Dordrecht
und
Kinderdijk
(Niederlande)
- Reisebericht -
- alle Infos ohne Gewähr - 
 

Dordrecht war im 14. Jahrhundert wohl mit die wichtigste Handelsstadt von Holland. Bis heute kann man dort an vielen Stellen noch die Architektur der letzten Jahrhunderte besichtigen.

Die Grote Kerk (Kirche; GPS Breite 51°48'51.55"N Länge 4°39'35.70"E) ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt. Sie hat einen schiefen Turm, der eigentlich einmal 108 Meter hoch sein sollte. Da das Gebäude in der Bauphase immer weiter absackte, begnügt man sich aber mit einer Höhe von 65 Metern (andere Info-Quelle:75 Meter). Es gibt Lokalpatrioten, welche behaupten, dass dieser Kirchturm schiefer wäre als der Turm von Pisa. Der Turm soll 200 cm (andere Info-Quelle: 225 cm) an der Spitze aus dem Lot sein.

Das Dordrechtmuseum war einst angeblich auch Pesthaus, Kloster und wurde auch als Irrenanstalt verwendet, bis es irgendwann zu einem der bedeutendsten Museen der Niederlande mutierte.

1421 nC kam es zu einer großen Überschwemmungskatastrophe, die unter der Bezeichnung Sint-Elisabeth-Flut in die Landes-geschichte einging, welche weite Bereiche von Dordrecht zerstörte. Spätestens durch dieses Unglück wurde klar, wer der größte Feind, aber aus wirtschaftlicher Sicht auch Freund, der Region war/ist.

Es ist das Wasser.

Der Kampf der Niederländer gegen dieses Element fand u. a. seinen Niederschlag im Windmühlenbau insbesondere ab 1740 nC in Kinderdijk. Die zahlreichen Windmühlen, welche bis heute teil-weise noch bewohnt sind, wurden dort gebaut, um überschüssiges Wasser abzupumpen.

Wegen der Einzigartigkeit des dortigen ausgeklügelten Wasser-managements bestehend aus Mühlen und Pumpwerken landete dieses Gebiet 1997 auf der UNESCO-Welterbeliste. Dies führt zusätzlich dazu, dass der internationale Tourismus dort ein starker Faktor ist. Vom Besucheransturm dort konnte ich mich selbst vor Ort überzeugen.

Mit dem Wasserbus kann man z. B. von Rotterdam (Erasmusbrug) kommend, bequem bis an das Windmühlen-Gebiet ran fahren.

Zum Wasserbus:
Zu empfehlen ist der Erwerb einer DAGKAART (Tageskarte) für den WATERBUS für - unverbindlich zurzeit (2021) - 12 Euro/ Person.
Abfahrt z.B. vom Wasserbusbahnhof Dordrecht, Merwekade GPS Breite 51°49'9.96"N Länge 4°40'30.37"E) in Richtung Rotterdam (Erasmusbrug; Erasmusbrücke). Dort an der Haltestelle Erasmusbrug (GPS 51°54'30.18"N Länge 4°28'54.82"E) umsteigen oder einsteigen Richtung Kinderdijk (GPS 51°53'23.11"N Länge 4°38'7.97"E). Fahrräder kann man auf das Busschiff mitnehmen.
Mit dieser Tagesfahrkarte kann man - unverbindlich - einen Tag lang kreuz und quer und so oft man will, alle Wasserbuslinien (nicht jedoch die zahlreichen Fähren und Wassertaxis!) verwenden. So oft man will, kann man von einer Wasserbuslinie auf die andere um-steigen. Man kann die Mühlen sehr nahe besichtigen, wenn man vor Ort Eintrittsgeld entrichtet. Wer aber kein Mühlen-Fan ist, oder das Innere einer Mühle schon einmal gesehen hat, kann dort ohne Probleme auch auf das Eintrittsgeld verzichten. Die Mühlen sind auch aus naher Entfernung von den öffentlichen Wanderwegen von außen gut zu sehen.

Fazit:
Die Niederlande ist/sind ein sehr interessantes Urlaubs-/Reiseland. Sie beschränkt sich nicht nur auf Pommes mit Frikandeln und Käse und es heißen dort auch nicht alle mit Vornamen nur Marijke und Hans, sondern es gibt dort hinter fast jeder Ecke etwas Interessantes zu entdecken.
Kulinarisch findet man dort, ähnlich wie in England, meiner Meinung nach, keine Weltküche, aber in vielen Bereichen sind uns die Niederländer "eine Nase voraus". Wenn unsere Windräder zur Stromerzeugung wie holländische Windmühlen gestaltet würden, wäre die Akzeptanz von Windkraftanlagen bei uns sicherlich in der Bevölkerung weitaus höher. Wenn Holland bzw. die Niederlande eins im Überfluss hat, dann sind es nicht die Wohnanhänger, sondern das Wasser. Sollte es mit der Erderwärmung so weiter gehen und die Polkappen abschmelzen, dann haben die Niederlande ein großes Problem. Im Falle von Deichbrüchen würden erhebliche Teile des gesamten Landes mit Wasser voll laufen. An vielen Stellen kann man heute schon sehen, dass das u. a. großflächig landwirtschaftlich genutzte Staatsgebiet unterhalb des Fluss-/Meeresniveaus liegt. Da hier gefühlt jeder zweite Holländer ein Boot vor der Tür geankert hat, scheint man bei Über-schwemmungsgefahren dort aber halbwegs gerüstet zu sein.
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