommt, ankert das Schiff manchmal erst einmal auf dem Meer in Landnähe (Reede). Man besteigt ein Tender Boot, welches einen zunächst zum Festland bringt. Dort steigt man in einen Bus. Dieser Bus fährt ca. 1 Stunde lang durchs Land. Vom Bus steigt man auf ein Dschungelschnellboot (siehe Bild oben) um und rast über 1 Stunde mit ca. 60 km/h durch die Dschungel-wasserläufe. Ab und zu hält das Speedboot nahe einem Ufer plötzlich an und der Kapitän zeigt den Touristen ein paar Krokodile. Diese sind einerseits ständige Ärgernisse für die dortigen einheimischen Dorfbe-wohner, andererseits werden diese aber auch von diesen gezielt gejagt und als Delikatesse verspeist.

Irgendwann ist man dann in Lamanai.

Hier läuft einem auch schon einmal eine fette Spinne und/oder eine giftige Schlange über den Dschungelweg. Erfahrene einheimische Reiseleiter führen dort immer einen Erste-Hilfe-Koffer mit einem Gegengift im Falle von Schlangen Bissen bei sich. Sollte man den Ausflug nach Lamanai selbst organisiert haben, dann fehlt dieser Erste-Hilfe-Koffer und man kann das Gegengift nur noch mit einem Gebet ersetzen.

Wenn man dort Affen auf Bäumen beobachten will, sollte man sich besser einen Regenschirm mitnehmen, da diese, wenn sie sich von den Touristen gestört fühlen, alles, was sie in die Hand bekommen von oben auf die neugierigen Touristen werfen. U.a. auch ihre Exkremente.

Gerne hätte ich Euch an dieser Stelle einige meiner Fotos der dortigen Ruinen (Maya-Pyramiden) gezeigt, werde jedoch durch dortige typisch karibisch chaotische und willkürliche Tages-Interpretationen des Begriffs "Panoramafreiheit" (Belize-Rechtsordnungen zum dortigen Urheberrecht) daran gehindert.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass man von Lamanai aus ja auch wieder den gleichen Weg zum Schiff zurückmuss, ist eine private Organisation eines solchen Ausflugs meiner Meinung nach für Kreuzfahrer nicht zu empfehlen, da das Schiff abends nicht lange wartet, falls noch ein Passagier fehlt, welcher zudem diesen Ausflug auch noch nicht einmal über das Schiffsreisemanagement gebucht hat. Es handelt sich hier ausnahmsweise einmal um einen Ausflug, den man deswegen sicherheitshalber besser pauschal über das Kreuzfahrschiff buchen sollte, da hier auf dem Hin- und Rückweg eine Menge schiefgehen kann. Die zeitlichen Abläufe hier selbst über die in der Regel immer preiswerteren lokalen unabhängigen Anbieter zu buchen könnte sehr stressig werden. Und wie gesagt, liebe Kreuzfahrer, das Schiff wartet bei selbst organisierten Landausflügen nicht, sondern fährt pünktlich ohne die "fehlenden Reisenden" ab. Bei Ausflügen, welche man über die Schiffsleitung gebucht hat, sieht das schon anders aus. Da wird dann auch schon mal zähneknirschend auf der Brücke eine Stunde oder länger auf die Ankunft der Busse gewartet.

Informationen zu Belize (ehemals British Honduras):

- Unabhängigkeit: 21.09.1981
- Entfernung von Berlin (Luftlinie): ca. 9.240 km
- Staatsform: Parlamentarische Monarchie
- Staatsfläche:ca. 23.000 km² (zum Vergleich BRD-Bundesland Hessen:ca.21.100 km²)
- Bevölkerung (Stand 2019): Ca. 408.000
- Touristen: Ca. 200.000 im Jahr
- Sprache: u.a. Englisch bzw. Belizean Creole
- Hauptstadt: Belmopan (GPS Breite 17°14'48.49"N Länge 88°46'3.99"W)
- Gebirge: Doyle`s Delight, Victoria Peak mit 1,122 Km Höhe (GPS Breite 16°48'44.70"N Länge 88°37'15.69"W)
- Hurrikan-Saison/Wirbelstürme: besonders im Juni bis November
- Regenzeit: Mai bis November
- Seismische Aktivitäten: Vulkanismus und Erdbeben sind dort nichts ungewöhnliches

- Dortige besondere Krankheiten:
Leishmaniose, Zika-Virus-Infektion (Aedes-Mücke ), Dengue-Viren-Fieber (Aedes-Mücke ), Malaria (Anophelesmücke, besonders angeblich in der Provinz Corozal), Chikungunya-Viren-Fieber (Aedes-Mücke )
Der allgemeine Trend, dass es in diesem Teil der Welt (Zentralamerika), inkl. in den Nachbarstaaten (Mexiko, Guatemala, Honduras) von Belize, für Reisende immer gefährlicher wird, wird auch in Belize deutlich. Touristen sind hier einem höheren Risiko ausgesetzt Opfer von Gewaltkriminalität (z.B. bewaffnete Raubüberfälle; Pannenhilfe Überfälle, Taschendiebstahl) zu werden, welche ihre Wurzeln u.a. in der Armut (Entwicklungsland) der Bevölkerung hat. Auch die typische Beschaffungskriminalität, welche den karibischen Drogenhandel ständig begleitet, macht vor Touristen Tag und Nacht keinen Halt. Mit Beginn der Abenddämmerung sollte man besonders in Belize City (GPS Breite 17°30'10.00"N Länge 88°12'4.36"W) vorsichtig sein. Weitere gefährliche Gebiete sind dort Placencia, San Pedro Town, Caye Caulker. Zum Glück hat man in Belize den Vorteil, dass man sich besser mit den Polizeibehörden unterhalten kann, da hier Englisch als Amtssprache (teilweise aber englisches Kauderwelsch) verstanden wird. Mit der deutschen Sprache und mit dem EURO kommt man hier nicht weit.
Dafür kann man aber mit dem Leih-PKW dort rechts fahren (Rechtsverkehr), wenn man rechtzeitig an einer der seltenen Tankstellen im Land aufgetankt hat und die Karre unterwegs nicht vorher stehen geblieben ist.
Da auch Belize in vielen Gebieten ein Mückenproblem hat, sollte der Tourist, welcher sich in den typischen Moskitogebieten (Dengue, Malaria, Chikungunya) bewegt, Ganzkörperkleidung tragen.
Nebenbei mal angemerkt.
Die typischen Touristen erkennt der karibische Einheimische nicht nur durch deren alberne Flower-Power-Blumenhemden in schrillen Farben und Mustern, sondern auch daran, dass diese zu Tageszeiten, an denen Einheimische nicht ohne Grund lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln wegen der Mücken tragen, nur leicht bekleidet im Freien herumrennen. Wo immer man in Regenwald und Dschungelbereichen übernachtet, sollte man nachts ein imprägniertes Moskitonetz verwenden. Dies schon um den Moskitos die Übertragung von lästigen Krankheiten so schwer wie möglich zu machen. Die Verwendung von UV-Mückenlampen bringt erstens nichts, wenn nachts der Strom dort mal wieder ausfällt und zweitens werden durch dieses Licht eher Nachtfalter, welche teilweise unter Naturschutz stehen, angelockt und keine Moskitos. Die krankheitsübertragenden Mücken reagieren sehr häufig eher auf menschliche Schweißgerüche und weniger auf optische Reize im Bereich des für uns sichtbaren Lichtspektrums.

Fazit: Ein noch wildes und sehr sehenswertes Land.

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