Woolpit
- Mystery -
The green children of Woolpit 

Mitte bis Ende des zwölften Jahrhunderts, die Kreuzzüge waren schon im Gange, kam es in der Pilgerstätte Woolpit (England, Grafschaft Suffolk, GPS Breite 52°13'29.67"N, Länge 0°53'16.67"E) angeblich zu einem seltsamen Ereignis.

Land-/Feldarbeiter fanden in einer Fallgrube, in der eigentlich nur Wölfe gefangen werden sollten, 2 Kinder. 1 Mädchen und 1 Junge, welche einige Besonderheiten aufwiesen:

1. Ihre Hautfarbe war im gesamten Körperbereich grün.

2. Sie sprachen in einer Orts-unbekannten Sprache.

3. Sie trugen eine Kleidung, welche aus einem damals völlig unbekannten Material bestand.

4. Niemand kannte sie bzw. hatte diese jemals vorher gesehen oder von ihnen gehört.

5. Sie litten alle an Amnesie.

6. Sie weigerten sich irgendetwas zu essen, obwohl diese offensichtlich unterernährt waren. Erst nach einiger Zeit waren diese, den Überlieferungen nach, bereit wenigstens grüne Bohnen zu essen.

Nachdem diese von der dörflichen Gemeinschaft nach vielen Dorf internen kontroversen Diskussionen letztendlich aus Gründen der Barmherzigkeit in Woolpit aufgenommen wurden, erreichte man es dort erst nach Monaten, dass diese normale Nahrung zu sich nahmen.
Die Folge dieses veränderten Nahrungs-Genusses war, dass diese ihre grünliche Hautfarbe verloren.

Es wird berichtet, dass es Strömungen in der dörflichen Gemeinschaft damals gab, welche die Kinder vorsorglich sogar töten wollten, um befürchtetes Unheil vom Dorf fernzuhalten. Einige Dorfbewohner wollten diese auch alternativ als leibeigene Arbeitssklaven missbrauchen, was bei elternlosen Kindern in der damaligen Zeit nichts Ungewöhnliches war.

Um sicherzugehen, nicht eine "Brut Satans" leichtsinnig ins eigene Dorf aufgenommen zu haben, wurden diese mehr oder weniger freiwillig getauft. Der Junge soll kurze Zeit nach der Taufe gestorben sein.
Zu mindestens dem Mädchen (Agnes Barre) brachte man dort erfolgreich die englische Sprache bei und man konnte von dieser erfahren, dass es sich wohl um Bruder und Schwester handelte. Im Laufe der Jahre soll sich Agnes an die dörflichen Sitten und Gebräuche angepasst haben und als vollwertiges Mitglied der dörflichen Gemein-schaft akzeptiert worden sein.

Die Kinder gaben an, aus einem Land namens "St. Martin's Land" bzw. "Saint Martin" gekommen zu sein, wo niemals die Sonne scheinen würde und alle Menschen eine grüne Hautfarbe hätten. Beim Hüten des Viehs wären sie, durch geheimnisvolle Geräusche angelockt, mittels eines unterirdischen Ganges, zu der Wolfs-falle gelangt, in der diese dann aus Versehen hineinstürzten.

Fazit:
Die ganze Geschichte ist wohl eine Legende.
Immerhin gibt es heute dort in dem 2000 Seelen Städtchen noch ein Blechschild (Stadtwappen) zu besichtigen, was diese englischen Hänsel und Gretel neben der St. Mary`s Kirche Suffolk (GPS Breite 52°13'30.63"N, Länge 0°53'22.56"E) darstellt. Die Kirche hat einen verfallenen Friedhof und ist allein wegen der dortigen mittelalterlichen Holzschnitz-arbeiten sehenswert. Geschichtlich erwiesen soll es sein, dass schon im 13ten Jahrhundert n. Chr. der Zisterzienser Abt Ralph of Coggeshall (Abt Nummer 6 des Kloster Coggeshall, Abbey Essex) über diese Ereignisse berichtet haben soll.
Bei Woolpit handelte es sich bis ca. 1540 n. Chr. um eine Pilgerstätte, zu der Gläubige von nah und fern kamen um u.a. Heilwasser aus einer dortigen Quelle zu schöpfen, der man übernatürliche Heilwirkung zuschrieb. Von wundersamen Heilerfolgen wird nach dem Genuss des Heilwassers durch Schwerkranke berichtet.
Diese Geschichte passt gut in unsere heutige Zeit, da diese nach entsprechender Interpretation und Abstraktion auch auf die heutigen europäischen Migrations- und Assimilations-probleme anwendbar ist. In der damaligen Zeit spiegelte sie wahrscheinlich die kulturellen Anpassungsprobleme zwischen Angelsachsen und Normannen wider. Wenn man berücksichtigt für welche religiöse Strömungen die Farbe grün nicht nur im Mittelalter stand und dann noch beachtet, dass der Legende nach die Kinder berichteten, dass man in ihrem Heimatland zwar gläubig sei, es das Sakrament der Taufe dort aber nicht gäbe, kommt man schon zum Nachdenken, was sich in dieser uralten Legende/Märchen für uns heute ausdrücken könnte.

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