La Palma
Reisebericht
12.2023


Alle Angaben (Infos / GPS-Daten....etc.) ohne Gewähr!

©Nikolaus Storzenbrecher©


Liebe Weltreisende und alle die es werden möchten,

heute möchte ich Euch kurz einen kleinen Reisebericht über meine La Palma Reise im aktuellen Dezember 2023 geben.

Gleich vorweg:
Diese Kanaren-Insel ist durchaus empfehlenswert! Nur sollte man vielleicht kein Domizil nahe dem Flughafen auswählen.

Diesmal hatte ich mir ein Apartment etwas nördlich des Aeropuerto La Palma (SPC; GPS Breite 28.621500° Länge -17.752460°) angemietet, welches dadurch nicht gerade innerhalb einer leise zu nennenden Ferienwohnanlage lag.
Durch den nahen Flughafen hatte man dort aperiodischen (die Häufigkeit der täglichen Flüge hielt sich aber in Grenzen) Flugzeuglärm im Außenbereich, da die Flugzeuge beim Starten nicht weit von der Anlage entfernt vorbeiflogen und erst hinter der Anlage Richtung Teneriffa östlich aufs Meer hinaus abdrehten.
Als bekennender Pseudo-Schmalspur-Wissenschaftler konnte ich es nicht unterdrücken, mal ein paar Messungen mittels einer Smartphone-App vom Balkon aus durchzuführen.
Die Messungen im Außenbereich des Appartements ergaben an verschiedenen Tagen im Durchschnitt folgenden Lärmpegel:

1) Propeller-Maschinen = maximal 70 dB
2) Flugzeuge mit Düsenantrieb = maximal 81dB – 81 dB! Das ist nicht von Pappe! Noch etwas mehr und man wäre schon im gesundheitsschädlichen Bereich. Da hilft es auch nichts, wenn man jeden Morgen beim Brötchen holen den Teide auf Teneriffa am Horizont deutlich sehen konnte.

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Wer zu spät bucht, den bestraft das Apartment!
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Als Faustregel würde ich deswegen für lärmempfindliche Zeitgenossen unverbindlich empfehlen, besser keine Übernachtungsmöglichkeit im Radius von 2 km rund um den Flugplatz herum zu buchen. Es hat schon seinen Grund, wenn trotz später Buchung gerade in diesem Gebiet immer noch ein Zimmer frei ist.

Doch nun zur von den Passatwinden gezeichneten Vulkan-Insel:

La Palma (Fläche ca. 708 km²: höchster Erhebung 2,426 km - Roque de los Muchachos (siehe Bild oben) -) entstand vor ca. 2.000.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch, hat die Form eines Faustkeils und ist eine der kanarischen Inseln, welche zu Spanien gehört und nordwestlich vor Afrika liegt.
Die Tendenz der Gesamtbodenfläche der Insel ist steigend, da mit jedem neuen Vulkanausbruch die Chance steigt, dass die ausfließende Lava die Insel ins Meer hinein flächenmäßig vergrößert. Die Insel erstreckt sich Nord-Süd über ca. 45,2 km und West-Ost ca. 27,3 km. Sie ist damit die fünftgrößte Insel der acht Hauptinseln der Kanarischen Inseln.
Würde man von La Palma aus mit einem Schlauchboot in östliche Richtung lospaddeln (aktuell paddeln viele genau andersherum) würde man irgendwann "Pi mal Daumen" am Meeresufer der Westsahara landen. Die Luftlinie bis Agadir (Marokko) beträgt ca. 810 km. Wer von Berlin aus zur Hauptstadt Santa Cruz de la Palma fliegt, muss mit mindestens 3.680 km Flug rechnen.

In der Hauptstadt gibt es eine Menge alter Häuserfassaden zu sehen, deren Balkonanlagen manchmal mit sehr bunten und schönen Blumenbuketts geschmückt sind, welche, wenn meine Recherchen richtig sind, u.a. in der Hauptstadt von einem deutschen Auswanderer gepflegt werden, welcher aus BAUER SUCHT FRAU im TV bekannt wurde. Witzigerweise ist mir dieser tatsächlich in der dortigen Fußgängerzone über den Weg gelaufen. So klein ist die Welt!

La Palma hat 365 Tage im Jahr ein angenehmes Klima und wird nur dann nervig, wenn es stark geregnet hat und/oder ein Vulkan mal wieder ausgebrochen ist.
Am 19.09.2021 16:12 Uhr war es am Westhang der CUMBRE VIEJA (Vulkankette) so weit.
Bis zum 13.12.2021 spukte ein Vulkan Feuer und so viel Lava aus, dass ca. 7000 Einheimische evakuiert werden mussten. Bis zum heutigen Tag haben noch nicht alle von diesen ein endgültiges Dach über dem Kopf gefunden und leben noch in Notunterkünften. Also fast deutsche Verhältnisse.
Dieser Vulkanausbruch erzeugte eine bis zu 5 km hohe Aschewolke während der Eruptionszeit. 20 Meter hohe Lavaströme wurden ausgespuckt, welche sich mit einer Fließgeschwindigkeit von ca. 50 Meter/Stunde zum Meer runter wälzten. Die Luft war damals vermischt mit Schwefeldioxid, welches mit ca. 30.000 Tonnen täglich die Atmosphäre belastete. Weitere Umweltbelastungen gab es durch sich bildende Salzsäure. Ca. 100.000.000 Kubikmeter Lava flossen aus und ca. 10 Prozent der gesamten Inseloberfläche sind von der Katastrophe betroffen.
Ich habe mir als Sensationstourist (Scherz! Ich kam da, während einer Inselrundfahrt, mit dem Leihwagen vorbei und nicht mehr weiter. Musste umdrehen.) mal die Sache vor Ort angesehen.
Vor Ort konnte man zunächst deutlich sehen, dass der Vulkanschlot noch ordentlich qualmt.
An den meisten Stellen des neuen Lavafeldes darf man nicht parken, da u.a. immer noch Fachleute permanent die Erdausgasungen messen. Vor einigen Straßen gibt es Wachhäuschen mit Wachpersonal, welches verhindert, dass sich Einheimische leichtsinnig in Lebensgefahr bringen, wenn diese nach ihren verlassenen Häusern schauen wollen. Ganze Dörfer sind menschenleer.
Quer durch die meterhohen erstarrten Lavamassen hat man nagelneue Straßen gebaut, auf denen viel Polizei herumfährt.

Sehenswürdigkeiten der Insel (Persönliche Empfehlungs-Beispiele):

01.
Volcán de San Antonio:
8 Euro Eintritt – Centro de Visitantes.
GPS Breite 28.484176° Länge -17.850024° .
Hier kann man eine Erdbebensimulationsanlage im Außenbereich des Multivisions-Besucher-Zentrums erleben, preiswerte Motto-Kopfkappen (4 Euro) und weitere Touristen-Dönekes erwerben.
Den Kamm des Vulkans kann man nur zu etwa einem Drittel bis zur Aussichtsplattform (Mirador del Volcán de San Antonio; GPS Breite 28.482832° Länge -17.851459°) begehen.

02.
Cascada de los Tilos (Wasserfall von Los Tilos):
Eintritt: in 12.2023 noch kostenlos.
Man muss die Straße (bis 50 Meter hohe Steilhänge) bis kurz vor dem Besucherzentrum hochfahren.
Sobald man einen PKW-Parkplatz am Straßenrand gefunden hat, sollte man diesen belegen, da die Parkplatzsituation umso schlechter wird, umso mehr man sich dem Wasserfall nähert. Mit kleineren und größeren Felssteinen, welche auf die Schlucht-Straße und auch auf die Autodächer fallen, muss dort ständig gerechnet werden.
An einem Straßenknick (ca. GPS Breite 28.789659° Länge -17.802289°) gibt es einen kleinen Pfad als Einstieg. An diesen ist man jedoch schnell vorbeigelaufen, wenn man nicht aufpasst. Ich habe ein älteres Ehepaar gesehen, welches verzweifelt den Kopf schüttelte und dann wieder unverrichteter Dinge frustriert zu ihrem Auto zurückging.
Man folgt dem Weg (Barranco del Agua; Wasserschlucht) ca. 100 Meter und läuft gebückt durch beleuchtete Höhlen, von einer rauschenden Levada flankiert in die Schlucht hinein und schon ist man an einem Wasserfall, der in einer giftgrünen Urwald-Umgebung liegt, welche an den Film Jurassic Park erinnert. Ganz wasserresistente können unterhalb des Wasserfalls vorbeigehen und angeblich noch weiter spazieren. Das urzeitliche des Szenarios wurde Tage später bestätigt, als Starkregen einen Felssturz/Erdrutsch auslöste, welcher den Zugangsweg versperrte.

03.
Roque de los Muchachos:
Parque Nacional de la Caldera de Taburiente
Empfehlung: Nicht ohne warme Jacke da herumlaufen.

03.1
Centro de Visitantes del Roque de los Muchachos:
Museum LP-4, Kilometro 37
GPS Breite 28.766384° Länge -17.899411°.
Falls man auf dem dortigen Parkplatz angekommen ist und mehr oder weniger mitten in den Wolken bzw. im Nebel steht, sollte man nicht enttäuscht sofort wieder ins Tal zurückkehren, sondern weiter den Berg hoch bis zum Gipfelparkplatz fahren, da die Sichtverhältnisse dort manchmal ganz anders und viel besser sind als am Besucherzentrum.

03.2
GPS-Gipfel-Parkplatz:
Breite 28.754521° Länge -17.885157°
Dies ist der höchste Punkt der Insel und eins ist sicher, wer dort nicht war, hat was verpasst. Dieser Hochgebirgsgipfel krönt die astronomischen Anlagen der Insel La Palma, welche zu den renommiertesten der Welt gehören. Man hat von den dortigen Aussichtspunkten einen fantastischen Blick in den Haupt-Vulkankrater der Insel und kann ein enormes Bergpanorama über den Wolken genießen. Etwas schwindelfrei sollte man aber schon sein. Ich habe dort Wanderer erlebt, die trotz gut begehbarer Wege auf mich etwas nervös und ängstlich wirkten.

03.3
Der äußerste/beste Aussichtspunkt ist nicht die Natur-Plattform auf GPS-Position Breite 28.752644° Länge -17.882464°, welche man nach ca. 350 Meter Fußmarsch vom Besucherparkplatz aus entfernt erreicht, sondern eine Plattform noch ca. 150 Meter weiter, welche man über einen Serpentinenwanderweg an GPS Position Breite 28.751606° Länge -17.881674° erreicht. Diese 150 Meter sind aber nichts für Leute, welche an Höhenangst leiden.

04.
Strand/Baden:
Zu empfehlen ist hier der große Vulkanstrand an der
- Playa de la Caleta (38712 Breña Baja) und der Playa de los Cancajos (GPS Breite 28.652921° Länge -17.760634°). Zusammen hat man dort ca. 300 Meter * 50 Meter Strandbereich, was für die Inselverhältnisse viel ist. Fußläufig findet man dort Mini-Supermärkte und Gastronomie in der unmittelbaren Nachbarschaft.

05.
Fuencaliente:

05.01
Leuchttürme:
Da gibt es noch zwei nebeneinander gebaute Leuchttürme (Faro) bei Fuencaliente.
GPS Breite 28.455305° Länge -17.843229°
Ein ausreichend großer kostenloser Parkplatz ist vorhanden und einen Leuchtturm kann man gegen ein kleines Entgelt besteigen.05.02
Salinen von Fuencaliene:
Die Salzfelder von Fuencaliente liegen gleich neben den Faros und werden mit handwerklicher Arbeit bewirtschaftet.
GPS Breite 28.453521° Länge -17.841906° .
Man muss hier mit einer Menge Tourismus rechnen, kann aber positiv anmerken, dass die Souvenirs in dem großen Restaurantbereich teilweise überraschend preiswert waren. Wer Magnet-Bilder liebte, konnte sich hier preiswert eindecken.
Die Salinen sollen auch auf Zugvögel (Regenpfeiffer, Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Bachstelzen, Steinwälzer, Flamingos, Brandenten) geradezu magnetisch wirken. Ebenso soll sich die angeblich seltene Meeresalge RUPPIA MARITIMA dort wohlfühlen. Da an einigen Stellen die Salzkonzentration maximal 300 gr/Liter beträgt, fühlt sich auch der Salinenkrebs ARTEMIA SALINA dort heimisch.

06.
Caldera de Taburiente:
Die Caldera de Taburiente ist ein großer Nationalpark in einem Krater mit vielen Wanderwegen, 2 km hohen Berggipfeln, Bächen und Schmalspur-Wasserfällen. Auffällig sind u.a. die dortigen Pinienwälder und die Kanarischen Kiefern. Die diversen Wasserfälle kann man natürlich nicht mit denen von z.B. Norwegen vergleichen. Vom West Kamm zum Ost Kamm des Kraters beträgt die Luftlinie teilweise über 6 km. Vom höchsten Punkt Roque de los Muchachos bis zum Ende des Kraters am Meer (Playa de Tazacorte Av. el Emigrante, 15 ; 38779 Tazacorte - GPS Breite 28.650639° Länge -17.945952°) sind es ca. 15 km Luftlinie.

TIPP:
Wer sich auf La Palma mit einem Leihwagen fortbewegen möchte, sollte zurzeit (12.2023) die Mietpreise der unterschiedlichen Anbieter genau studieren. Die Preisunterschiede innerhalb der gleichen Fahrzeugkategorie mit gleichem Versicherungsumfang, bei gleich renommierten Verleihern, waren teilweise unglaublich und nicht mehr mit normalem Verstand zu erklären. Die Preise änderten sich teilweise von Tag zu Tag erheblich in beide Richtungen. Falls der Verleiher es überhaupt optisch ermöglicht, sollte man sich die Karosserie des Mietfahrzeuges vor Übernahme genau ansehen. Wenn die Übergabe in einem unbeleuchteten Parkhaus geschieht, funktioniert das natürlich nicht so gut. Ich selbst habe einen Leihwagen bekommen, dessen zahlreichen Karosserie-Vorschäden erst sichtbar wurden, nachdem ich die dunkele Übergabestelle verlassen hatte und mir den Wagen unter Tageslichtbedingungen erstmalig ansehen konnte. Da war es natürlich dann fast schon zu spät.
Wenn man eine Servicekraft des Autoverleihers bittet, diese Vorschäden zu protokollieren und diese sich dann aus Bequemlichkeit oder Kalkül weigert, dann ist dies schon eine gehörige Frechheit.
Weiterhin sollte man darauf achten, dass genug Warndreiecke (Triángulo de advertencia del coche) und Signalwesten (Chaleco de alta visibilidad; chaleco de seguridad para coche) im KFZ vorhanden sind.
Dies war bei mir z.B. nicht der Fall.

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