Kreuzfahrt Kanaren 1
(2014)
©Nikolaus Storzenbrecher© 
- 100% subjektiver Bericht ohne jede Gewähr -


Reiseziele:

Gran Canaria Las Palmas
Seetag
Madeira Funchal
Seetag
Lanzarote, Arrecife
Fuerteventura, Puerto del Rosario
Teneriffa, Santa Cruz de Teneriffa
Gran Canaria Las PalmasZum Hin- und Rückflug:


Der Hinflug und Rückflug erfolgte mit einer Billig-Airline. Der Sitzabstand war so gering, dass jeder, welcher nicht am Fenster saß, sondern auf einem Sitz am Gang, sich glücklich schätzen konnte. Dort konnte man wenigstens ab und zu seine Beine ausstrecken. Man ging dabei aber permanent die Gefahr ein, dass einem ein Steward oder eine Stewardess aus Versehen auf den Fuß trat, wenn diese mit ihren Saftwägelchen hektisch durch den Gang eilten.
Das Kreuzfahrtlinien vermehrt auf Billig-Airlines zurückgreifen, ist kostenmäßig zwar nachvollziehbar, hat aber den Nachteil, dass einige gestresste Reisende schon aggressionsgeladen, nach über vierstündiger Käfighaltung, am Kreuzfahrtschiff ankommen. Das Resultat badet dann die Schiffs-Crew nervlich am Anreisetag aus.
Noch ein Wort zu Flugzeugcrews im Jahr 2014.
Es war einmal vor 25zig Jahren, da zeichnete sich das Flug-Bordpersonal noch durch edlen Benimm und Fremdsprachenkenntnisse in 4 Sprachen aus. Damals nahm kaum ein Fluggast das Wort "Saftschubse" in den Mund. Die Stewardessen und Stewards waren damals stets gut gelaunt, schlank, sportlich, überdurchschnittlich gut aussehend und es wurden dem Fluggast mehrgängige Menüs zum Verzehr stilvoll in 10 Km Flughöhe serviert.
Damals verdiente so ein Flugbegleiter m/w noch ordentliches Geld und war hochmotiviert.
Diese Zeiten scheinen Fluglinien übergreifend vorbei zu sein.
Die kräftige Statur und das burschikose Benehmen mancher Flugbe-gleiter*innen im Jahr 2014 scheint ein Beleg dafür zu sein, dass die Fluglinien verstärkt Menschen einstellen, welche nur noch preiswert und durchsetzungsfähig sind. Auch das ist nachvollziehbar, da es heute bei gewissen Kurzstreckenreisen wohl mehr darauf ankommt, eventl renitente Ballermann-Urlauber mittels Körpereinsatz in Schach zu halten.
Das kostenlose Pseudo-Essen, was man heutzutage so "über den Wolken" angeboten bekommt, ist teilweise schon ein schlechter Scherz. Manche gummiartig schwammig feuchte Brotsemmel mit undefinierbaren Aufschnitt/Zutaten sind schon eine kleine Zumutung. Es wäre überlegens-wert, ob es für die Fluglinie und für die Mägen der Reisenden nicht besser wäre, wenn die Airline auf Kurzstrecken ganz auf kostenlose Speisen solcher Art und zweifelhafter Qualität verzichtet.
"Weniger" wäre manchmal vielleicht "Mehr" !

Zum künstlerischen Bordgeschehen auf dem Kreuzfahrtschiff:

Das Unterhaltungsprogramm abends auf dem Kreuzfahrschiff und auch in früheren Reisen auf anderen Schiffen hatte meiner Meinung nach fast immer eine gute Qualität.
Die bordeigenen Tänzer, Sänger und Schauspieler scheinen einem strengen CASTING durchlaufen zu sein und liefern in der Regel eine qualitaiv hochwertige Gesamtleistung ab.
Ein Problem für diese Darsteller ist aber sicherlich auch, dass diese Darbietungen und Musik präsentieren müssen, welche verschiedene Altersgruppen (vor allem zwischen dem 50sten und 80sten Lebensjahr) gemeinsam immer wieder ansprechen. Hier kommt es deswegen häufiger zu "ABBA"- lastigen Musikinterpretationen, welche, davon konnte ich mich überzeugen, vom Publikum im bordeigenen Theater teilweise begeistert angenommen wurden.
Es wird häufig Musik gespielt, mit der man nicht viel falsch machen kann.
Man stelle sich einmal vor, auf dem vollbelegten Sonnendeck würde man zur Mittagszeit "Sonic Reducer" von den DEAD BOYS über die Lautsprecher dröhnen lassen. Ich garantiere, innerhalb von 2 Minuten hätte sich das Problem des noch eine "freie Liege Findens" in Luft aufgelöst.
Jüngere Reisende, welche auf so einer Kreuzfahrt gerne mal abends im Theater eine Videofilmvorführung ala "AC/DC im River-Plate-Stadion (Belgrano, Buenos Aires, Argentinien)" sehen würden, müssen sich schon zu einer Heavy Metal Kreuzfahrt anmelden (Informationen hierzu: (tuicruises.com/programm/full-metal-cruise/). Solche Musik ist in der Regel auf Kreuzfahrtschiffen nicht im Musikprogramm vertreten.
Ab und zu kommt es aber auf Kreuzfahrten auch zu Entgleisungen bei der Auswahl von Künstlern. So erinnere ich mich noch gut an einen sogenannten Kabarettisten, auf einer anderen Kreuzfahrt vor Jahren, welcher es tatsächlich in einer Abendvorstellung in Rekordzeit schaffte, bis zur ersten Vorstellungspause (Halbzeit) das halbe Schiffstheater leer zu labern.
Auf einer anderen Kreuzfahrt, in Richtung Südamerika, hatte man einen Comedian engagiert, welcher des abends seine deftigen frivolen Scherze (99,9 % der Vorstellung war überschwer unterhalb der Gürtellinie angesiedelt !) präsentierte, was schon unmittelbar nach der Aufführung, bei denen auch minderjährige Kinder zahlreich anwesend waren, bei der Schiffsführung angeblich zu einigen Beschwerden durch Gäste führte. Ein Kreuzfahrer und Zuhörer, aus dem süddeutschen Raum, beklagte sich immer wieder lautstark nach der Vorführung minutenlang darüber, dass hier endgültig "eine rote Linie überschritten" worden wäre. In beiden Fällen waren es aber extern angeheuerte Künstler, die der Qualität der schiffseigenen Künstlertruppe gerechterweise nicht zugeordnet werden konnten. Das bordeigene Künstlerpersonal würde sich so eine Verbal-Provokation nicht erlauben können.

OS
blu Schiffsdaten *1):
- Länge: 253 Meter
- Breite: 32 Meter (andere Quelle: 32,20 m)
- Tiefgang: 7,20 Meter (andere Quelle: 7,30 m)
- Schiffsvermessung (Raumgehalt):
Bruttoregistertonnen (BRT) /
Gross Registered Tons (GRT): 71.304 GT
Anzahl der Decks: 14 mit 7 Restaurants
Elektrischer Dieselantrieb 4 * 9.000 KW
Kabinen: 1.096
Besatzung: 607 Mann, Frau und Maus

*1)
ohne Gewähr, da es auf der Homepage vom Operetten Schiff und in den Prospekten tlw. unterschiedliche / abweichende Angaben hierzu gibt. Grund könnten eventl. Umbauten sein.

Ankunft und Einchecken in Gran Canaria Las Palmas
Seetag

Schon eine erste oberflächliche Begutachtung der mir zugewiesenen Kabine, ergab einen Mangel. Es war auf dem Balkon ein Abflussrohr vorhanden, welches permanent laut gluckerte. Sicherlich hat jeder Gast und Kreuzfahrer das Recht auf eine Beschwerde, was die Wohnsituation in seiner Kabine angeht. Doch vor jeder Beschwerde, sollte sich der Beschwerdeführer darüber im klaren sein, dass das Schiffsmanagement nur begrenzte Hilfsmöglichkeiten hat. Dies kann bei einem voll belegten Schiff schnell dazu führen, dass der Teufel durch den Beelzebub ausgetauscht wird, also, dass der unzufriedene Gast Nr.1 in die Kabine des ebenfalls unzufriedenen Gast 2 wechselt, welcher wiederum im Austausch die nun freie Kabine des Gastes Nr. 1 bezieht.
In der Kabine auf Deck 7 führte leichter Seegang in der Nacht vom 2ten auf den 3ten. 02.2014 zusätzlich zum gluckernden Abflussrohr, zu seltsamen lauten Knackgeräuschen, welche regelmäßig aus dem Bereich der Balkonfensterkonstruktion erschallte. Da dies nicht die erste Balkonkabine war, auf der ich einen Urlaub verlebt hatte, würde ich dieses Geräusch nicht als typisches Schiffsgeräusch bezeichnen, mit dem man auf einer Kreuzfahrt immer rechnen muss. Dies schien eher, wie die fehlende Schallisolierung beim nervenden Abflussrohr, ein bautechnischer Mangel zu sein. Ein Mangel nebenbei, welcher mit bordeigenen Mitteln und den eigenen Handwerkern unter zu Hilfenahme von dickem Styropor wahrscheinlich schnell beseitigt gewesen wäre. Ein entsprechender Vorschlag meinerseits wurde u.a. mit Brandschutzbedenken in Zweifel gestellt.
Dies kann natürlich richtig sein, aber man kann statt Schaumkunststoffen ja auch schwer entflammbare Glaswolle oder Mineralwolle zur Schalldämmung verwenden. Nebenbei, diese gluckernden Dauergeräusche aus dem Abflussrohr resultierten wohl daraus, dass dieses Rohr das Ableitungsrohr der Spülküche eines über der Kabine befindlichen Bordrestaurants war.
Eine Reklamation an der Rezeption führte, in Sachen gluckerndes Abflussrohr, nach Erinnerung zu einer Ortsbesichtigung mit einer sehr netten zuständigen jungen Dame, welche eine Überprüfung der Beanstandung - lautes Abflussrohr - nicht nur versprach, sondern auch "vor Ort" einhielt. Aus dem Gespräch wurde schnell klar, dass diese Probleme, mit dieser Art von besonderern Geräuschkulisse, dem Schiffs-Hotel Management bereits längere Zeit bekannt war. Es sollte noch andere Kabinen geben, welche ähnliche Probleme hatten. Nebenbei angemerkt, dass Pick Ass haben eventl. dierjenigen gezogen, welche unterhalb oder oberhalb eines großen Abluftaus- oder Einlasses einquartiert werden. Die Geräusch-belästigung (zusätzlich Gerüche (?)), in diesem Wohnbereich k a n n (muss aber nicht !) schon ordentlich sein. Für solche Ärgernisse kann das Schiff aber nichts, da die Be- und Entlüftung der Wohnkabinen (vor allem der fensterlosen Innenkabinen und Außenkabinen mit Fenstern, welche man nicht öffnen kann) gewährleistet sein muss.
Wem dies nicht gefällt, der kann natürlich als Alternative, den Erstickungstod wählen.
Irgendwo muss die Luft an den Schiffsaußenwänden ein- und austreten können.
Eine Schiffsreise ist demzufolge keinem zu empfehlen, welcher geräusch- oder geruchsempfindlich ist. Egal welche Kabine man ergattert, egal wie teuer und luxuriös diese ist, irgendeine Beeinträchtigung des teuer bezahlten Urlaubsglücks gibt es immer. Der Witz dabei ist nur, dass dies allseits in Traumschiff Filmen und Hochglanzprospekten verschwiegen wird. Wenn man es auf die Spitze treiben würde, dann wäre es eigentlich nur gerecht, wenn es zu jeder der unzähligen Kabinen auf den zahlreichen Decks ein kabinenspezifisches Immissions-/Emissions-Datenblatt gäbe, welches dem Reisevertrag mit zu Grunde gelegt würde. In diesem Datenblatt müsste zu verschiedenen Tageszeiten und Windstärken die mögliche Lärmbelastung, Geruchsbelästigung (wie zu messen ?) und Vibrationsstärken dokumentiert werden, mit der der Kreuzfahrer rechnen muss. Eventl. könnte man die stärker von Beeinträchtigungen betroffenen Kabinen dann zu geringeren Preisen vermieten, was gerechter wäre.
Aber welche Reederei würde so etwas schon machen?
Die Folge wäre, dass sich viele Kabinen nicht mehr verkaufen ließen.
Ganz abgesehen von den hohen diesbezüglichen Kosten, welche so eine Immissions-/Emmissions Messung und Dokumentation verursachen würde.
Nebenbei, vielleicht gibt es so etwas ähnliches ja schon werftseitig und es wird nur nicht breitgetreten ?
Aus der Beschwerde erfolgte ein problemloser Umzug von Deck 7 auf Deck 8.
Die frohe Botschaft der Rezeption hatte mich am Morgen nicht so gleich erreicht, weil ich wegen dem Gluckerrohr schon früh am Tag auf Deck 5 geflüchtet war, wo man immerhin, im Geräusch-Background einen schiffstypischen lauten Dauersummton akzeptierend, halbwegs in Ruhe und bei angenehmen Temperaturen, ein Buch lesen konnte, welches ich mir am Ankunftstag aus der Schiffsbibliothek ausgeliehen hatte. Eine laute vierer Gruppe von Mitreisenden, machte mir, nach ein paar Stunden, das Verlassen des Deck 5 leicht.
Kulanter weise hatte man mir eine neue Kabine zugeteilt, welche genau im Heck Bereich des Schiffes lag und einen doppelt so großen Balkon hatte.
Und das alles ohne Aufpreis!
Das ist schon eine akzeptable und kundenorientierte Leistung gewesen!
Der Umzug von Deck 7 nach 8 war in 20 Minuten erledigt.
Bloß weg, war die Devise.

Zustand der neuen Kabine:

Auf dem Balkonboden der neuen Kabine waren unzählige Rußpartikel verstreut, welche anscheinend vom Schiffskamin hinunter geweht worden waren. Der Verschluss der Toiletten-/ Nasszellentür klemmte. Auch eine gebrauchte Serviette war aus dem gastronomischen Bereich des Schiffes auf dem Balkon gelandet. Auf dem Balkonboden lag noch ein Geldstück eines Vorbewohners, was darauf schließen lies, dass dieser Boden nicht regelmäßig richtig gesäubert wurde. Aus dem Schiffsbereich unterhalb der Kabine schallte Gejubel und hysterisches Kampfgeschrei aus dem anscheinend dort befindlichen Kinder Paradies zu meinem Balkon hinauf.
Mir war dieses Kindergegröle aber weitaus lieber, als ein permanent laut gluckerndes Abwasserrohr.
Dann und wann wurde der neue Wohnbereich von schweren Schlägen erschüttert, die immer dann auftraten, wenn das Schiff tiefer in eine Welle eintauchte. Die gesamte neue Wohnsituation schien im Rhythmus des Wellengangs mitzuschwingen bzw. zu wippen und das schon bei leichtem Seegang. Wahrscheinlich wird man bei einem Seegang der Windstärke 12 Trampolin gleich vom Balkon dadurch direkt ins Meer katapultiert.
Aus dem Bereich oberhalb der Kabine schallte typisches Restaurant Gelaber und Gelächter herunter.
Es war abzuwarten, wie die erste Nacht im neuen Zuhause ablaufen würde.
Das Abendessen war sehr interessant und wohlschmeckend.
Dies lag nicht zuletzt daran, dass ich ein älteres Ehepaar kennenlernte, welche selbst ein größeres Segelboot in Kroatien liegen hatten. Die Ehefrau beklagte sich zu Recht, dass die Käsetheke, mit dem "Highlight" Babybel an sich eines Kreuzfahrtschiffes unwürdig war. Dies, so kann ich es aus meiner Sicht bestätigen, stimmte. Schon seit Jahren konnte man erkennen, dass die Vielseitigkeit der Speisen von Jahr zu Jahr weniger wurde. Ich gehe davon aus, dass der gnadenlose Kostenkampf der Kreuzfahrtlinien untereinander immer mehr auch in der Küche ankommt. Ich muss aber zugeben, dass für meine Bedürfnisse die derzeitige Auswahl an Speisen üppig genug und völlig ausreichend war. Da hatte ich nichts zu beanstanden.
Was gar nicht ging, war ein Ober, welcher eine Gabel auf den Boden fallen lies und diese Gabel danach wieder ungesäubert in den Besteckständer auf dem Tisch einsortierte.
Gut gefallen hat mir eine Servicekraft am Sushi-Tresen, welche Kleinkinder zur Ordnung rief, die damit beschäftigt waren, lautstark das Mobiliar auseinander zu nehmen. Die stolzen Eltern dieser Rabauken sahen dem munteren Treiben ihrer Sprösslinge dabei ungerührt zu, ohne einzugreifen. An dieser Stelle kam bei mir mal wieder die grundsätzliche Frage auf, ob solche Kreuzfahrten etwas für lebhafte und bewegungsorientierte Klein-kinder sind, welche zudem dann noch teilweise im Buggy die Ausstiegs-gangway heruntergetragen werden müssen. Ganz abgesehen davon, was geschieht, wenn getendert wird.

Funchal, Madeira (07 Uhr Ortszeit Ankunft in Funchal Madeira).
Seetag


Breitengrad: 32°38,54`N
Längengrad: 16°54,43`W
Luft Temperatur: 14° (und das um 07:00 Uhr).
Geweckt werde ich durch sehr starke Schiffsvibrationen.
Das gesamte Heck des Schiffes zittert wie wild oberhalb der Antriebsschrauben.
Ich habe mir mal sagen lassen, dass man die ruhigste Kabine, was den Seegang betrifft, in der Mitte des Schiffes findet. Eine Kabine ganz hinten am Heck ist automatisch immer etwas unruhiger.
Als das Schiff rückwärts zum Kai kriecht, schreit minutenlang ein Kaiarbeiter
" Guten Morgen !!, Guten Morgen !!"
zu uns herüber.
Ich bin mir nicht sicher, ob das von den Hafenbehörden befohlene Gastfreundlichkeit oder Verhöhnung sein sollte.
Vielleicht hatte der aber auch nur gute Laune an diesem Tag. So etwas soll in unserer Arbeitswelt ja durchaus in seltenen Fällen noch vorkommen.
Kaum war das Schiff am Pier verzurrt, flog eine Seitenabtrennungstür zu einer unbewohnten Nachbarsuite auf und ein schlauchbewaffneter und grimmig dreinblickender Matrose enterte im Sauseschritt grußlos meinen Balkon um den Balkonbereich zu säubern.
Nun, ich will ja nicht nur rummosern, aber es wäre doch schön gewesen, wenn man vorher von dieser Aktion als Kabinengast informiert worden wäre. Wahrscheinlich stand aber eine entsprechende Ankündigung in der Bordinformation welche man sich täglich als pdf-Datei aus den schiffseigenen kostenlosen Intranet Seiten herunterladen konnte.
Aber, was solls?
Nebenbei sei angemerkt, dass das Geld Stück und die Serviette nach Ende der Säuberung immer noch an ihren Plätzen lagen, was natürlich daran liegen konnte, dass die Seemänner weltweit an sich ehrliche Typen sind, aber auch daran, dass der Wert der Münze zu gering war um sich danach auch noch zu bücken.
Den halben Tag über pirschte ich durch Funchal.
Eine Stadt, welche insbesondere im Hafen Bereich zur Zeit eine große staubige und lärmende Baustelle ist. Es ist schon verwunderlich Touristen zu sehen, die 3 Meter oberhalb eines sehr lauten und ständig Abgase ausstoßenden, im Schlamm wühlenden Baggers, im Außenbereich eines Restaurants, in dieser romantischen Atmosphäre ihr Mittagessen einnehmen. Mich würde mal wirklich interessieren, was diese zu Hause, im Kreis der Lieben, diesbezüglich für Geschichten erzählen.
Ich nahm an einer "Nautischen Stunde" teil, in welcher die Passagiere dem Kapitän eine Stunde lang mit Fragen löchern konnten. Der Kapitän machte seine Sache gut, war sehr schlagfertig und hatte die Zuhörer und Fragenden von A bis Z im sicheren Griff.
Im Gegensatz zu einigen anderen Kapitänen, welche ich auf anderen Schiffen, schon in früheren Reisen, bei solchen Veranstaltungen erlebt hatte, machte dieser bei der ganzen Veranstaltung eine "gute Figur".
Ich hatte schon mal einen Schiffsführer erlebt, der noch nicht einmal wusste, was ein Kreiselkompass ist.
Erstaunlich, wer so alles, als Chef eines Passagierschiffes, über die Meere schippern darf.
Auch nahm ich noch an einem Vortrag über Lanzarote und Fuerteventura teil, der nicht viel wissenswertes her gab. In der typischen Wortwahl eines Verkäufers präsentierte der Redner die spärlichen Sehenswürdigkeiten der beiden Inseln (Gut, für die Spärlichkeiten kann er nichts !) in den besten Farben, damit die restlichen freien Kontingente an Ausflugsbusplätzen noch verkauft werden konnten.
Spätestens, wenn ein Passagier im hochgepriesenen "Tal der tausend Palmen" im Rahmen einer gebuchten Busrundreise angekommen ist, wird diesem beim nachzählen der Palmen ein Licht aufgehen. Schnell wird das "Tal der 1000 Palmen" zum "Tal der 1000 Tränen".

Lanzarote, Arrecife
Breitengrad: 28°58,04`N
Längengrad: 13°31,66`W
Luft Temperatur:14°C um 08:00 Uhr


Am Kai empfängt uns eine "malerische Geräuschkulisse", welche einem permanent vorbei ratternden Güterzug entsprach. Das lag einerseits am Hafengebiet mit seinen typischen Geräuschen und andererseits auch an einer Fähre, welche 100 Meter von unserem Schiff entfernt vor Anker lag und jede Menge Lärm verursachte. Zum Glück war diese nach einiger Zeit wieder verschwunden. Nach einem ausgiebigem Frühstück kaufte ich mir eine Transferbus Fahrkarte für 6 Euro und lies mich in die Innenstadt von Arrecife transportieren. Dort gibt es eine Einkaufsstraße und eine alte kleine Festung (siehe Bild) zu sehen, welche wohl heute als kleines Museum verwendet wird. Leider hatte das Museum, wegen Bauarbeiten geschlossen. Viel mehr gibt es meiner Meinung nach dort nicht zu entdecken.
Auf einen schiffsseitig angebotenen Busausflug zu anderen Highlights der Insel verzichtete ich, wie, bis auf eine geplante Ausnahme, auch bei allen anderen Inseln dieser Reise auch, da ich schon in früheren Jahren alle touristisch interessanten Punkte dieser Inseln ausgiebig erkundet hatte.
Das interessanteste was es in Arrecife zu sehen gab war, meiner Meinung nach, ein auseinandergebrochenes Schiffswrack (siehe Bild) rechtsseitig von der Anlegestelle.

Fuerteventura, Puerto del Rosario

Breitengrad: 28°29,57`N
Längengrad: 13°51,47`W
Luft Temperatur: 17°C um 14:00 Uhr
Ich bekam eine schriftliche Information der Rezeption, dass der von mir schon zu Hause gebuchte Ausflug in Teneriffa leider ausfallen würde. Warum dies so war, wurde mir nicht mitgeteilt. Puerto del Rosario hat in den letzten Jahren viel für den Tourismus getan. Fast in der gesamten Stadt kann man sich ins Internet kostenpflichtig und auch an bestimmten Stellen (z.B. im Einkaufszentrum Las Rotondas) kostenlos ein wählen. Der gesamte Bereich der Stadt, welcher fußläufig vom Kreuzfahrt Pier leicht erreicht werden kann, ist mit Kunstwerken ausgestattet worden, welche auf davor befindlichen Schautafeln näher mehrsprachig erklärt werden. Vom Pier aus kann man den nahe gelegenen Badestrand in 10 Minuten zu Fuß erreichen. Dieser machte, genauso wie der Rest der Uferpromenade, einen gepflegten Eindruck. Vielleicht lag das auch an den vielen Schildern, welche dem Touristen klare Anweisungen zum ordentlichen Verhalten gaben? 

Der Ufer Bereich am Hafen wurde mit sehr vielen Kakteenarten ausgestattet. Ich sah eine Reihe von Erdmännchen (?) dort munter herumtollen, was ein Zeichen dafür war, das Fauna und Flora miteinander dort auszukommen schienen.

Ein nettes mitreisendes Ehepaar fand dort ideale Möglichkeiten zum Geocaching und wurde in der Stadt gleich dreimal schatzfündig. Nebenbei, ein sehr spannendes Hobby.Zurück gekommen in der Kabine:Die Münze auf meinem Balkon lag immer noch an ihrem Platz und die dreckige Serviette hatte sich zwischenzeitlich hässlich mit Regenwasser oder Putzwasser voll gesaugt. Selbstverständlich hätte ich die Serviette selbst beseitigen können. Dies machte ich aber absichtlich aus reiner Nickeligkeit nicht, um die Qualität der Kabinen- und Balkonreinigung weiter verfolgen zu können. Für das üppige Trinkgeld, was ich auf dem Kopfkissen hinterlassen hatte, hätte ich an sich mehr erwartet. Wahrscheinlich kommen die Raumreinigungskräfte aber nicht mehr mit der ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitszeit aus, oder diese sind vielleicht gar nicht für den Außenbereich (Balkone etc.) verantwortlich. Die Balkonbestuhlung erfüllte zwar ihren Zweck, war aber insgesamt schmuddelig und ungepflegt. Im Restaurant Bereich gab es immer einige Gläser und auch Kaffee-Thermoskannen, welche nicht einwandfrei sauber waren. Einige Teller und Schüsseln hatten deutlich zu sehende Sprünge im Porzellan, was zu einer erhöhten Verletzungsgefahr führen konnte. Diese Teile hätte man rigoros aussortieren müssen. Mit dem Nachlegen von Speisen kam der Restaurantbetrieb nicht immer nach. Auch die Auswahl der Speisen, für mich aber völlig ausreichend, war zu früheren Zeiten, auf anderen Schiffen der Flotte schon einmal besser gewesen. Überall im Schiff schien der Sparstift zu regieren.

Teneriffa, Santa Cruz de Teneriffa

Breitengrad: 28°28,30`N
Laengengrad: 16°14,50`W
Luft Temperatur: 21°C um 16:00 Ortszeit laut Bord-Tv-Informationssystem.
Laut meinem Thermometer waren es nachmittags 27 °C in der Kabine und auf dem schattenlosen Balkon war es so heiß, dass man es kaum aushalten konnte. Geweckt wurde ich in aller Früh, durch das übliche Schiffsgetöse und die starken Vibrationen beim Anlegevorgang. Im Halbschlaf meine ich auch noch zusätzliche als Weckhilfe das zarte Stimmchen des Kapitäns gehört zu haben, welcher seinen üblichen Tagesmonolog über die Schiffslautsprecher hielt. Was der Kapitän wichtiges zu erzählen hatte, hatte ich aber akustisch nicht verstanden, weil man dazu die Kabinentür hätte öffnen müssen. Selbstverständlich hätte man auch den Bordkanal im TV Gerät anschalten können, welcher solche Reden simultan übertrug.Nach einem kräftigen Frühstück bestieg ich den kostenlosen Transfer Bus, der die Kreuzfahrer vom Kai in die Innenstadt von Santa Cruz transportierte. In der Innenstadt angekommen knöpfte mir der Hop-On Hop-Off Bus 18 Euro fuer eine Stadtrundfahrt ab. Bei dieser Rundfahrt musste man aufpassen, dass einem nicht die Äste von unzureichend geschnittenen Bäumen ins Gesicht schlugen. Nach Beendigung der Busrundfahrt schlenderte ich noch durch die Einkaufsmeile der Stadt um mich dann so gegen Mittag wieder zu Schiff zurückzubegeben.
Auf meiner Kabine angekommen stellte ich fest, dass die Serviette vom Balkon verschwunden war. Die Münze lag aber immer noch auf dem Boden am gleichen Platz. Vielleicht hatte die Kabinenreinigungskraft ja vermutet, dass ich in gemeiner Weise ihre Ehrlichkeit damit überprüfen wollte ?


Gran Canaria, Las Palmas

Breitengrad: 28°8,34`N
Längengrad: 15°25,40`W
Luft Temperatur: 17°C um 08:00 Uhr Ortszeit.
Abreisetag.


Endurteil:
Schöne Reise, mit wenig Grund zu Beanstandungen !
Gutes Preis Leistungsverhältnis !

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