DIE FALKLANDINSELN
- Reisebericht - 
(Malvinen/Malwinen/Islas Malvinas)
©Nikolaus Storzenbrecher© 

Britisches Überseegebiet:
GPS: Breite 51°51'41.19"S Länge 59°15'11.92"W.

Ca. 4.200 km Luftlinie vom Südpol (Antarktis) entfernt.

Sehenswürdigkeiten: u.a. Minenfelder, Zwergpferde, Wetter resistente Eingeborene und tausende von Pinguinen.

Als wir damals auf der Durchfahrt durch die Drake Passage Richtung Falkland Island waren, blies der Wind uns Ende Januar direkt menschenfreundlich mit einer Windstärke von nur 5-6 in die Gesichter. Die Wassertemperatur betrug sommerliche 8,2 Grad C. bei einer Lufttemperatur von 8,6 Grad C. Der Kapitän steuerte uns Kurs 62 Grad Ost Richtung Falkland Islands mit einer sagenhaften Geschwindigkeit von 12 Knoten (ca.22 km/h).
Das Meer war damals ungewöhnlich ruhig und man vertrieb sich die Zeit tagsüber u.a. auch dadurch, dass man im Außenbereich von Deck 6 Meer (Wale) und mitfahrende Passagiere beobachtete. Tatsächlich gab es neben der Drake Passage auf Deck 6 noch eine "JACK WOLFSKIN" Passage. Gefühlte 66 % der Mitreisenden hatten sich anscheinend mit wetterfesten Textilien dieser Marke eingedeckt.
In den Tagen davor waren wir an Kap Hoorn vorbeigekommen, wo Pazifik und Atlantik aufeinandertreffen und dafür sorgen, dass der "größte Schiffsfriedhof" der Welt auch in der heutigen Zeit noch ab und zu Nachschub bekommt. Seit Beginn diesbezüglicher Aufzeichnungen sollen mindestens 10.000 Menschen (Seeleute und Passagiere) dort ertrunken sein, die sich auf ca. 800 Schiffen befanden, welche mit diesen dort untergegangen sind. Zitat eines mir bekannten Seemanns:

"Bei jedem zweiten Mal, wenn wir an Kap Hoorn vorbeikamen, ging da bei der üblichen Windstärke von 10 bis 12 was über Bord. Das war nichts besonderes, das war normal."

Der Seefahrer und Entdecker Ferdinand Magellan suchte 1520 n. Chr. nach einer gesicherten Seepassage vom Atlantischen Ozean zum Pazifischen Ozean. Die nach ihm benannte ca. 570 Kilometer lange Magellanstraße, welche seit 1881 zu Chile gehört, bildet eine Wassertrennung zwischen den Landflächen "Isla Grande de Tierra del Fueg (große Feuerland Insel mit ca. 47.000 km² Landfläche)" und Patagonien. An ihrer engsten Stelle beträgt die Durchfahrweite / Breite nur 3.500 Meter. Da Ferdinand Magellan von seinem Schiff aus, in dieser gottverlassenen Gegend, damals geheimnisvolle Lagerfeuer einheimischer Indianer sah, nannte er die Gegend das "Land des Feuers" (Feuerland).

Feuerland wurde im Jahr 1881nC zwischen Chile (Westteil) und Argentinien (Ostteil) aufgeteilt.

Vielleicht ist es einmal interessant hier auf das Kriegsschiff SMS Dresden, der kaiserlichen Kriegsmarine des deutschen Reiches hinzuweisen, welches sich mit ca. 360 Mann Besatzung, nach der Seeschlacht bei den Falklandinseln (08.12.1914) in abenteuerlicher Weise in den Fjorden Feuerlands vor den englischen Suchschiffen versteckte, welche die Aufgabe hatten dieses Schiff zu finden und zu versenken.

Viel blieb von den wenigen einheimischen Indianern nach 1520nC, welche damals dort im Feuerland lebten, in der Folgezeit nicht übrig, da europäische Siedler diese nach und nach vernichteten. Manchmal genügte es, wenn diese den Eingeborenen die Hand gaben. Die Viren, welche von den Siedlern dadurch auf die Einheimischen übertragen wurden führten vielerorts dazu, dass die Ureinwohner krank wurden und auch starben, da deren Immunsystem mit den eingeschleppten Krankheiten nicht klarkam.
Manche Ur-Bewohner wurden auch dreist von dort einfach verschleppt. U.a. 1830nC von Kapitän Robert FitzRoy, Meteorologe, Marine-Offizier der Royal Navy, Gouverneur von Neuseeland; England -

(05.07.1805 bis zu seinem Rasiermesser-Selbstmord am30.04.1865; Kapitän der HMS Beagel. Auf dieser war damals
einer der Mitreisenden der Evolutionstheoretiker Charles Darwin)

- um diese dann in Europa (z.B. in London) u.a. als Attraktion für dekadente Bevölkerungskreise öffentlich vorzuführen.

Viele Siedler wurden dort aber auf Dauer nicht sesshaft, da die Umwelt dort zu menschenfeindlich und zu einsam ist/war.

Von der Magellanstraße zu unterscheiden ist die nach dem Weltumsegler Francis Drake benannte Drakestraße. Ungefähre GPS-Position einer Stelle auf dieser Seestraße: 58°34`48.70`` Süd und 62°54`34.1`` West bzw. -58.580210°, -62.9090°.

Wenn man durch den über 200 km langen Beagle Kanal (GPS z.B.: Breite 54°54'15.50"S Länge 69°24'21.86"W) fährt, muss man sich nicht wundern, wenn man dort plötzlich irgendwo ein parkendes Kreuzfahrtschiff sieht, welches Beiboote ausgeschickt hat um Gletschereis aus dem Wasser zu fischen, welches abends in den Schiffs-Bars in den Whiskey geworfen wird. Dekadenter geht es wahrscheinlich wirklich nicht mehr. Es ergibt sich hier die Frage, ob die Belastung der dortigen Natur durch Kreuzfahrtschiffe nicht schon bedenklich genug ist. Was haben die dort eigentlich zu suchen?...Tja, aber ist man selbst besser? ...
Wenn heute ZODIAC-Tenderboote in dieser Gegend, um Kap Hoorn herum, mit oder ohne Touristen herumkurven, dann verstärken diese ihren Bootsbug oft mit einem Kettenhemdschutz, damit dieser bei Kollisionen mit z.B. Treibeis nicht aufgeschlitzt wird. Bei den Wassertemperaturen, welche hier teilweise herrschen, hat derjenige, egal ob mit oder ohne Schwimmweste, keine lange Überlebenschance, wenn er ins Wasser fällt.

Port Stanley Falkland Inseln:

Am Besuchstag betrug die Lufttemperatur dort 13 Grad C..
Wir ankerten an der Ostseite von EAST FALKLAND mitten auf dem Meer, aber nahe der Küste. Das Wetter war für die örtlichen Verhältnisse gut. Blauer Himmel mit leichter Bewölkung.
Morgens ging es zunächst zu den Pinguinen am "Sparrow Cove".
Unser Schiff konnte im Hafen nicht ankern. Angeblich gab es dort vor Ort auch keinen Hafenlotsen. Deswegen wurden wir mit Tender-Booten nach Port Stanley transportiert. Ich kann jedem nur empfehlen, zuerst das Besucherzentrum JETTY VISITOR CENTRE aufzusuchen. Dort gibt es zahlreiche kostenlose Informations-schriften über die Falklands.
Bei einer Windstärke von 7 bis 9 und einer geschätzten Wellenhöhe von 1 bis 3 Metern war das Tendern dort eine sehr wackelige Angelegenheit. Für gehbehinderte Menschen ist ein solcher Transport meiner Meinung nach absolut nicht geeignet. Ein großes Problem für diese ist auch das Ein- und Aussteigen aus dem Tender-Boot.
Dazu kam dann in Stanley noch ein dort ortsüblicher starker Wind, welcher für gesunde Menschen schon manchmal ein Gleichgewichtsproblem war, hinzu. Nachdem uns ein nicht schiffsseitiges Tenderboot an einem abgelegenen Strandabschnitt abgesetzt hatte, stiegen wir in Land Rover um.
Glücklich konnte sich der schätzen, welcher den Beifahrersitz links neben dem Fahrer/ der Fahrerin ergattert hatte.
Die ca. 30minütige Transferfahrt zum Sparrow Cove (GPS Breite 51°38'54.18"S Länge 57°48'47.48"W) war, wenn man auf den Quersitzen im Heck des Gelände-wagens saß, eine mittlere Qual. Man wurde hier permanent von links nach rechts und von oben nach unten im Geländewagen durch den Innenraum hin- und her geschleudert. Wiederum nichts für Menschen mit Rücken-problemen. Schwangere sollten hier nur mit Hebamme reisen, da hier jederzeit die Notwendigkeit einer vorzeitigen Entbindung droht. In einem Prospekt gab es tatsächlich einen diesbezüglichen Warnhinweis!
Erstaunlich war es, wie die Land Rover mit einem Rad fast zu 100 % in einem Loch versanken, ein weiteres anderes Rad gleichzeitig keinen Bodenkontakt mehr zu haben schien und in der Luft durchdrehte, es dennoch aber immer wieder schafften sich frei zu schaukeln.
Die Fahrt ging quer durchs Gelände an den noch existierenden Minenfeldern des letzten Falkland Krieges (April bis Juni 1982) vorbei. Diese provisorisch umzäunten Bereiche, welche noch immer nicht von Minen befreit waren, waren durch kleine Warnschilder kenntlich gemacht. Die zynische Bemerkung eines Mitreisenden, dass die Pinguine in diesen Feldern manchmal ungewollt "das Fliegen lernen" war wirklich geschmacklos. Wie man mir mitteilte, sollen in Wirklichkeit die Tretminen aber so eingestellt sein, dass diese vom Gewicht eines Pinguins nicht aktiviert werden.
Am Sparrow Cove angekommen, erwarten uns hunderte von Jung-pinguinen, welche in der Sonne vor sich hin dösten, sich gegenseitig über das Feld jagten, oder uns Besucher neugierig beobachteten. Einige sahen fett und wohlgenährt aus, andere waren sehr mager. Ich bin kein Fachmann, aber ich meine dort nur Eselspinguine gesehen zu haben. Alle schienen sehr friedfertig zu sein.Je nach Gattung und Art können Pinguine ca. 20 Minuten lang bis zu 550 Meter Tiefe tauchen und Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h (Eselspinguin) erreichen. In der Regel sind diese oberhalb der Wasser-oberfläche kurzsichtig. Unterhalb der Wasseroberfläche können diese sehr scharf sehen. Ihre Körpertemperatur liegt bei 39°c und ca. einmal im Jahr wechseln diese ihr Fell (Federn).
Die Falklander vor Ort und die Biologen weltweit unterscheiden folgende Pinguinarten - völlig ohne Gewähr-:

(1) 
Gentoo Penguin (Eselspinguin; Pygoscelis papua):

Dieser hat eine trompetenartige Stimme, welche wie der Ausruf eines Esels klang und einen orangen Schnabel und auch orange Füße. Sind auf den Falkland angeblich in Nord Nord West am "Carcass Island" (Leicheninsel?) und am "Sparrow Cove" (Sperlingsbucht?) zu finden.
Der Eselspinguin gehört angeblich zur Gruppe/Gattung der Lang-schwanzpinguine, zu denen auch
die Zügelpinguine und Adelie-pinguine gezählt werden. Seine Nester baut er mit Grasbüscheln und
kleinen Steinen. Er wird bis zu 90 cm im Durchschnitt groß.

(2)
Macaroni 
Penguin (Goldschopfpinguin;Eudyptes chrysolophus):


Hat vorne am Kopf abstehende gelb goldene Haarbüschel. Sieht ein wenig wie ein Punker aus.
Zu der Gattung der Schopfpinguine gehören die Arten: Kronenpinguin, Felsenpinguin, Dickschnabelpinguin, Haubenpinguin, Goldschopfpinguin, Snaresinselpinguin. Diese haben sich bis Nordaustralien verbreitet.

(3)
Jackass Penguin (Brillenpinguin; Eudyptes chrysolophus):

Von deren schwarzen Schnabel führt zu deren Augen und auch darum herum ein rosa wirkender Fleck. Sind auf den Falkland angeblich in Richtung Nord Nord West am "Carcass Island" (Leicheninsel?) zu finden. Diese Gattung unterteilt sich noch einmal in Humboldtpinguine, Galapagospinguine und
Magellanpinguine. Diese kommen auch auf der Nordhalbkugel unserer Erde, in Südamerika und Südafrika vor. Sie bauen ihre Nester in strand-nahen Höhlen.

(4)
Rockhopper Penguin (Felsenpinguin; Eudyptes chrysocome):

Die Füße sind hell/leicht rose. Rote Augäpfel und roter Schnabel. Auf den Falkland angeblich im Norden am "Pebble Island" (Kieselsteininsel?) zu finden. Sollen zeitweise aggressiv sein. Sein Aussehen erinnerte mich irgendwie an einen zwischenzeitlich verstorbenen (ermordeten) exzentrischen deutschen Modeschöpfer.

(5)
King Penguin (Königspinguin; Aptenodytes patagonicus):

Gelborange Verfärbung am Kopf, unten am Schnabel und am Hals. Die Füße sind schwarz. Gattung der Großpinguine. Diese Königspinguine (durchschnittlich ca. 95 cm groß) und Kaiserpinguine (ca. bis zu 130 cm groß) bilden als Art eine Unter-abteilung der Großpinguine und brüten in Großkolonien in der
Antarktis. Die Kaiserpinguine leben ca. 2/3 ihres manchmal 50-jährigen Lebens im Meer. Sie können bis zu ca. 540 Meter tief tauchen und schwimmen mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/h. Erzfeind dieser Pinguine sind die hungrigen Robben, Schwertwale und Seeleoparden.

(6)
Gelbaugenpinguin (Neuseeland):

Sind vom Aussterben bedrohte Tiere.

(7)
Zwergpinguine:

Diese Pinguingattung wird ca. 40 cm groß. Sie lebt in Neuseeland und Australien.
Uns wurde von den Rangern erklärt, dass die mageren Jungtiere oftmals tagelang auf ihre Eltern warten, welche im Meer, bei der Futtersuche, wahrscheinlich von Seelöwen gefressen wurden. Irgendwann fallen diese Jungtiere dann völlig ausgemergelt um und sterben.
Da inmitten der lebenden Pinguine auch überall Kadaver von toten Pinguinen anzufinden waren, verwundert es nicht, dass ich einen fetten Pinguin dabei beobachten konnte, wie er im Kadaver eines toten Pinguins mit dem Schnabel herum-stocherte, wohl um nachzusehen, ob es dort noch etwas Essbares zu finden gab. Kannibalismus unter den Pinguinen konnten die befragten Wildaufseher vor Ort bestätigen.
Auch hier kennt die Natur anscheinend weder Moral noch Gnade. Nach einer Stunde wurden wir wieder abgeholt und es ging per 4Rad Antrieb zurück zum Tenderboot, welches uns wieder zum Mutterschiff zurückfuhr.

Nebenbei, hier auf den Falklands findet man nicht nur Pinguine, sondern auch hüfthohe Zwerg-Pferde, welche klein und sehr gedrungen sind.

Informationen zu den Falklands:

- Größe:
Ca. 3.000 Einwohner auf 12.173 km² im südlichen Atlantik. Man sagt, dass auf 2 Einwohner hier zusätzlich noch ein britischer Soldat kommt. Fast alle zivilen Einwohner wohnen in der Hauptstadt Port Stanley (GPS: Breite 51°41'37.48"S Länge 57°51'19.24"W). Die Falkland-Inseln bestehen aus den Hauptinseln West- und Ostfalkland sowie mehr als 740 weiteren kleinen Inseln.

- Klima:
Kühl, mit Durchschnittstemperaturen im Sommer bei ca. 10 °C und im Winter bei ca. 7 °C. Der Wind bläst ständig und ist sehr oft unangenehm stark. Dann regnet es dort auch noch regelmäßig.

- Politik:
Britisches Überseegebiet, welches angeblich nicht zur EU gehört.

- Staatsoberhaupt:
Die englische Königin. Vor Ort gibt es noch einen Gouverneur.

- Sprache: Englisch

- Währung: Zahlungsmittel ist der/das Falkland-Pfund, welches an das Britische Pfund angekoppelt ist.

- Zukunft der Falklands:
Da Großbritannien eine Invasion durch Argentinien auf den Falkland-inseln (argentinisch: Malvinas) ähnlich wie im Jahr 1982 befürchtet, verstärken die Briten dort ihre Truppen. U.a. wurden Transport-hubschrauber auf die Inseln verlegt. Das Engagement der Briten seit 1833nC verzehrt dort Jahr für Jahr Millionen britischer Pfund. Im Jahr 2013 ergab eine Umfrage bei den dortigen Einwohnern angeblich deutlich, dass diese bei Großbritannien bleiben wollen.

Fazit zu den Falklands:

Hier möchte ich wirklich nicht freiwillig leben!
Die schönste Anekdote war dort folgende:
Ich besuchte ein Museum (mit einem Panzer vor der Tür zur Begrüßung) auf der Insel und kam dort mit einem Einheimischen ins Gespräch. Nachdem ich diesem gesagt hatte, dass ich kaum zum Museum kommen konnte, da der Wind inkl. Regen so stark war, dass ich mich diesem nicht nur entgegenstemmen musste, sondern das ich mir auch auf dem Fußmarsch dahin zusätzlich ständig eine Hand vor dem Mund halten musste um überhaupt atmen zu können, sah mich dieser völlig verwundert an. ....Er konnte meine Probleme nicht nachvollziehen, sagte dieser damals, denn es wäre an diesem Tag außergewöhnlich schönes Wetter, wie man es selten dort erleben könnte.

 

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