Europäische Unterwelten 
Erdställe
- History/Mystery -



Gibt es eine vergangene unerforschte Welt unter unserer Erdoberfläche? Eine Kultur vor unserer Kultur?


Oft habe ich mich schon gefragt, ob es unter unseren Straßen, Grundstücken und Häusern noch unentdeckte archäologische Hinterlassenschaften von uns bekannten aber vielleicht auch versunkenen Kulturen gibt.
Gibt es dort geheimnisvolle Gänge und Bauten fern der normalen Bergbauwelt, welche seit Jahrhunderten die Bodenschätze unseres Landes wie Maulwürfe ans Tageslicht bringt?
Wenn ja, wie kommt man dahin und warum sind diese entstanden?
Manchmal entdeckt man diese nur durch Zufall, weil diese unterirdischen Bauten und Gänge nirgendwo verzeichnet sind und/ oder im Laufe der Zeit absichtlich/unabsichtlich in Vergessenheit geraten sind.

- Bekannte unterirdische Bauwerke (Beispiel) -:

Allein aus der Zeit des II. Weltkriegs stammen unzählige heute noch teilweise begehbare unterirdische Bunkerbauten unter unseren Großstädten. Besonders zu erwähnen ist hier die angeblich "größte Luftschutzanlage der Welt" unter Dortmund, welche ca. 80.000 Dortmundern vor dem Bombenhagel schützen sollte. Der Dortmunder Stollen ist mehrere Kilometer lang und liegt bis zu 16 Meter unter der normalen Straßenoberfläche. Fragt man einzelne Mitglieder der dortigen Stadtverwaltung nach dieser Anlage, hüllen sich viele von diesen angeblich in geheimnisvolles Schweigen.
Von den normalen Katakomben unter Paris, Valkenburg, Wien, Rom, Maastricht, Köln -

 (u.a. dort: das Anno-Loch, der Fluchttunnel vom Erzbischof Arno II. (auch "Anno II" oder "Hanno II" genannt, Erzbischof von Köln 1056 bis 1075 n.Chr.) aus dem 11ten Jahrhundert; cloaca maxima; Kronleuchtersaal)

- und Amsterdam haben wir alle schon gehört bzw. gelesen.

Viele von diesen sind heute in Teilbereichen touristisch erschlossen und sogar mit Laserscannern von Wissenschaftlern analysiert worden, um diese historisch bedeutsamen unterirdischen Höhlen und oberirdischen Bauwerke bzw. deren teilweise archäologisch historisch unschätzbar wertvollen Inhalt der Nachwelt wenigstens in digitaler Form zu erhalten, bevor diese unter der Last der Jahrtausende oder der Schuld irgendwelcher unbekannter Dritter zusammenstürzen, wie am 03.03.2009 in Köln geschehen.

- Unbekannte bzw. noch fast unerforschte unterirdische Gänge, Stollen und Bauwerke -:

Nur wenige unserer Zeitgenossen können vermutlich etwas mit dem Begriff "Erdställe" oder "Schratzellöcher" bzw. "Zwergenlöcher" (Bayern) anfangen:
Erst in den letzten 10 Jahren berichten die Medien vermehrt über die geheimnisvollen "Erdställe", welche Forscher zahlreich und Länder-grenzen überschreitend gefunden haben. Ein Bekannter vermutete schon, dass die auch was mit Außerirdischen zu tun haben könnten, was nicht verwunderlich ist, da dieser leidenschaftlich gerne viel vermutet, regelmäßig seltsame TV-Sender einschaltet und wenn der Tag lang ist, ganz nach der Devise handelt:

"Wer nichts genau weiß, muss eben alles vermuten!"

Was sind Erdställe eigentlich?

Eine sehr schöne Einführung hierzu findet man im Buch "Tore zur Unterwelt" (Heinrich und Ingrid Kusch, V.F. Sammler ISBN 978-3-85365-237-4). Das Buch ist diesbezüglich sehr zu empfehlen.

Die Erdställe findet man zahlreich um die Donau herum in Deutschland, Frankreich, Bayern, Österreich, Irland und in der Tschechischen Republik im Städteviereck Frankfurt a. M., München, Wien und Prag.
Es sind anscheinend im 10ten bis 13ten Jahrhundert nC von Menschenhand gegrabene Höhlen unter Kirchen und Bauernhöfen mit bis heute unbekannten Sinn. Die Länge der Höhlen beträgt teilweise durchaus 25 bis 125 Meter und das in durchaus 10 Meter Tiefe.
Allein in Bayern soll es ca. 700 bekannte Erdhöhlen geben.
Der Eingang zur Höhle ist bei Bauernhäusern manchmal direkt über die Küche zu erreichen, was darauf hindeuten könnte, dass man den Zugang zum Höhlensystem so bequem und schnell wie möglich gestalten / erreichen wollte, da die Küche fast regelmäßig tagsüber der Haupt-Aufenthaltsraum der mittelalterlich bäuerlichen Familie war. Da war es im Winter eben neben dem Ofen der Kochstelle am wärmsten im Haus.

Warum wurden diese Höhlen (Erdställe) angelegt?

Suchte der mittelalterliche Mensch dort tatsächlich einen Zufluchtsort vor randalierenden Aliens?

Ich kann verstehen, dass hier einigen Fantasie begabten Menschen solche Gedanken kommen können, da diese Höhlen wirklich geheimnisvoll sind. Unter anderem liegt das wohl auch daran, dass man dort bis heute fast keine verwertbaren historischen Überbleibsel (Artefakte) fand. Die Höhlen sind fast immer absolut leer. Das ist natürlich für die wissenschaftliche Archäologie sehr problematisch.

Fazit (Fremdbeitrag):
Es entsprach bis zum 15.Jahrhundert fester kirchlicher Bauanordnung, dass unter jeder neuen Kirche eine halbhohe Krypta in Höhe des Altars anzulegen war, in der (falls verfügbar) Reliquien eines Heiligen oder Kirchenstifters oder aber eines ortsansässigen Kirchenfürsten deponiert worden sind. Man baute diese im ländlichen Bereich nur halb hoch, weil man die statischen Probleme bei einer größeren Unterkellerung befürchtete. Die "Erdhöhlen" unter den Gehöften dürften dagegen Kühlkeller gewesen sein. Weil sich bei einem großen Raumvolumen kein Kühleffekt ergab, wurden diese in der Regel ganz eng gebaut und möglichst tief unter das Gebäude gesetzt, um die Kühlwirkung zu steigern. Dass in Niederösterreich aus solchen Kellern dann auch verzweigte Anlagen wurden, kann durchaus auf das Schaffen von Verstecken hindeuten. Zur damaligen Zeit wurden die dortigen Dörfer im Abstand von ca. 5 Jahren jeweils von durchziehenden ungarischen Reiterhorden gebrandschatzt und es war als Bauer vermutlich hilfreich und ge­sund­heits­för­dernd, wenn man bei der Plünderung eines Dorfes besser nicht entdeckt wurde. Die Ungarn hatten damals nicht den Ruf, besonders rücksichtsvoll zu plündern.
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