Kreuzfahrt Südamerika
(2012)
©Nikolaus Storzenbrecher©
- 100% subjektiver Bericht ohne jede Gewähr -
 

Reiseziele:

Argentinien Buenos Aires Basin A South Side
Seetage
Puerto Madryn Argentinien
Seetag
Punta Arenas Chile
Chile Magdalenen Insel
Ushuaia Argentinien (Drake Passage, Beagle Kanal)
Beagel-Kanal und Kap Hoorn
Seetag Drake Passage
Richtung Falkland Island
Port Stanley Falkland Inseln
Seetag ARGENTINE BASIN
Seetag
Montevideo Uruguay
Buenos Aires Argentinien

OS
cara Schiffsdaten:
- Länge: 193,34 m
- Breite: 27,6 m
- Tiefgang: 6 Meter
- Schiffsvermessung (Raumgehalt):
Bruttoregistertonnen (BRT) /
Gross Registered Tons (GRT): 38.557 GT
- Geschwindigkeit: 20 kn
- Motorleistung: 21.720 kW (Diesel mechanisch)
- 11 Decks
- Kabinen: 590
- Restaurants: 319.01.2012 Donnerstag

Abflug vom Flughafen 1 zum Flughafen 2 nach Frankfurt.
Laut Flugticket sollte man schon 3 Stunden vor dem Abflug am Flughafen 1 sein. Warum weiß niemand. Im Nachhinein stellte sich heraus, das man auch 1 1/2 Stunden später hätte erscheinen können. Man wäre ohne Probleme mitgekommen. Wahrscheinlich haben die nur Angst, dass das Flugzeug irgendeinen Slot verpasst.
Auch durfte man laut den Flugpapieren angeblich 2 Koffer mit je maximal 23 kg pro Person mitnehmen. Auch dies stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Und was lernt man daraus?

Vertraue niemals deinen Flugpapieren!

22:15 Abflug vom Flughafen 2 (Frankfurt) in einem Jumbo-Jet in Richtung Argentinien Buenos Aires.
Ausreichende Beinfreiheit und gute Beköstigung waren im Flieger gewährleistet.
Dies im Gegensatz zur Service Leistung anderer Fluggesellschaften.
Was man in den letzten Jahren bei einigen anderen so serviert bekam, ist meiner Meinung nach oft ein schlechter Witz gewesen!
Nach ca. 3 Stunden Flug kollabierte ein älterer Herr neben mir.
Er sackte plötzlich innerhalb von einer Sekunde in sich zusammen.
Das Flugpersonal versuchte mit einer Sauerstoffflasche und einem Blutdruckmessgerät die Lage wieder in den Griff zu bekommen. Für kurze Zeit überlegte die Crew, ob es nicht besser wäre eine außerplanmäßige Zwischenlandung einzulegen, um den Kranken in ein Krankenhaus einliefern zu lassen. Doch überraschend schnell erholte sich der Mann wieder.

Freitag

09:00 Ankunft in Argentinien Buenos Aires Basin A South Side.
Temperatur mittags : 31 Grad C.
Bis Puerto Madryn Argentinien sind es angeblich noch ca. 1.563 Km.
Raus aus dem Jumbo.
Koffer geholt und rein in den Transferbus.
Dieser schob sich ca. 1 Stunde lang durch einen typischen Stau in Buenos Aires. Auch diese Stadt machte einen etwas schmuddeligen Eindruck. Überall lag Müll auf den Straßen. Das Einchecken ins Schiff lief wie immer unproblematisch schnell ab. Die gebuchte Außenkabine war schneller fertig geworden als angesagt.Koffer auspacken.
Ausreichend Stauplatz war in der Kabine vorhanden.
Die Toilette war eine Art Mini-Toilette mit eingebauter Dusche.
Meiner Meinung nach, aber völlig ausreichend dimensioniert.
Die Tür der Duschkabine schloss nicht bündig ab, so dass beim Duschen Wasser ausdringen konnte.
Die Kabine hatte einen digitalen Safe, welcher anscheinend nur locker mit der Wand bzw. der Bodenplatte verbunden war. Ein kräftiger Ruck hätte wahrscheinlich genügt und man hätte diesen in der Hand gehabt. So etwas mag ich überhaupt nicht! Ich habe bei so etwas immer das Gefühl auf den Arm genommen zu werden. Nach dem Auspacken erste Schiffserkundung. Das Abendessen erfolgte im offenen Außenbereich des Schiffes bei ca. 30 Grad im Schatten. Spät am Abend erfolgte noch am Anreisetag die obligatorische Seenotrettungsübung.
Die Reedereien scheinen es nun sehr eilig zu haben, nach der Havarie der Costa Concordia.
Anwesenheit war Pflicht.
Auch bei dieser Übung waren trotzdem einige Kabinen geschlossen nicht angetreten. Diese hatten wohl Anderes zu tun. Wenn Jemand über Bord geht, sollte man laut MANN ÜBER BORD rufen und sofort einen Rettungsring hinterher werfen. Ungeklärt blieb, was man rufen sollte, wenn eine Frau über Bord geht. Die hatte dann wohl eben Pech gehabt. Abfahrt des Schiffes vom Hafen 23:59 Uhr .
Das Schiff legte ab, aber das bekam ich nicht mehr mit, weil ich lange Zeit vorher schon in einen Erschöpfungsschlaf gefallen war.

Informationen zu Buenos Aires:

- Größe: Ca. 3.000.000 Einwohnern auf 202 km².
- Hauptstadt und größte Stadt des südamerikanischen Landes.
- Lage: Im Osten, am südlichen Ufer der Mündung des Rio de la Plata in den Atlantischen Ozean.
- Klima: Warme schwüle Sommer und milde Winter. Die Temperaturen liegen ganzjährig, in der Regel, immer weit über 0 Grad C. Hohe Luftfeuchtigkeit mit viel Regen.
Informationen zu Argentinien:
- Politik: Argentinien ist eine präsidiale Republik.
Der Präsident ist gleichzeitig Regierungschef und Staatsoberhaupt.
Militärjunta von 1976 bis 1983. Danach "Präsidentielle Demokratie".
Ständige Querelen um/mit den Falklandinseln "Islas Malvinas".
Staatspleite 2001 mit damals mindestens
100.000.000.000 US-$ Schulden. Aktuell (Stand 07.2014)
könnte es, wenn einiges schlecht läuft, erneut zu einem Staatskonkurs kommen.
- Sprache: Spanisch
- Unabhängigkeit von Spanien: Ab 09.07.1816
- Fläche: ca. 2.780.400 km²
- BIP (Bruttoinlandsprodukt): Im Jahr 2013 534.700.000 US-$
- Einkommen pro Kopf 2013: 12.912 US-$
- Inflationsrate 2013: 10,9 %
- Währung: Argentinischer Peso. Ein Argentinischer Peso (ARS) = 100 Centavos
- Religionen: Protestanten 2 %, Juden 1 %, Katholiken 90 % , restliche 7 %
- Arbeitslosenquote 2013: 6,4 %
- Bevölkerung: 2013 ca. 41.000.000 (ca. 1.000.000 deutschstämige, daon ca. 50.000 mit deutschem Pass).
- Presse: u.a. Deutsche Zeitung "Argentinisches Tageblatt"
- Nachbarländer mit gemeinsamer Grenze zu Argentinien:
(a) westlich: Chile
(b) mehr oder weniger nördlich/nordöstlich: Bolivien, Paraguay, Uruguay, Brasilien.
- Zur Zeit 2014 bekanntester Argentinier:
(a) ohne Fußballspieler: Jorge Mario Bergoglio (Papst im Vatikan)
(b) mit Fußballspieler: Lionel Messi (Lionel "Leo" Andrés Messi Cuccittini ), Maradona (Diego Armando Maradona) und Batigol (Gabriel Omar Batistuta)


- Sport:
- 1978 und 1986 Fußballweltmeister 1. Platz
- 1930 und 1990 Fußballweltmeisterschaft 2.Platz


Kriminalität in Argentinien
:

Der/die reisende GRINGO muss mit folgenden Dingen rechnen und sollte folgendes beherzigen:
- Zu Schau gestellter Reichtum (z.B. Goldkettchen am Hals, goldene Uhr am Arm, Tragen von Markenkleidung) kann bisweilen gefährlich sein. Im ganzen Land verzeichnet man eine erhöhte Kriminalität.
- Nur wenig Bargeld bei Ausflügen mitnehmen. Aber immer einen geringen Geldbetrag griffbereit haben, damit man diesen, in Raubsituationen, den Räubern rausrücken kann.
Besonders gefährdete Bereiche sind (Stand 07.2014):
- La Boca (Buenos Aires)
- Bahnstation Retiro
- Calle Florida
- Plaza de Mayo
- Recoleta
- Stadt Mendoza
- Internationalen Flughafen Ministro Pistarini
- Bei Überfällen besser keinen Widerstand leisten. Der Colt sitzt vielen Desperados dort locker. Der Besitz von Waffen ist dort nichts ungewöhnliches.
- Diebstähle und Trickdiebstähle kommen z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, Hotels des Niedrigpreissegments und in typischen Touristenorten gehäuft vor.
- Wertsachen, wenn diese mitgeführt werden, was grundsätzlich abzuraten ist, sollten nicht in Rucksäcken oder Handtaschen transportiert werden. Das Verwenden von verdeckten Brustbeuteln ist zu empfehlen. Ausweise sollten auf Ausflügen (z.B. Badeausflügen) nur mitgenommen werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Normalerweise reicht der Schiffsausweis (die Schiffskarte, welche man beim Einchecken ausgehändigt bekommt, den lokalen Behörden als Ausweisersatz aus.)
- Sobald es dunkel wird nur noch Remise/Chauffeur-Dienst/Radio-Taxis/ per Telefon anfordern.
- Kein Geld auf der Straße tauschen. Sehr viele gefälschte 100-Peso-Bankmote sind im Umlauf. Teilweise werden diese auch von Geldautomaten ausgegeben. Immer in einer Bankfiliale das Geld tauschen.


Wirtschaft Argentiniens:

Die Gründe des wirtschaftlichen Niedergangs Argentiniens im Zeitraum 1998 bis 2002 lagen u.a. daran, dass der argentinische Peso im Umtauschverhältnis 1:1 an den mächtigeren amerikanischen Dollar gebunden war. Dies führte dazu, dass der Export landeseigener Produkte auf dem Weltmarkt fast unmöglich wurde. Der Import von Waren stieg jedoch im Gegenzug an und erzeugte eine starke negative Handelsbilanz. Dies alles führte zu Massenarmut, sehr hohen Staatsschulden, unzähligen Massendemonstrationen, welche häufig in Gewalttätigkeiten endeten und zu unzähligen Plünderungen. U.a. aus diesen Gründen wurde 2001 Präsident Fernando de la Rua dafür "vor die Tür gesetzt". Im Jahr 2002 erklärte der Nachfolge-Präsident Eduardo Duhalde Argentinien für insolvent. Durch eine danach durchgeführte Entkoppelung des Peso vom US-Dollar, konnte der Peso sehr stark abgewertet werden. Dadurch wurde der Export wieder belebt und der Import reduziert, so dass sich dadurch auch eine Verbesserung des Handelsdefizits einstellte. Positiv kam angeblich in der Folgezeit hinzu, dass Indien und China eine große Nachfrage nach argentinischen Agrarprodukten hatten. Quellen ist jedoch auch zu entnehmen, dass im Jahr 2010, angeblich laut der landeseigenen Zentralbank, die Kapitalabwanderung 11.400.000.000 US$ betragen haben soll. Der argentinische Staat führte darauf hin u.a. eine Melde- und Genehmigungspflicht für den Ankauf von US-Dollar ein. Ob das was bringt, wird die Zukunft zeigen, da dies natürlich Investoren abschreckt. Potente Investoren, welche vielleicht schon einmal 2002 Ihre Forderungen abschreiben mussten, werden sich in Zukunft sehr gut überlegen, ob diese in diesem Land noch einmal groß investieren.

Samstag Seetag

05:55 Sonnenaufgang
07:00 Uhr Aufwachen

Das Schiff war unterwegs in Richtung Puerto Madryn und schob sich mit südlichem Kurs durch das hier bräunliche Meer. Bei mir kam die Frage auf, ob diese Verfärbung nur durch Schlammtransporte des Rio de La Plata verursacht werden oder mehr durch Abwässer. Nachforschungen ergaben, das es sich um stellenweise nicht unerheblich kontaminierten Schlamm handelt.
Tagesdurchschnittstemperatur 30 Grad C.
Da es mir auf dem Sonnendeck zu windig war, hatte ich mir eine windgeschützte Stelle auf Deck 6 im Außenbereich des Schiffes gesucht. Der Nachteil war, dass dies die Schiffs-Jogging-Meile war und dort ständig Jemand, oft heftig nach Luft schnaufend, rum rannte. Als ich es mir gerade in einer windstillen Ecke gemütlich gemacht hatte, trötete eine weibliche Stimme lautstark aus einem Außenlautsprecher des Schiffs. Wir wurden aufgefordert (gefühlte Tonlage: "unverzüglich") am Sonnendeck zu erscheinen, weil es dort angeblich sensationell günstige Produkte für Wellness und Fitness im Tagesangebot gab. Ich verzichte gerne darauf, von diesem selbstlosen Angebot Gebrauch zu machen.
20:06 Sonnenuntergang

Sonntag Seetag

Sonnenaufgang 05:50
Uhr 07:45 Aufstehen
Das Meer war zum Glück wieder blau.
Die Außentemperatur betrug 20 Grad C.
Die im Außenbereich des Schiffes gefühlte Temperatur betrug aber maximal 15 Grad C.
Viel Wind!
Der Kapitän machte eine Lautsprecher Durchsage:
Er wies noch einmal darauf hin, dass "heute am Montag andere Menschen in Deutschland arbeiten müssen, während wir uns auf dem Kreuzfahrtschiff vergnügen könnten." Also nach meinem Kalender war es erst Sonntag. Man konnte nur hoffen, dass der Kapitän bei seiner heutigen Navigation nicht auch schon einen Tag im Voraus dachte. Anlässlich einer früheren Kreuzfahrt gab ein Kapitän mal zum Besten, dass er an einem Hafen viel zu früh das Schiff abgebremst hätte, da er versehentlich der Meinung war, auf einem anderen größeren Schiff zu sein, welches er vorher einmal kommandiert hatte. Auch hörte ich einmal in einer "nautischen Stunde" das Bekenntnis eines Kapitäns, dass dieser nicht wußte, was ein Kreiselkompass war (kein Witz !!).
Ich erspare mir hierzu mal einen Kommentar und wünsche allen Kreuzfahrtreisenden in der Zukunft "viel Glück" auf ihrem weiteren Seewegen.
Was machte man an eigentlich so an einem Seetag? Nun, man hing auf Deck 6 herum, nahm am Lichtbild Vortrag im Schiffs Theater teil (Thema:" Die Tierwelt von Patagonien bis zum Südpol") und wartete auf das Mittagessen.
Heute konnte ich die ersten Tümmler sehen, die quer zur Fahrtrichtung auf das Schiff zu schwammen.
Sonst war nicht viel los im Meer.
Temperatur mittags ca. 27 Grad C.
Sonnenuntergang 20:33 Uhr

Montag
Puerto Madryn
Sonnenaufgang 06:03 Uhr
10:00 Uhr Ankunft in Puerto Madryn Argentinien North Pier.

09:45 Uhr Treffpunkt im Schiffstheater zum Ausflug Halbinsel Valdes. Heute sollte es zu den Seelöwen in einem Naturschutzgebiet gehen. Wer glaubte, dass es hier pünktlich los ging, lag falsch. Da die Hafen Behörden erst verspätet das Schiff zum Landgang freigaben, hing man erst einmal eine halbe Stunde sinnlos im Theater rum. Die Scouts versuchten mit Kalauern die Wartenden zu trösten. Erst um ca. 10:45 Uhr ging es mit dem Bus dann los. Wir waren kaum los gefahren, da teilte uns die Reiseleiterin mit, dass der Bus hinter uns wegen einem Motorschaden in der Pampas liegen geblieben war. Wenn man bedenkt, wie wenig Zeit man wirklich insgesamt selbst für Tier Beobachtungen auf diesem Ausflug hatte, fragt man sich, was diejenigen, welche im liegen gebliebenen Bus gewesen sind eigentlich insgesamt zu sehen bekamen.
2 Stunden kurvte man mit dem Bus durch die öde und langweilige Pampas Patagoniens. Eine grüne Landschaft, mit maximal 30 cm hohem unansehnlichem Gestrüpp, zog sich bis zum Horizont eintönig dahin. Und, wie man mir sagte, auch hinter dem Horizont sähe es nicht besser aus.Dann und wann standen im Gebüsch, weit entfernt, irgendwelche Tiere herum die man ohne Teleobjektiv nicht fotografieren und nur mit dem Fernglas näher betrachten konnte, w e n n die Busfahrerin einmal den Bus deswegen stoppte.
Nebenbei, auf dieser Pampastour sollte man nicht zu viel trinken, bevor man in den Bus steigt, denn das Aussteigen aus dem Bus, innerhalb des Naturreservats, war angeblich verboten, w e n n ich diesbezüglich die nur gebrochen und unverständliches Deutsch redende "Deutsch sprechende Reisebegleitung" richtig verstanden hatte. Das kann, wenn der Bus keine Toilette hat, sehr unangenehm werden.
Nach ca. 2 Stunden gelangten wir zum ersten Seerobben Aussichtspunkt.
Hier sollte man, wenn ich mich Recht erinnere, Seeelefanten - (Südlich des Äquators: Mirounga leonina und Nördlich des Äquators: Mirounga angustirostris - (Hundsrobben / Phocidae) sehen können, welche angeblich ca. 80 % ihres Lebens im Meer herumschwimmen und sich meistens nur zur Paarungszeit an Land wälzen wo sie ihren Harem mit bis zu ca. 50 Seekühen je Seeelefant bewachen . Seeelefanten habe ich mit meinem unzureichenden Opern-Fernglas dort aber nicht einwandfrei identifizieren können.Um diese Tiere (sind es nun Seelöwen oder Seeelefanten ?) dort vor Ort auseinander halten zu können, benötigte man unbedingt ein gutes Fernglas oder Teleobjektiv, da man an diese Tiere umständehalber dort nur bis auf eine Entfernung von 300 bis 400 Meter herankommt. Die See-Elefanten können angeblich dort 6 bis 7 Meter lang werden und haben Tintenfische und normale Fische als Lieblingsspeise. Ihr Gewicht soll bis zu 3,5 Tonnen betragen, wobei es auch Quellen gibt, welche ein Gewicht bis zu 5 Tonnen für möglich halten. Im Wasser sollen diese Geschwindigkeiten von 20 km/h erreichen können. Genehmigte Aufenthaltszeit ca. 20 Minuten. Das war kein Problem, da ohnehin kaum Tiere zu sehen waren. Die Meereslandschaft war aber schön. Ein paar Seebewohner lagen faul in der Sonne herum, so dass man wenigstens einige Fotos machen konnte. In den Bus zurückgekehrt, gab es erst einmal Verpflegungspakete. Der Inhalt konnte mich nicht recht begeistern. Ich lies deswegen die Hälfte unangerührt. Andere Mitreisende waren aber begeistert!


GUIDO DAS GÜRTELTIER


Als schon alle Busse wieder zur Weiterfahrt bereit waren, schrie jemand laut und etwas hysterisch im Bus :

"DA !! EIN GÜRTELTIER !! "

Damit hatte sich die Weiterfahrt erst einmal kurzfristig erledigt. Wie auf Befehl sprangen zahlreiche Hobbyfotografen von ihren Busplätzen auf und stürmten ins Freie. Das auf dem Parkplatz herumlaufende Gürteltier sah sich plötzlich von einer hektisch fotografierenden Menschentraube umringt. Verzweifelt versuchte es sich unter einen PKW zu retten. Das brachte nichts, da sogleich ein älterer Tourist versuchte, es mit seinem halb Meter langen Teleobjektiv, halb über den Boden kriechend, dort hervorzustochern. Irgendwann gelang es dem Tier aber dann doch in die Weiten der Pampas zu flüchten.In Anbetracht der Tatsache, dass hier die Gürteltiere, nach ihrer Entdeckung, nicht mehr direkt im Kochtopf eines Gauchos landen, sondern in digitaler Form auf Foto-SD-Karten abgespeichert werden, hielt ich den kurzfristigen Stress des Tieres für gerade noch grenzwertig akzeptabel. Ein reines Gewissen hatte ich beim fotografieren des Tieres aber nicht.
Dann ging es zur nächsten Kolonie schwerer Meeresbewohner.
Ich glaube es waren See-Löwen bzw. Mähnenrobben / Ohrenrobben (Otaria flavescens). Die Männchen werden angeblich ca. 2 bis 3 Meter groß und ca. 300 kg schwer. Die Weibchen erreichen ca. 2 Meter mit ca. 140 kg. Genehmigte Aufenthaltszeit ca. 30 Minuten. Hier bekam man einiges zu sehen, da hier mehr als 100 Tiere herum lagen und die Seerobben gerade blutige Statuskämpfe untereinander austrugen.Das Meer färbte sich stellenweise rot vom Blut der verwundeten Kämpfer.Man konnte hier mit dem Fernglas sehr eindrucksvoll sehen, wie brutal es in der Natur stellenweise zur Sache geht.
Danach fuhren wir noch an einem Touristenzentrum vorbei, welches auch ein kleines Museum hatte. Ich führte dort eine "japanische Speed-Besichtigung" durch, da die genehmigte Aufenthaltszeit dort nur 10 Minuten betrug. Wieder im Bus angekommen ging es zurück zum Schiff.
Abfahrt vom Pier 18:00 Uhr
Sonnenuntergang 20:53 Uhr
1.411 km bis Punta Arenas in Chile.
Informationen zu Puerto Madryn:
- Hauptstadt des nordargentinischen Bezirks Biedma.
- Ca. 70.000 Einwohner.
- Lage: An der Meeresbucht des Golfo Nuevo
- Klima: Es wehen häufig starke Pamperos-Winde.24.01.2012 Dienstag

Seetag

Sonnenaufgang 05:59 Uhr.
Man kommt dem Südpol näher und es wird immer kälter.
Ich hörte mir 2 Vorträge im Schiffstheater an um den Tag rum zu bekommen. Ein Vortrag war meiner Meinung nach wirklich sehr gut, weil der Referent fachlich sehr qualifiziert erschien und es auch schaffte aus den typischen 08/15 Vortrags Klischees auszubrechen. Den Applaus erhielt er voll zu Recht.

"Ein Kapitän gehört auf die Brücke und nicht unters Volk",

soll mal ein weiser Seefahrer gesagt haben. Das an dieser Aussage irgendwas wahr dran ist, erkannte ich während der "Nautische Stunde" mit dem Kapitän. In dieser konnte man dem Kapitän alle möglichen sinnvollen oder sinnlosen Fragen stellen.
Ein Fahrgast fragte z.B., ob sich der Kapitän der Kapitäns-Aufgabe auch gewachsen fühlte. Ich fragte mich, welche Antwort der wohl erwartet hatte.
Ein anderer Tourist fragte, wo denn der Klabautermann im Schiff zu Hause sei.
Diese ganze Fragestunde gab mir schwer zu denken. Ist es wirklich sinnvoll die Schiffsführung eine Stunde lang mit solchem Käse von der Arbeit und der Verantwortung für das Schiff abzuhalten ? In der Luftfahrt sieht man den Kapitän fast nie persönlich. Manchmal macht dieser nur eine Durchsage über die Lautsprecher. Hier hatte man die Schiffsleitung zum Anfassen vor den Touristen stehen. Besteht hier nicht die Gefahr, dass der Kapitän durch solche Veranstaltungen eventl. das Vertrauen und den Respekt bei den Fahrgästen verliert ? Was ist im Krisenfall, wenn der Kapitän lebensnotwendige Anweisungen gibt und die Touristen sich nicht daran halten, oder panisch reagieren, weil diese ihn als "guten Kumpel" in Erinnerung haben, bzw. diese dessen Kompetenz anzweifeln ?
Sonnenuntergang 21:16 Uhr

Mittwoch
Punta Arenas

20:00 Uhr Ankunft in Punta Arenas Chile José Mardones Pier
Sonnenaufgang 05:51 Uhr
Lufttemperatur 13 bis 16 Grad C.
Wassertemperatur 11 Grad C.So gegen 08:30 Uhr Einfahrt in die Magellanstraße.
Diese verbindet den Atlantischen und den Pazifischen Ozean. Von hier aus sind es angeblich noch 531 km bis Ushuaia (Argentinien).
09:15 Uhr: Rechts vom Schiff war Land zu sehen, ein Leuchtturm und im Hintergrund brannte da noch industrielles Feuer. Wahrscheinlich wurde da Gas abgefackelt. Seitlich vom Schiff konnte man zahlreiche Delphine sehen. Wir kamen auch an zahlreichen kleinen Ölplattformen vorbei. Hier wird anscheinend nach Öl gebohrt und/oder gesucht was das Zeug hält.

Flipper Flipper, gleich wird er kommen!

Es ist schon erstaunlich wie sehr sich manche erwachsene Menschen (Alter 60 ++) noch wie Kinder freuen können, wenn sie mal einen Delphin oder einen Pinguin in Freiheit im Meer herum plantschen sehen. Es hatte teilweise den Anschein, als wären diese in ihrem Leben noch nie in einem Zoo gewesen.
Der Bord Lektor gab wirklich sein Bestes und wies die Passagiere, mittels schmerzhaft lauter Lautsprecherdurchsagen, auf alle Tiere zu Wasser und in der Luft hin, die zu sehen waren. Da dieser die Bezeichnungen Steuerbord und Backbord benutzte und nicht rechts oder links, schauten und rannten einige Menschen ständig in die falsche Richtung. Ich wartete die ganze Zeit dabei auf die Lautsprecherdurchsage, dass ein Buntspecht am Schiffskamin steuerbords zu sehen wäre, welcher gerade ein Loch in den Kamin nagelt.
Sonnenuntergang 21:52 Uhr und 531 km bis Ushuaia Argentinien.

Donnerstag Punta Arenas Chile

05:00 Aufstehen, da es zu den Pinguinen auf die Magdalenen Insel geht.
Ja, Sie lesen richtig. 5 Uhr.
Von Erholung im Urlaub war hier stellenweise nicht die Rede.
Sonnenaufgang 06:01 Uhr.
07:15 Uhr traf sich die Ausflugsgruppe im Theater. Gemeinsam ging es zu den Transferbussen welche schon vor dem Schiff am Pier auf uns warteten. Nach 5 minütiger Fahrt erreichten wir den Hafen von Punta Arenas. Dort ging es auf eine Fähre, welche uns zur Pinguin Insel bringen sollte. Gleich zur Begrüßung drückte man uns ein üppiges Fresspaket in die Hand. Der Transfer zur Insel dauert ca. 2 Stunden. Die Fähre bot im Innenbereich bequeme Sitze, mit der Fußfreiheit einer Billig Airline. Da die Sonne ungedämpft durch die Aussichtsfenster schien und in der Fähre auch noch sinnvollerweise zusätzlich die Heizung voll aufgedreht war, entstand im Innenraum eine stickige Atmosphäre, welche mich im Endeffekt auf das Schiffsdeck ins Freie trieb.

Magdalenen Insel

Nach 2 Stunden erreichten wir die Magdalenen Insel auf der uns tausende von Pinguinen und Vögel schon erwarteten.Na, "erwarteten" ist gut.
Was blieb denen auch anderes übrig.
Meiner unverbindlichen Meinung nach, gab es da fast nur Brillenpinguine (Jackass Penguin; Eudyptes chrysolophus) zu sehen, welche dort zu tausenden in Erdhöhlen wohnten.Die staatlichen Umweltschutzbehörden genehmigten den Besuchern dort angeblich nur einen Aufenthalt von maximal einer Stunde am Tag. Dies zwingt den Besucher dazu, zügigen Schrittes gleich in Richtung Leuchtturm zu wandern.Nachdem das Schiff die Touristen abgesetzt hatte, musste es sich während der Zeit des Aufenthalts vom Pier wieder entfernen. Es kehrte erst zu den Toouristen wieder zurück, als es galt diese für die Rückfahrt wieder einzusammeln. Es wurde fotografiert was das Zeug hält. Kein Pinguin bleibt unabgelichtet. Beim Fotografieren ist man dort behördlich angeblich verpflichtet einen Mindestabstand von 1 Meter zu jedem Tier einzuhalten. Dies funktionierte nicht immer, da die Tiere ihre Boden-Nester (Höhlen) teilweise direkt am abgesteckten Fußweg gebaut hatten.Manchmal kamen diese auch neugierig auf einen zu gewatschelt und bissen einem in Beinhöhe in die Hose. Zu diesem Ausflug ist zu sagen, dass dieser meiner Meinung nach sehr zu empfehlen ist. Wer hier nicht war, hat einfach etwas von Südamerika verpasst. Nebenbei angemerkt. Hier nisten auch jede Menge Vögel. Ich glaube es waren Dominikanermöwen (Larus dominicanus).Nach 1 Stunde verließen wir die Insel wieder.
Mit dem Ausflugsschiff ging es nun 2 Stunden zurück nach Punta Arenas bei ruhiger See.
In Punta Arena angekommen, regnet es, so dass ich mich entschloss direkt zum Kreuzfahrtschiff zurück zu kehren.
So gegen 15:00 Uhr fing das Schiff an stark zu vibrieren.
Der Grund lag darin, dass der Wind so stark geworden war (Windstärke > 10), dass der Kapitän befürchtete, dass Schiff könne vom Pier abgetrieben werden.
2 schwere Schiffsschlepper wurden beauftragt, dass Schiff über Stunden permanent an den Pier zurück zudrücken. Das machten diese dadurch, dass diese sich seitlich am Kreuzfahrschiff positionierten und dieses dann mit ihren Schiffsnasen im Direktkontakt mit Motorkraft an den Pier zurück drückten.Mich hätte einmal interessiert, was das der Reederei so zusätzlich an Kosten verursacht hat.
Nachdem der Landgang vom Kapitän verboten wurde, kam gegen 17:00 Uhr von der Brücke die Durchsage des Kapitäns, dass das Schiff weiterhin Windprobleme am Pier hätte. Auch die Warnanzeigen der schiffseigenen Bugstrahlruder (bow thruster) würden sich schon dem roten Bereich nähern. Deswegen müsse das Schiff sicherheitshalber, mit der Hilfe der Hafenlotsen, vorzeitig ablegen. Die Kreuzfahrtgäste, welche noch nicht an Bord wären, sollten später mit Tenderbooten (das sind manchmal sogar die eigenen Rettungsboote des Schiffs) abgeholt werden.
18:40 Uhr: Da der Wind plötzlich abflaute, nahm der Kapitän alle angeordneten Maßnahmen wieder zurück. Auch der Landgang wurde wieder erlaubt. Von dieser Option machte verständlicherweise kaum jemand Gebrauch.
Sonnenuntergang 21:50 Uhr
Abfahrt 21:30 Uhr.
Informationen zu Chile Punta Arenas:

- Punta Arenas hat ca. 120.000 Einwohner und nimmt für sich in Anspruch die südlichste Großstadt der Welt zu sein. Lage: Südliches Patagonien, südamerikanisches Festland gegenüber Feuerland.
- Klima :Viel Wind und viel Regen.
- Durchschnittstemperatur im Jahr : Ca.6 °C.
- Politik: Chile ist seit 1925 Präsidialrepublik. Der Präsident ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef. Das chilenische Parlament besteht aus zwei Kammern.
- Sprache: Spanisch
Sport: 1962 Fußballweltmeisterschaft 3.Platz

Wirtschaft Chiles:
Seit 1990 hat Chile die landesweiten Versorgungsnetze für Gas, Wasser und Strom ausgebaut. Hafenanlagen wurden erneuert und auch weiter ausgebaut. Investiert wurde auch in den Ausbau der IT-,Tourismus-und Bergbauzulieferungsindustrie. Angeblich wurden in diesem Segment 2010 ca. 6.000.000.000 US$ investiert. Die "argentinische Wirtschaftskrise" ist aber auch an Chile nicht spurlos vorbeigegangen und wirkt bis heute 2012 noch nach. Chile ist im beträchtlichen Maße vom Export seiner Rohstoffe (u.a. Kupfer - Anteil von angeblich ca. 45 % an der Leistungsbilanzeinnahme Chiles-) abhängig. Sollte diesbezüglich einmal die Weltkonjunktur / Weltnachfrage einbrechen, würde dies Chile "mit runterziehen". Zur Zeit beträgt die Staatsverschuldung angeblich ca. 30 % des Bruttoinlandsprodukts von Chile.
Währung: Chilenischer Peso, der sich in 100 Centavos unterteilt.


Freitag 
Feuerland ruft

Ushuaia Argentinien
Muelle Comercial
Sonnenaufgang 06:01 Uhr
Lufttemperatur um 07:00 Uhr 7,7 Grad C.
Wassertemperatur 10 Grad C.
Wir fuhren zunächst in Richtung Drake Passage, bogen aber weit vorher auf 90 Grad Ost ab. Es ging in den Beagle Kanal. Im Kanal konnte ich endlich den ersten Wal (hoffentlich war es auch einer !?) live sehen.Wir kamen am Deutschland Gletscher vorbei. Obwohl ich relativ nüchtern eingestellt bin, war ich von dieser "Urgewalt" der Natur dort schwer beeindruckt. Man kann die Wirkung dieses Gletschers leider nur nachempfinden, wenn man mal selbst vor so einem wuchtigen Naturwunder gestanden hat.Um 17:40 Uhr hatten wir eine Lufttemperatur von 16,7 Grad C. Dies war kein Wunder, denn auf der Südhalbkugel der Erde herrschte zur Zeit arktischer Sommer. Hier steht die Sonne mittags 12:00 Uhr auch nicht im Süden, sondern im Norden. Angeblich drehen sich auf der Südhalbkugel auch die Wasserwirbel, welche beim Ablassen der Badewanne am Abflussloch oder bei Wasserstrudeln auf dem Meer entstehen, genau anders herum als auf der Nordhalbkugel. Überprüft habe ich das aber nicht !
Ankunft in Ushuaia Argentinien (geplant) 20:00 UhrSonnenuntergang 21:46 Uhr und noch angeblich 1.307 km bis Port Stanley Falkland-Inseln28.01.2012

Samstag

Ich stand um 05:00 Uhr auf, weil ich am Ausflug "Beagel-Kanal und Nationalpark" teilnahm.
Sonnenaufgang 05:57 Uhr
Um 06:45 traf man sich am Schiffstheater. Gemeinsam verließ man das Schiff. Draußen am Pier bildete sich um einen Scout herum eine dicke Menschentraube. Da ich am Rand der Traube stand, verstand ich kein Wort von dem was gesagt wurde. Irgendwann setzte sich die Menschenansammlung in Bewegung. Ich lief hinterher, obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob das richtig war. Aber auch hier galt die Devise:

 "Lauft nur alle immer blind hinterher, der Herrgott wird die Seinen schon leiten".

Relativ schnell ging es diesmal zum Motorkatamaran, welcher schon in der Nähe des Kreuzfahrtschiffes bereit stand.Der Katamaran fuhr mehrere Inseln an, auf denen man unzählige Vögel und Robben besichtigen konnte.Dieser Ausflug ist (Anmerkung: Das Wetter war hervorragend gut) sehr zu empfehlen, da das Boot ca. 10 bis 20 Meter an die Inseln heranfuhr. Die Tiere auf den Inseln schien dies nicht besonders zu interessieren.Es könnte aber sein, dass bei schlechtem Wetter die Ausflugslaune an diesem Ort schnell vorbei ist. Wetterfeste Kleidung ist deshalb sehr zu empfehlen.Der Katamaran setzte uns Stunden später im Nationalpark ab. Dort warteten schon die Touristenbusse um uns durch den Park zu fahren.Unter anderem ging es zum angeblich "südlichstem Postamt" der Welt.
Um ca. 13:00 Uhr kehrten wir zum Schiff zurück.Kap Hoorn
Am späten Abend passierten wir Kap Hoorn bei ungewöhnlich erstklassigem Wetter.Ruhiger Seegang mit fantastischer Fernsicht.
Das ist für diesen Ort der Welt nicht gewöhnlich. Hier hat man angeblich eher Windstärken der Qualität 10 bis 12.
Abfahrt am nächsten Tag

Samstag 13:30 Uhr
Sonnenuntergang 21:46 Uhr

Informationen zu Ushuaia:
- Ushuaia ist angeblich die südlichste Stadt Argentiniens. Hauptstadt der Provinz Feuerland (Tierra del Fuego). Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 9.390 km² entlang des Nordufers des Beagle-Kanals. Die Stadt hat ca. 73.000 Einwohner. Wer etwas hier kaufen möchte, sollte sehr viel Geld mitbringen. Einige Preise haben mir hier "die Sprache verschlagen".
Das Biberproblem in Feuerland:

Vielleicht ist es hier einmal interessant zu erwähnen, was geschieht, wenn der Mensch aus wirtschaftlichen Interessen (Pelzzucht) in ein über Jahrtausende gewachsenes Biotop eingreift. 1946 führten Argentinier aus Kanada Biber ein, welche sie in der Nähe des Fagnanosees ansiedelten. Diese brachten zwar nicht die erhofften dauerhaften wirtschaftlichen Gewinne, breiteten sich aber über ganz Feuerland bis nach Chile aus, da diese dort keinen natürlichen Feind haben, außer dem Menschen. Man geht im Jahr 2012 davon aus, dass aus den 1946 ausgesetzten 50 Tieren (m/w) zwischenzeitlich ca. 100.000 fleißige Staudammbauer geworden sind. Da dort unten Bäume teilweise nur langsam wieder nachwachsen, richten diese Tiere dort einen sehr großen ökologischen Schaden an.

- Klima: Kühl, sehr wechselhaft und die Temperaturen betragen im Sommer (Januar und Februar) ca. 15 °C und ein wenig mehr, wenn sich die Sonne mal blicken lässt. Häufig regnet es und es ist häufig auch sehr windig.

Sonntag Seetag

Sonnenaufgang 05:30 Uhr
08:00 Uhr Durchfahrt durch die Drake Passage Richtung Falkland Island.
Windstärke 5-6
Wassertemperatur 8,2 Grad C.
Lufttemperatur 8,6 Grad C.
Kurs 62 Grad Ost Richtung Falkland Islands
Geschwindigkeit 12 Knoten
Position 55° 00' 39'' (Süd) und 63° 49' 02'' (West)
09:20 Uhr Das Meer war ruhig.
Nebenbei, neben der Drake Passage gab es auf Deck 6 noch eine "JACK WOLFSKIN" Passage. Gefühlte 66 % der Kreuzfahrer hatten sich anscheinend mit wetterfesten Textilien dieser Marke eingedeckt.
Sonnenuntergang 21:05 Uhr

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Nachtrag am 24.01.2015 zu Kap Hoorn, Feuerland, Magellanstraße und Drake-Passage:
Bei Kap Hoorn treffen Pazifik und Atlantik aufeinander.
Rund um Kap Hoorn herum sollen auf dem angeblich "größten Schiffsfriedhof" der Welt, seit Beginn diesbezüglicher Aufzeichnungen, mindestens 10.000 Menschen (Seeleute und Passagiere) ertrunken sein, welche sich auf ca. 800 Schiffen befanden, welche dort untergegangen sind.
Der Seefahrer und Entdecker Ferdinand Magellan suchte 1520 n.Chr. nach einer gesicherten Seepassage vom Atlantischen Ozean zum Pazifischen Ozean. Die nach ihm benannte ca. 570 Kilometer lange Magellanstraße, welche seit 1881 zu Chile gehört, bildet eine Wassertrennung zwischen den Landflächen "Isla Grande de Tierra del Fuego (große Feuerland Insel mit ca. 47.000 km² Landfläche)" und Patagonien. An ihrer engsten Stelle beträgt die Durchfahrweite /breite nur 3.500 Meter. Ein Punkt auf dieser Wasserstraße hat die ungefähre GPS-Position:
53°28`52``Süd und 70°47`0`` West bzw. -53.480835°, -70.783335°.
Da er von seinem Schiff aus, in dieser gottverlassenen Gegend, damals geheimnisvolle Lagerfeuer einheimischer Indianer sah, nannte er die Gegend das "Land des Feuers" (Feuerland).
Feuerland wurde im Jahr 1881 n.Chr. zwischen Chile (Westteil) und Argentinien (Ostteil) aufgeteilt.
- Vielleicht ist es einmal interessant hier auf das Kriegsschiff SMS Dresden, der kaiserlichen Kriegsmarine des deutschen Reiches hinzuweisen, welches sich mit ca. 360 Mann Besatzung, nach der Seeschlacht bei den Falklandinseln (08.12.1914) in abenteuerlicher Weise in den Fjorden Feuerlands vor den englischen Suchschiffen versteckte, welche die Aufgabe hatten dieses Schiff zu finden und zu versenken. -
Viel blieb von den wenigen Einheimischen Indianern nach 1520 n.Chr., welche damals dort im Feuerland lebten in der Folgezeit nicht übrig, da europäische Siedler diese nach und nach vernichteten. Manche Ur-Bewohner wurden auch dreist von dort einfach verschleppt (u.a. 1830 n.Chr. von Kapitän Robert FitzRoy (05.07.1805 bis zu seinem Rasiermesser-Selbstmord am 30.04.1865; Kapitän der HMS Beagel (auf dieser war damals einer der Mitreisenden der Evolutionstheoretiker Charles Darwin) Meteorologe, Marine-Offizier der Royal Navy, Gouverneur von Neuseeland; England) um diese dann in Europa (z.B. in London) u.a. als Attraktion für dekadente Bevölkerungskreise öffentlich vorzuführen.
Viele Siedler wurden dort aber auf Dauer nicht sesshaft, da die Umwelt dort zu menschenfeindlich und zu einsam ist/war.
Von der Magellanstraße zu unterscheiden ist die nach dem Weltumsegler Francis Drake benannte Drakestraße. Ungefähre GPS-Position einer Stelle auf dieser Seestraße:
58°34`48.70`` Süd und 62°54`34.1`` West bzw. -58.580210°, -62.9090°
Diese liegt zwischen Kap Hoorn und den Shetlandinseln und hat an der engsten Stelle eine Breite von ca. 800 Km.
Wenn heute ZODIAC-Tenderboote in dieser Gegend, um Kap Hoorn herum, mit oder ohne Touristen herumkurven, dann verstärken diese ihren Bootsbug oft mit einem Kettenhemdschutz, damit dieser bei Kollisionen mit z.B. Treibeis nicht aufgeschlitzt wird. Bei den Wassertemperaturen, welche hier teilweise herrschen, hat derjenige, egal ob mit oder ohne Schwimmweste, keine lange Überlebenschance, wenn er ins Wasser fällt.
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Montag Port Stanley Falkland Inseln

Sonnenaufgang 05:21 Uhr
Ankunft um 8:00 Uhr in Port Stanley Falkland Inseln


Lufttemperatur 13 Grad C.
Wir ankerten an der Ostseite von EAST FALKLAND mitten auf dem Meer, aber nahe der Küste. Das Wetter war für die örtlichen Verhältnisse gut. Blauer Himmel mit leichter Bewölkung.
Um 09:00 Uhr ging es zu den Pinguinen am "Sparrow Cove".
Das Kreuzfahrtschiff konnte nicht im Hafen ankern. Angeblich gab es dort vor Ort auch keinen Hafenlotsen. Deswegen wurden wir mit Tender-Booten nach Port Stanley transportiert. Ich kann jedem nur empfehlen, zuerst das Besucher Zentrum JETTY VISITOR CENTRE aufzusuchen. Dort gibt es zahlreiche kostenlose Informationsschriften über die Falklands. Bei einer Windstärke von 7 bis 9 und einer geschätzten Wellenhöhe von 1 bis 2 Metern war das Tendern dort eine sehr sehr wackelige Angelegenheit. Für gehbehinderte Menschen ist ein solcher Transport meiner Meinung nach absolut nicht geeignet. Das Problem für diese ist einmal das Ein- und Aussteigen aus dem Tender-Boot (hier ein Rettungsboot des Kreuzfahrtschiffes).Dazu kam dann in Stanley noch ein dort ortsüblicher starker Wind, welcher für gesunde Menschen schon manchmal ein Gleichgewichtsproblem war, hinzu. Nachdem uns ein nicht schiffsseitiges Tenderboot
an einem abgelegenen Strandabschnitt abgesetzt hatte, stiegen wir in Land Rover um.Glücklich konnte sich der schätzen, welcher den Beifahrersitz links neben dem Fahrer/ der Fahrerin ergattert hatte.
Die ca. 30minütige Transferfahrt zum Sparrow Cove war, wenn man auf den Quersitzen im Heck des Geländewagens saß, eine mittlere Qual. Man wurde hier permanent von links nach rechts und von oben nach unten im Geländewagen durch den Innenraum hin und hergeschleudert.
Wiederum nichts für Menschen mit Rückenproblemen.
Schwangere sollten hier nur mit Hebamme reisen, da hier jederzeit die Notwendigkeit einer vorzeitigen Entbindung droht. In einem Prospekt gab es tatsächlich einen diesbezüglichen Warnhinweis.
Die Fahrt ging quer durchs Gelände an den noch existierenden Minenfeldern des letzten Falkland Krieges (April bis Juni 1982) vorbei. Diese provisorisch umzäunten Bereiche, welche noch immer nicht von Minen befreit waren, waren durch kleine Warnschilder kenntlich gemacht. Die zynische Bemerkung eines Mitreisenden, dass die Pinguine in diesen Feldern manchmal ungewollt "das Fliegen lernen" war wirklich geschmacklos. Wie man mir mitteilte, sollen in Wirklichkeit die Tretminen aber so eingestllt sein, dass diese vom Gewicht eines Pinguins nicht aktiviert werden.Am Sparrow Cove angekommen, erwarten uns hunderte von Jungpinguinen, welche in der Sonne vor sich her dösten, sich gegenseitig über das Feld jagten, oder uns Besucher neugierig beobachteten. Einige sahen fett und wohlgenährt aus, andere waren sehr mager. Ich bin kein Fachmann, aber ich meine dort nur Eselspinguine gesehen zu haben.Alle schienen sehr friedfertig zu sein. Am "Kap der guten Hoffnung" (Südafrika) kann es da bei Brillenpinguinen schon mal aggressiver zur Sache gehen, wenn man denen zu Nahe kommt. Diese schnappen dann gleich zu.

Die Falklander vor Ort und die Biologen weltweit unterscheiden

folgende Pinguinarten - völlig ohne Gewähr -:
Je nach Gattung und Art können Pinguine ca: 20 Minuten lang bis zu 550 Meter Tiefe tauchen und Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h (Eselspinguin) erreichen.In der Regel sind diese oberhalb der Wasseroberfläche kurzsichtig. Unterhalb der Wasseroberfläche können diese sehr scharf sehen. Ihre Körpertemperatur liegt bei 39°c und ca. einmal im Jahr wechseln diese ihr Fell (Federn).


1) Gentoo Penguin (Eselspinguin; Pygoscelis papua).

Dieser hatte eine trompetenartige Stimme, welche wie der Ausruf eines Esels klang und einen orangen Schnabel und auch orange Füße. Sind auf den Falkland angeblich in Nord Nord West am "Carcass Island" (Leicheninsel ?) und am "Sparrow Cove" (Sperlingsbucht ?) zu finden. Der Eselspinguin gehört angeblich zur Gruppe/Gattung der Langschwanzpinguine, zu denen auch die Zügelpinguine und Adeliepinguine gezählt werden. Seine Nester baut er mit Grasbüscheln und kleinen Steinen. Er wird bis zu 90 cm im Durchschnitt groß.

2) Macaroni Penguin (Goldschopfpinguin; Eudyptes chrysolophus).

Hat vorne am Kopf abstehende gelbgoldene Haarbüschel. Sieht ein wenig wie ein Punker aus. Zu der Gattung der Schopfpinguine gehören
die Arten: Kronenpinguin, Felsenpinguin, 
Dickschnabelpinguin, Haubenpinguin, Goldschopfpinguin, Snaresinselpinguin. Diese haben sich bis Nordaustralien verbreitet.

3) Jackass Penguin (Brillenpinguin; Eudyptes chrysolophus).

Von deren schwarzen Schnabel führt zu deren Augen und auch darum herum ein rosa wirkender Fleck. Sind auf den Falkland angeblich in Richtung Nord Nord West am "Carcass Island" (Leicheninsel ?) zu finden.
Diese Gattung unterteilt sich noch einmal in Humboldtpinguine, Galapagospinguine und Magellanpinguine. Diese kommen auch auf der
Nordhalbkugel unserer Erde und in Südamerika und Südafrika vor.
Sie bauen ihre Nester in strandnahen Höhlen.

4) Rockhopper Penguin (Felsenpinguin; Eudyptes chrysocome).

Die Füße sind hell/leicht rose. Rote Augäpfel und roter Schnabel.
Auf den Falkland angeblich im Norden am "Pebble Island" (Kieselsteininsel ?) zu finden. Soll zeitweise aggressiv sein. Sein Aussehen erinnerte mich  irgendwie an einen zwischenzeitlich verstorbenen (ermordeten) exzentrischen deutschen Modeschöpfer.

5) King Penguin (Königspinguin; Aptenodytes patagonicus).

Gelborange
Verfärbung am Kopf, unten am Schnabel und am Hals. Die Füße sind schwarz.
Gattung der Großpinguine.
Diese Königspinguine (durchschnittlich ca. 95 cm groß) und Kaiserpinguine
(ca. bis zu 130 cm groß) bilden als Art eine Unterabteilung der Großpinguine
und brüten in Großkolonien in der Antarktis. Die Kaiserpinguine leben ca. 2/3 ihres manchmal 50jährigen Lebens im Meer. Sie können bis zu ca. 540 Meter tief tauchen und schwimmen mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 Km/h. Erzfeind dieser Pinguine sind die hungrigen Robben, Schwertwale und Seeleoparden.

6) Gelbaugenpinguin

(Neuseeland) 
Sind vom Aussterben bedrohte Tiere.

7) Zwergpinguine

Diese Pinguingattung wird ca. 40 cn groß. Sie lebt in Neuseeland und Australien.


Uns wurde erklärt, dass die mageren Jungtiere oftmals tagelang auf ihre Eltern warten, welche im Meer, bei der Futtersuche, wahrscheinlich von Seelöwen gefressen wurden. Irgendwann fallen diese Jungtiere dann völlig ausgemergelt um und sterben.Da inmitten der lebenden Pinguine auch überall Kadaver von toten Pinguinen anzufinden waren, verwundert es nicht, dass ich einen fetten Pinguin dabei beobachten konnte, wie er im Kadaver eines toten Pinguins mit dem Schnabel herumstocherte, wohl um nachzusehen, ob es dort noch etwas essbares zu finden gab.Auch hier kennt die Natur anscheinend weder Moral noch Gnade. Nach einer Stunde wurden wir wieder abgeholt und es ging per 4Rad Antrieb zurück zum Tenderboot, welches uns wieder zum Kreuzfahrtschiff zurückfuhr. Nach kurzem Aufenthalt im Schiff stieg ich erneut in ein Tender-Boot ein, um noch einmal in die Stadt zurückzukehren.Hier auf den Falklands findet man auch hüfthohe Zwerg-Pferde, welche klein und gedrungen sind.Gegen 14:30 Uhr hatte ich dann endgültig die "Nase voll" vom Wind in der Stadt und kehrte für diesen Tag endgültig zum Mutter-Schiff zurück.
Abfahrt 17:00 Uhr
Sonnenuntergang 20:43 Uhr
Von den Falkland Inseln aus sind es angeblich ca. 1.935 km bis Montevideo in Uruguay.

Informationen zu den Falklands:

- Größe:
Ca. 3.000 Einwohner auf 12.173 km² im südlichen Atlantik. Man sagt, dass auf 2 Einwohner hier zusätzlich noch ein britischer Soldat kommt. Fast alle zivilen Einwohner wohnen in der Hauptstadt Port Stanley. Die Falkland-Inseln bestehen aus den Hauptinseln West- und Ostfalkland sowie mehr als 740 weiteren kleinen Inseln.

- Klima:
Kühl, mit Durchschnittstemperaturen im Sommer bei ca. 10 °C und im Winter bei ca. 7 °C. Der Wind bläst ständig und ist sehr oft unangenehm stark. Dann regnet es dort auch noch regelmäßig. Fazit: Hier möchte ich wirklich nicht leben!

- Politik: Britisches Überseegebiet, welches angeblich nicht zur EU gehört.

- Staatsoberhaupt: Die englische Königin. Vor Ort gibt es noch einen Gouverneur.

- Sprache: Englisch

- Währung: Zahlungsmittel ist der/das Falkland-Pfund (FKP oder FI£),
welcher/welches an das Britische Pfund angekoppelt ist.

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Nachtrag vom 25.03.2015:
Da Großbritannien eine Invasion durch Argentinien auf den Falklandinseln (argentinisch: Malvinas) ähnlich wie im Jahr 1982 befürchtet, verstärken die Briten dort ihre Truppen. U.a. werden Transporthubschrauber auf die Inseln verlegt (nach Aussagen des Verteidigungsminister Michael Fallon). Das Engagement der Briten seit 1833 n.Chr. verzehrt dort Jahr für Jahr Millionen britischer Pfund. Im Jahr 2013 ergab eine Umfrage bei den dortigen Einwohnern angeblich deutlich, Ddass diese bei Großbritannien bleiben wollen.
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Dienstag Seetag
Sonnenaufgang 06:34 Uhr

07:50 Uhr
Wir durchfuhren mit einem Kurs von 6 Grad Nord das ARGENTINE BASIN.
Wassertemperatur 11,6 Grad C.
Lufttemperatur 13,2 Grad C.
Windstärke 8 Position 48° 02' 56'' Süd und 57° 02' 05'' West
Geschwindigkeit 16 Knoten.
14:42 Uhr
Es wurde ungemütlich.
Durch aufkommenden Backbord Wind, der Windstärke 10, geriet das Schiff zur Steuerbord Seite hin, in eine solche Schräglage, dass man liegend vom Kabinenbett in Deck 5 aus, durch das Fenster, bereits das Meer sehen konnte.
Das war ungewöhnlich !
Der Kapitän machte eine beruhigende Durchsage und änderte den Kurs.
Neuer kurzfristiger Kurs 305 Grad West.
Position 46° 07' 24'' Süd und 56° 46' 02'' West.
Der Himmel voraus war von schweren dunklen Regenwolken verhüllt.
Um 15:08 Uhr hatten wir wieder einen Kurs von 7° Nord.
Das Bord-TV-Informationssystem meldete nun eine beruhigende Windstärke von nur noch 7.
Sonnenuntergang 21:16 Uhr

Mittwoch Seetag

Sonnenaufgang 06:49 Uhr.
07:50 Uhr: Aufstehen
Geschwindigkeit 16 Knoten
Windstärke 5
Lufttemperatur 15,9° C
Wassertemperatur 16,3 ° C
Position 41° 09' 60'' Süd und 56° 03' 00'' West
Kurs 6 Grad
Wir verliessen das ARGENTINE BASIN und liessen es Steuerbord hinter uns liegen.
Wie ich gestern erfahren hatte, wird Montevideo (Uruguay) nur deswegen angefahren, weil man angeblich, von den Falkland Inseln kommend, nicht direkt Argentinien ansteuern darf. Noch immer schwelt ein starker Konflikt zwischen Argentinien und England, der dazu führt, dass Argentinien immer wieder versucht den Falkland Inseln das Leben so schwer wie möglich zu machen. Aus dem Bord-TV kam krächzende lateinamerikanische Musik. Schmalzige tangohafte Lieder, bei denen in jedem Lied das Wort "AMIGO" gefühlte 10mal vorkam. Eine grauenhafte lateinamerikanische Interpretation von "Hey Jude" zeigte deutlich, dass man in Südamerika auch musikalisch den Kampf gegen England aufgenommen hat.
09:00 Uhr: Auf dem Meer waren die Luftfontänen von Walen zu sehen. Leider waren die Tiere vom Schiff zu weit weg, so dass man dadurch nur ihre genaue Position im Meer erkennen konnte. Die Wale selber sah man nicht. Wenn man bedenkt, wie gut ein Wal dadurch auf dem Meer, über weite Entfernungen hinweg, optisch zu lokalisieren ist, wird klar, dass diese Wasserluftfontänen, (damals) zu Zeiten der Walfängerei, oft das Todesurteil für den Wal bedeuteten. Ich habe mir mal so eine Walfängerharpune in Port Stanley genauer angeschaut.Das muss ein grauenvoll schmerzhafter Tod für die Tiere (gewesen) sein.
16:25 Uhr Wassertemperatur 21,8 ° C.
Lufttemperatur 22,5° C.
Windstärke 5
Kurs 5°
Geschwindigkeit 18 Knoten
Position 38° 31' 36'' Süd und 55° 41' 05'' West
Sonnenuntergang 20:56 Uhr

Donnerstag
Montevideo (Uruguay)

Sonnenaufgang 07:04 Uhr
8:00 Uhr: Ankunft in Montevideo Uruguay Pier 1 und 2
07:40 Uhr: Position 34°54`08`` Süd und 56°12`04`` West
Wassertemperatur 26,2°C (um 07:40 Uhr !)
Lufttemperatur 23,1°C (um 07:40 Uhr !)
Der Kapitän machte eine Bord-Lautsprecherdurchsage. Er wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass zur Schau gestellter Reichtum in Montevideo (z.B. Tragen von Goldschmuck oder auffällig teurer Fotoausrüstung) nicht unge-fährlich ist, da die Straßenkriminalität hier, genauso wie in Buenos Aires, außergewöhnlich hoch sei. Das war schon komisch, da ich im Internet hierüber im Vorfeld selbst recherchierte und an einer Stelle den Hinweis bekam, Montevideo sei einer der sichersten Städte der Welt. Diese Aussage kam mir schon damals sehr seltsam vor. Hier sieht man mal wieder, was man von gewissen Internetseiten zu halten hat. Laut der amtlichen Polizeistatistik (uruguayischen Innenministeriums) steigt die Kriminalität in Montevideo von Jahr zu Jahr an. Diebstahldelikte und Raubüberfälle sind an der Tages-ordnung. Immer mehr Raubüberfälle werden mit Waffen durchgeführt.
Besonders gefährdete Gebiete sind:
- Die Altstadt (Ciudad Vieja)
- Pocitos
- Punta Caretas
- Die Häfen von Punta del Este
Zwar setzen die Behörden eine Touristenpolizei ein, welche zeitweise Problembezirke observiert, trotzdem sollte man sich besser nur in Gruppen durch die gegenden bewegen.


09:30 Uhr bis 14:30 Uhr: Teilnahme am Ausflug MONTEVIDEO & DAMPFZUG Dummerweise hatte auch ich mich zur Teilnahme an diesen Ausflug entschlossen. Schon am Pier stiegen wir in einen zum Glück gut klimatisierten Bus ein. Dieser fuhr uns über 3 Stunden kreuz und quer durch Montevideo und graste die üblichen touristischen Anlaufstellen ab. An den Stellen an denen es für mich interessant wurde, fuhr er natürlich vorbei. Die Reiseleiterin war nicht auf den Mund gefallen. Ganz im Gegenteil, sie redete fast die gesamte Zeit ununterbrochen monoton und so mancher Mit-reisender musste sich mit Gewalt wach halten. Wenn ihr nichts neues mehr zu erzählen einfiel, fing sie anscheinend einfach wieder von vorne an zu erzählen. Ich habe selten so viele unwichtige und uninteressante Dinge über eine Stadt und über ein Land und das Warenangebot der dortigen Supermärkte gehört. Wohlangemerkt, dass war/ist meine persönliche Meinung. Es gab auch Gäste, welche nachher ein Trinkgeld springen ließen, also wahrscheinlich zufrieden waren. Vielleicht waren diese aber auch nur unendlich dankbar den Bus endgültig verlassen zu können und es war kein Trinkgeld sondern mehr ein Lösegeld.
Der Hit war dann die Zugfahrt!
Bevor wir die ca. 20minütige Fahrt antreten konnten, mussten wir im Zug erst einmal 15 Minuten sinnlos herum sitzen, weil die Zugbegleiter und die Reiseleiter - von verschiedenen Bussen - hektische Aktivitäten entfalteten. Mehrmals wurden die Touristen abgezählt. Man hatte wohl Angst, dass ein Tourist diese tolle Fahrt durch dreckige Industriegebiete und Elendsviertel von Montevideo verpasst. Als es losging, las ein Reiseleiter erst einmal ein Manifest des Dampfzugvereins vor, welches wahrscheinlich niemanden interessierte.
Dann kam der Knüller!
Eine Reiseleiterin brachte einen kindgerechten Schwank aus der Jugend und erzählte den Touristen (Alter 50 ++) im Redestil der Sesamstraße, wie Sie mit 12 Jahren die Zugfahrt in einem solchen Zug noch in Erinnerung hatte. Irgendwie erinnerte mich das ganze Szenario an die TV-Serie mit Käpt'n Blaubär und Hein Blöd. Es zeigte sich einmal mehr, dass man sich - vor der Buchung - die Ausflüge bzw. die Ausflugsbeschreibung ganz genau ansehen sollte. Das hatte ich hier nicht gemacht. Also, eigene Schuld !
Meiner subjektiven und unverbindlichen Meinung/Erfahrung nach, war fast jeder zweite über die Kreuzfahrtschiffe gebuchte Ausflug in der Vergangen-heit zu schlecht im Preis Leistungsverhältnis und /oder auch noch zudem, meiner persönlichen Meinung nach, relativ niveaulos. Eine Frechheit liegt zusätzlich dann vor, wenn man über das Internet einen Ausflug vor Antritt der Reise gebucht hat und erst auf dem Schiff dann feststellt, dass die Ausflugsbeschreibung im Internet nicht mit der Beschreibung vor Ort übereinstimmt. Zwar kann man dann manchmal den Ausflug auf dem Schiff noch stornieren, aber mangels freier alternativen Kapazitäten findet man dann eventuell keinen anderen Ausflug mehr, auf den man ersatzweise umbuchen könnte.
17:00 Uhr
Wir verlassen Montevideo.
Geschwindigkeit 8 Knoten
Lufttemperatur 27,1 Grad
Wassertemperatur 26,5 Grad
Windstärke 6
Position 35° 00' 32'' Süd und 56° 13' 04'' West
Kurs 187° Süd
Sonnenuntergang 20:52 Uhr und noch angeblich 257 km bis Buenos Aires
Argentinien

Informationen zu Montevideo
:

- Größe: Ca. 1.300.000 Einwohner.
- Hauptstadt und größte Stadt Uruguays.
- Lage: Im Süden des Landes mit ca. 526 km² Fläche am Nordufer des Rio de la Plata.
- Klima: Sommer (Dezember bis März) : Durchschnittliche Höchsttemperatur 23 °C und im Winter (Juni bis September) ca. 12 °C.
- Politik: Seit 1967 präsidiale Demokratie. Der direkt gewählte Präsident ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef.
- Sprache: Spanisch
- Währung: Uruguayischer Peso = 100 Centésimos
- Sport Uruguay: Fußballweltmeisterschaft 1930, 1950 1. Platz ; 1954, 1970 und 2010 4. Platz

Uruguay Bezirke:
Tabellenaufbau: Provinzname
, Einwohner im Jahr 2004 ca., Bezirks-Fläche in 1000km² ca. -Ohne Gewähr!-:
=====================================
1 Artigas 78.020 11,93
2 Canelones 485.030 4,54
3 Cerro Largo 86.560 13,65
4 Colonia 119.270 6,11
5 Durazno 58.860 11,64
6 Flores 25.100 5,14
7 Florida 68.180 10,42
8 Lavalleja 60.930 10,02
9 Maldonado 140.190 4,79
10 Montevideo 1.326.060 0,53
11 Paysandu 113.240 13,92
12 Río Negro 53.990 9,28
13 Rivera 104.920 9,37
14 Rocha 69.940 10,55
15 Salto 123.120 14,16
16 San Jose 103.100 5
17 Soriano 84.560 9
18 Tacuarembo 90.490 15,44
19 Treinta y tres 49.320 9,68
===========================
1-19 gerundet 3.290.000 176,00
===========================


Freitag Buenos Aires Argentinien

06:40 Uhr: Position des Schiffes 34°35`14`` Süd und 58°21`03`` West
Wassertemperatur 29,1°C. (um 06:40 !)
Lufttemperatur 23,4°C (um 06:40 !)
Um die Zeit bis zum Abflug herumzukriegen hatte ich noch einmal eine Stadtrundfahrt gebucht.
Besichtigt wurde: Plaza de Mayo, Casa Rosada, Friedhof Recoleta, die Kathedrale und La Boca.

Ende der Reise und Rückflug nach Deutschland.

Kreuzfahrten und Umweltschutz:
Solche Reisen sind keine Wohltat für die Natur ! In der Presse habe ich kürzlich folgendes gelesen: Angeblich produziert ein Kreuzfahrtschiff auf seiner Reiseroute genauso viele Schadstoffe wie 5.000.000 Autos, falls diese die gleiche Strecke fahren würden. Ob diese Aussage stimmt entzieht sich aber meiner Kenntnis. Einen interessanten Artikel hierzu ("Von wegen Traumschiff! NABU vergibt "Dinosaurier des Jahres" 2011) findet man (Stand 10.02.2012) noch auf der Homepage des NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V. . Ob und in wie weit die Ausführungen dort sachlich 100%tig stimmen, kann ich aber nicht beurteilen. Wer noch mehr darüber wissen möchte, kann sich auch auf den Internetseiten des Umweltbundesamt (UBA) Dessau-Roßlau dazu informieren. Unter "Internationaler Umweltschutz, Antarktis" findet man (Stand 10.02.2012) weitere Informationen, welche auch Kreuzfahrten betreffen. So ist dort z.B. zu lesen, dass von Deutschland aus geplante Antarktistouren durch das UBA genehmigungspflichtig sind.
Eine andere Sicherheitsfrage geht mir bis heute nicht aus dem Kopf: Was geschieht eigentlich, wenn ein Kreuzfahrtschiff mit z.B. 3.000 bis 6.000 Passagieren dort (arktische oder antarktische Gewässer) mal in Not gerät und die seitliche Schiffsneigung, sagen wir mal größer als 30 Grad (bei Windstärke > 10) ist, so dass e v e n t l. auf beiden Schiffsseiten die Rettungsboote nicht mehr ins Meer gelassen werden können ? Dies, so sagten mir Sachkundige, ist bei manchen Kreuzfahrtschiffen angeblich schon ab 25 Grad Seitenneigung der Fall. Und selbst, wenn alle Kreuzfahrer in die Rettungsboote umsteigen können, wie rettet man so viele Personen dort ?

Gehören wir dort wirklich hin ?

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