Bérenger Saunière
Der Dagobert Duck Gottes 
- History/Satire -



Bérenger de Saunière:
Geburtstag 11.04.1852
Todestag 22.01.1917
Laut Grabsteininschrift : "Abbè Francois Berenger Sauniere 11 AVRIL 1852 - 22 JANVIER 1917"

Bei diesem Pfarrer namens Bérenger de Saunière handelt es sich um einen unerklärlich reichen französischer Geistlichen (Rennes-le-Château), bei welchem Mystiker zum Ende des 19ten Jahrhunderts sogar den sagenumwobenen Schatz der Tempelritter, versteckt unter seiner Kirche bzw. unter seinem Kopfkissen, vermuteten.

Es gibt Vermutungen, dass sich sein Reichtum eher dadurch erklärte, dass er entgegen kirchenrechtlicher Bestimmungen unzählige Messen für Menschen gleichzeitig las, welche ihm dafür Geld zukommen ließen.

Diesem geheimnisvollen Pater  wurden auch Verbindungen zur geheimnisumwitterten "Prieuré de Sion" (C.I.R.C.U.I.T.; Bruderschaft des Berg Zion) nachgesagt, bei der man bis heute nicht genau weiß, was an dieser Bruderschaft real ist und was reine Erfindung.

Eins muss man demjenigen aber lassen, wenn dies alles nur eine Erfindung war. Der Gründer der Prieuré de Sion, Pierre Plantard, wusste, wie man Gerüchte, Sagen, Mystik, Realität und Märchen so geschickt miteinander verbinden kann, dass unzählige Menschen auf dieser Welt daran zu glauben begannen.

Im Jahr 1874 wurde Bérenger Saunière Mitglied des Carcassonne Priesterseminars und ca. 1877 empfing er die Priesterweihe. Bis ins Jahr 1885 hinein war er u.a. auch als theologischer Professor tätig. Da seine geistlichen Vorgesetzten ihn für disziplinlos hielten (Anm: Sein weiterer Lebensweg zeigte, dass diese Beurteilung anscheinend nicht völlig unberechtigt war), wurde er immer wieder versetzt.
An seiner geistlichen Einsatzstelle Rennes-le-Château (Frankreich), welche immerhin ca. 650 km Luftlinie südlich von Paris entfernt lag, entwickelte er einen außergewöhnlichen Geschäftssinn.
Geschäftstüchtig wie er nun einmal war, inserierte er regelmäßig in Zeitungen und Publikationen und bot interessierten Gläubigen über-regional Messstipendien an. Er hielt also geschäftsmäßig kosten-pflichtige Messen zu allen möglichen Anlässen (Intentionen, Jahrzeiten, Seelenämter, Todesgedächtnistage...etc.) für z.B. Verstorbene gegen Bezahlung durch deren Hinterbliebenen ab. Dies war nach Kirchen-recht an sich nicht verboten. Verboten war aber nach dem "Codex Iuris Canonici" mehrere Messstipendien zeitlich gleichzeitig abzuhalten um die wirtschaftliche Effizienz zu steigern.
Auf Deutsch: Es wird ihm nachgesagt, dass er sich seinen Stundenlohn ix-fach von Auftraggebern parallel bezahlen ließ, wahrscheinlich ohne das die frommen und spendablen Auftraggeber davon wussten.

(Anmerkung: Wenn wir diese Verhaltensweisen in unsere heutige Zeit übertragen, dann ist das so, als würde ein Elektriker, der nacheinander an einem Tag in fünf benachbarten Reihenhäusern arbeitet, fünfmal die An- und Abfahrtpauschale erheben. Also können wir bei Bérenger de Saunière durchaus von einem normalen marktwirtschaftlichen Verhalten innerhalb einer gewinnorientierten Marktumgebung ausgehen, in der der einzelne Marktteilnehmer nicht von besonderen Skrupeln geplagt ist.)

Im Verlaufe von ca. 20 Jahren soll er angeblich ca. 100.000 solcher Messen gehalten haben, was ca. mindestens 13 Messen am Tag gewesen wären, zwanzig Jahre lang, regelmäßig an 365 Tagen im Jahr. Es bedarf keiner besonderen Intelligenz um hier zu merken, das da was nicht stimmen konnte und sich hier jemand damals eine "goldene Nase" verdiente.

Nun war es zu jener Zeit aber nicht so, dass dieser fromme Bruder sich die Dukaten nur in die eigene Tasche steckte. Er renovierte mit diesem Geld u.a. die Sainte Marie-Madeleine Dorfkirche und war auch anderweitig recht großzügig, wenn es um die Belange der Gemeinde ging. Auch in der Dorfkneipe ging wohl so manche Lokalrunde auf seinen Deckel, ganz nach der Devise: "Wer gut schmiert, der gut fährt."
War ein Gemeindemitglied in Not, war er zur Stelle.
Kein Wunder, dass er recht beliebt im Dorf war.

Da dem Bischof von Carcassonne dieser Reichtum allmählich seltsam vorkam, führte dieser vor Ort eine Revision durch.

Der Bischof hatte aber nicht mit dem Erfindungsreichtum des Geistlichen Sauniere gerechnet. Dieser versuchte die Herkunft der Gelder mit allen Mitteln zu verschleiern. Zunächst meldete sich dieser klerikale Dagobert Duck erst einmal krank, sodass die Revision einige Male verschoben werden musste. Als das nicht mehr funktionierte, behauptete er zunächst einen Schatz gefunden zu haben. Später sollte das gesamte angehäufte Vermögen angeblich von seiner Haushälterin stammen. Der Bischof war nicht auf den Kopf gefallen und fragte sich damals mit Recht, warum eine so reiche Frau es nötig hatte als Haushälterin zu arbeiten. Darauf gab es von Bérenger de Saunière wohl keine einleuchtende Erklärung. Dies führte im Jahr 1911 zu seiner Amtsenthebung.

1917 starb er und wurde in der Nähe der GPS-Position 42.92723°, 2.26362° begraben. In den Jahrzehnten nach seinem Tod bis in die heutige Zeit schleichen immer wieder Schatzsucher um die Kirche herum und suchen nach dem Schatz, den diese dort immer noch vermuten. Auch den heiligen Gral hat man dort schon vermutet.

Fazit:
Zu empfehlen ist hier das 17:44 Minuten lange YouTube-Video
"Mythos Rennes-le-Château (Ausschnitt aus der Dokumentation)"

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