Kreuzfahrt Mittelmeer 3
und England
(2017)

©Nikolaus Storzenbrecher©

- 100% subjektiver Bericht ohne jede Gewähr -


Reiseziele
:

01. Samstag bis Sonntag BARCELONA (Spanien)
02. Montag MALLORCA (Spanien).
03. Dienstag SEETAG
04. Mittwoch MALAGA (Spanien)
05. Donnerstag GIBRALTAR (Great Britain)
06. Freitag LISSABON (LISBON, Portugal)
07. Samstag bis Sonntag SEETAG
08. Montag SOUTHAMPTON (United Kingdom)

Daten zum Schiff QUEEN VICTORIA:

Baukosten: ca. 873.000.000 Euro
Im Dienst seit: 11.12.2007
Überholt: 05.2017
Registrierung: Bermudas
Linie: Cunard Line
Geschwindigkeit: 23,7 Knoten
Maximale Kreuzfahrer: 2.061 (andere Quelle: 1.990)
Crew: 981
Kabinen: 995 (71 % mit Balkon)
Länge: 964,5 Fuß (294 Meter)
Breite: 106 Fuß (32,3 Meter)
Tiefgang: 25.9 Fuß (8 Meter)
Höchstgeschwindigkeit: 23,7 Knoten (44 km/h)


Reisetagebuch

01./02. Samstag bis Sonntag BARCELONA (Spanien)
Einschiffung

Ausflugsempfehlung Barcelona:
Das ehemalige Hospital de la Santa Creu i Sant Pau (UNESCO Weltkulturerbe GPS-Breite: 41.411382° GPS-Länge: 2.174332°) ist vom Schiffspier aus auch zu Fuß zu erreichen, wenn man vor ca. 16 Km Fußmarsch (hin und zurück ca. 4 Stunden) nicht zurückschreckt. Selbstverständlich kann man es auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequemer und schneller erreichen. Auf dem Fußweg dahin kommt man auch an Antoni Gaudis (1852 bis 1926 Tod durch Straßenbahnunfall) Sagrada Familia (Jugendstil "Modernisme" Dom von Barcelona GPS-Breite: 41.403272° GPS-Länge: 2.174374° und UNESCO Weltlulturerbe) vorbei. Von diesem "Kölner Dom Spaniens" bis zum ehemaligen Hospital ist es zu Fuß nicht mehr weit. Architektonisch wurde das Hospital (katalanischer Jugendstil) mit allen Nebengebäuden sehr interessant gebaut. So ein unge-wöhnlicher Baustil dürfte weltweit fast einmalig sein. Ich gehe einmal davon aus, dass sich nicht viele Kreuzfahrtgäste gezielt dorthin begeben. Folglich vielleicht ein kleiner Geheimtipp. Zudem soll der Eintritt an einem Tag im Monat immer kostenlos sein. Wenn man diesen Tag wählt, sollte man sehr frühzeitig dort erscheinen, weil schon kurze Zeit nach Öffnung, sich ein-heimische Besuchermassen vor den Sicherheitskontrollen dort aufstauen. Menschenschlangen von 100 Metern sind keine Seltenheit.


03. Montag MALLORCA (Spanien)

Die Anlegestelle war sehr weit vom Zentrum Palmas entfernt. Man benötigt ca. 60 Minuten (einfache Strecke), wenn man zu Fuß geht. Auf dem Weg zur Kathedrale kommt man am großen Jachthafen vorbei, der schon alleine einen Ausflug wert ist.


04. Dienstag SEETAG


05. Mittwoch MALAGA (Spanien)

Besuch des CASTILLO DE GIBRALFARO (Festung auf Malaga).
Es gibt eine untere Festung und eine Bergfestung, welche getrennte Eingänge haben und untereinander für Besucher nicht verbunden sind. Beide Festungen sind nicht sehr spektakulär.
Die Bergburg diente als Küstenbewachungsstation und Militärgarnison. Im oberen Festungsteil gibt es ein kleines Museum.
Öffnungszeiten Sommer/Winter (ohne Gewähr) mindestens von 09 Uhr bis 18 Uhr.
Die Festung wurde ca. im 14ten Jahrhundert unter "Yussuf dem Ersten" erbaut. Vom Pier aus ist die Burganlage nach ca. 30 Minuten zu Fuß zu erreichen. Für Gehbehinderte ist die Anfahrt per Bus oder Taxi zu empfehlen.
Von der oberen Festung hat man einen sehr guten Weitblick. U. a. kann man von dort oben direkt in die Stierkampfarena der Stadt hineinsehen.


06. Donnerstag GIBRALTAR (Great Britain)

Tagsüber Teilnahme an einen Ausflug zum Affenfelsen mit Besichtigung der militärischen Fels-Höhlenbunker.Notfall im Schiff. Nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Gibraltar, musste das Schiff wegen eines medizinischen Notfalls noch einmal zum Pier zurückkehren.
Zeitverlust: Ca. 2 Stunden.


07. Freitag LISSABON (Lisbon, Portugal)

Vom Pier aus kann man die Stadt bequem zu Fuß erreichen. In der Nähe des Seeterminals ist die Haltestelle für den "Hop on Hop off" Bus, mit dem man auf mindestens 2 Linien (Red Line and Blue Line) für 20 Euro pro Person (Adult) am Tag die Stadt gut besichtigen konnte. Hat man Fotos mit dem Smartphone gemacht, kann man diese direkt per kostenlosen Bus-WIFI (Zugangscode stand auf der Quittung/Fahrkarte) an andere Personen weltweit versenden. Anzumerken ist hier aber, dass die WIFI-Verbindung nicht immer einwandfrei funktionierte. Zum Glück hatte ich zuerst die Rote Buslinie gewählt, da die Blaue Buslinie sich, meiner Meinung nach, später als nicht besonders attraktiv herausstellte. Beim Einsteigen in die Blaue Linie musste ich längere Zeit suchen und mich erst Durchfragen, bis ich eine schlecht ausgeschilderte Einstiegshaltestelle in der Nähe des Pier gefunden hatte. Ein Zustieg ist direkt am Bahnbahnhof (in der Nähe des Terminal de Cruzeiros de Santa Apolonia, mittig zwischen Bahnhofseingang und Eingang zum Museu Militar) möglich.


Der Straßenverkehr ist in Lissabon manchmal sehr dicht, was dazu führt, dass jeder, welcher auf eigene Faust motorisiert unterwegs ist, längere Wartezeiten im Stau mit einberechnen muss, wenn er rechtzeitig zum Ablegezeitpunkt des Kreuzfahrtschiffs wieder an Bord sein möchte.

Geschichte Lissabon:
Das Erdbeben vom 01.11.1755 09:30 Uhr nC hat die historische Skyline der Stadt verändert. Wie die Stadt vor dem Erdbeben aussah, kann man praktisch fast nur noch an dem Stich von Matthäus Seutter (Kartograf), aus dem Jahr 1754 erkennen, welcher als Bild im Heft G/Geschichte 06/2014 Seite 22 abgedruckt wurde. Das Erdbeben plus Folge-Tsunami und Folge-großbrände soll damals mindestens 80 % der damaligen Häuser schwer beschädigt bzw. zerstört haben. Man schätzt die Anzahl der Erdbebenopfer auf bis zu 30.000 Tote.


08. Samstag SEETAG

Tagsüber wurden Textilien, Taschen, Accessoires etc. im Schiff zu stark reduzierten Preisen angeboten. Morgens ging es mit dem Reisepass zum Einwanderungs-Check. Eine englische Beamtin überprüfte anscheinend, ob das Gesicht auf dem Foto des Reisepasses auch zum realen Gesicht des Kreuzfahrers passte.


09. Sonntag SEETAG

Auf dem Meer ging es etwas zur Sache. Es hatte den Anschein, dass das Wetter um so schlechter wurde, um so mehr wir uns der Meerenge zwischen England und Frankreich näherten. Der Schiffspool schwappte permanent über den Poolrand und das vom Wind aufgewirbelte Poolwasser zog als Gischt über das Sonnendeck.


10. Montag SOUTHAMPTON (United Kingdom)
Rückreise


FAZIT:

Ein Kreuzfahrtschiff, welches sich Queen Victoria nennt, hat bisweilen das Problem, dass der Kreuzfahrer hier andere Maßstäbe anlegt als bei einem Postschiff oder einer Fähre. Meine subjektive Beurteilung wurde natürlich dadurch beeinflusst.


Kabine:

Die Kabine mit Balkon war sauber gepflegt und gut ausgestattet. Der Kabinenservice funktionierte nicht immer 100%tig. Einmal war kaum Toilettenpapier da, ein anderes Mal befand sich die Toilettenbürste nicht im Ständer neben der Toilette, sondern war in der Kloschüssel nach der Zimmerreinigung vergessen worden. Auch ein Badetuch fehlte an einem Tag.
Reklamationen wurden aber sofort vom Personal bearbeitet.
Neben einem außergewöhnlich großen und kinderleicht zu bedienenden Tresor waren in den auf mich zunächst klein wirkenden Wohn- und Schlaf-raum sehr viele Staufächer und Kleiderbügel vorhanden. Auch wenn man, wegen dem königlichen Dresscode, mehr Textilien als gewöhnlich für so eine Reise mitgenommen hatte, kam man bei der Frage der Aufhänge-möglichkeiten nicht ins Schwitzen.
Vorhanden war u.a. ein Föhn, eine kleine Couch für 2 Personen, ein Wasser-kochgerät mit kostenlosen Teeangebot, eine Minibar (Kühlschrank), großer Flach-TV mit RTL (manchmal aber "Poor Signal"oder "No Signal", mit meiner Meinung nach durchgehend schlechtem RTL-Bild und mieser Tonqualität), Klimaanlage mit akzeptabler Grundgeräuschkulisse, Minibad mit Dusch-vorhangdusche (festmontierter Wandduschkopf) und kostenlosen Körper-pflegemitteln. Hausslipper, 2 Bademäntel, sehr bequemes Doppelbett mit üppiger Kissenausstattung, zahlreiche schöne Beleuchtungskörper.
Mit Smartphoneapp gemessene - unverbindliche - Geräuschbelastung:
- Nachts in der Kabine: 35 dB
- Tagsüber auf dem Sonnendeck: 50 dB


Liegeplatz:

In Barcelona lag der Liegeplatz neben gewerblichen Handels-und Transport-schiffen, was zu einem, meiner Meinung nach, permanent hohem Außen-lautstärkepegel führte, welcher aber auf solchen Reisen weltweit nichts Ungewöhnliches ist. Im Gegensatz zu anderen Kreuzfahrtschiffen hatte die Balkontür einen automatischen Selbstschließmechanismus. Einen Mechanismus, die Tür im geöffneten Zustand arretieren zu können, habe ich nicht gefunden. Der Balkon war, meiner Meinung nach, in einem akzeptablen Zustand. Begeisterung kam bei mir aber nicht auf.


Kunst Kultur Ambiente
:
Im Schiff wird sehr viel Wert auf Kunst und Literatur gelegt. Eine außer-gewöhnlich große und aufwendig gestaltete mehrstöckige Bibliothek, welche auch ein deutschsprachiges Literaturangebot hatte, war vorhanden. Manche deutsche Stadtteilbibliothek wäre sicherlich froh, ein vergleichbares Angebot vorweisen zu können. Im gesamten Schiff waren an allen möglichen Ecken, Kunstwerke (Bilder verschiedener Kunstrichtungen, Kleinskulpturen) aus-gestellt, welch auch teilweise mit Verkaufspreisen versehen waren. Viele Gänge und Räume waren aufwendig kunstvoll aus edlen Materialien gestaltet.


Die öffentlichen Toilettenanlagen machten auf mich einen sehr sauberen Eindruck. Auch diese glänzten in der Regel mit edlen Baumaterialien.


Zur gemäßigten musikalischen Unterhaltung trugen tagsüber und abends z. B. am Sonnendeck, im Schiffsinnern und im Menü-Restaurant eine manchmal karibisch wirkende Kombo, eine Harfenspielerin und ein Streich-quartett in gemäßigter Lautstärke bei. Ein Klanggenuss für Freunde klassischer Musikinstrumente und ein Greul für Fans von AC/DC, was aber aufgrund der Altersstruktur der Gäste kein Problem darstellte. Interessant fand ich es, was man aus einer Harfe alles für Töne herausholen kann. Manche Harfenklänge hörten sich wie Klavierklänge an.


Beschwerden/Wünsche
:
Wünsche (z. B. nach anderen Zeiten für das Abendessen) und Reklamationen (z. B. im Bereich des Kabinenservice) wurden freundlich, zügig und sehr kundenorientiert bearbeitet. Es wurde hauptsächlich Englisch gesprochen. Im Schiff gab es aber auch deutschsprachige Ansprechpartner (m/w).


Speisen/Getränke
:
Im Bereich des Buffet-Restaurant empfand ich das kostenlose Standard-getränkeangebot als eher bescheiden. Die angebotenen Automatensäfte waren gewöhnungsbedürftig. Hier ist das kostenpflichtige schiffsseitig angebotene Softgetränke-Flatpaket für 8,5 Dollar/Tag zu empfehlen.
Das Speiseangebot im Buffet-Restaurant, erhält man, meiner Meinung nach, im vergleichbaren Reisepreissegment, mindestens in gleicher Vielfalt und Qualität auch auf NCL und MSC. AIDA und MEIN SCHIFF haben mir diesbezüglich besser gefallen. Bei einem Kreuzfahrtschiff, welches sich Queen Victoria nennt, hätte ich mehr erwartet. Das Frühstück war im Buffet-Restaurant, meiner Meinung nach, bezüglich Qualität und Quantität in Ordnung.
U.a. in Barcelona konnten Schiffsgäste ohne Probleme Getränke (alkoholisch und nichtalkoholisch), welche diese außerhalb des Schiffes gekauft hatten, mit an Bord bringen. Andere Kreuzfahrtschiffe untersagen so etwas.


Kleiderordnung
:
An Bord wurde auf Hinweistafeln und auch schriftlich immer wieder auf die KLEIDERORDNUNG (ab 18 Uhr) hingewiesen. Es wurde zwischen formeller und informeller Kleiderordnung unterschieden:


- Informelle Kleidung (Menü-Restaurant):
Zur Zeiten angesagter informeller Kleidung konnte ich ca. 10 Prozent "Verstöße" dagegen beobachten, welche im Menü-Restaurantbereich aber anscheinend großzügig vom Personal toleriert wurden. Einige männliche Gäste hatten weder das gewünschte Jackett beim Abendessen an, noch glänzten alle Frauen mit Cocktailkleid, Kostüm oder Hosenanzug. Das Tragen einer Krawatte war schiffseitig ohnehin als optional angesagt worden. Also keine Pflicht. Selbst mit den abendlich verpönten Bluejeans kamen einige wenige anscheinend ohne Probleme ins Menü-Restaurant an informellen Tagen.
Erwähnenswert ist der erstklassige Service im Menü-Restaurant. Von der dortigen Professionalität und Qualität könnten andere Kreuzfahrtlinien sicherlich noch etwas lernen.


- Formelle Kleidung (Menü-Restaurant):
Es kleideten sich die Menü-Restaurant-Gäste zur Zeiten der formellen Kleider-ordnung zu ca. 95 Prozent mit Anzug/Smoking und Fliege und zu ca. 5 Prozent mit Anzug und Krawatte.


- Kleidung im Buffet-Restaurant:
Im Bereich des Buffet-Restaurant hatte man ohnehin keine diesbezüglichen Regeln groß zu beachten. Hier zeigte sich einmal wieder, dass an Bord edler Schiffe manchmal alles "halb so wild" wie im Vorfeld angesagt bzw. befürchtet ist. Von einer zwei Klassen Schiffsgemeinschaft habe ich nichts bemerkt.

Gäste:

Die Altersstruktur der Gäste würde ich auf 60++ einschätzen. An Bord ging es tagsüber sehr ruhig und gesittet zu. Auffällig war, dass auch tagsüber hier weniger Gäste in Bluejeans herumliefen, als auf anderen Kreuzfahrtschiffen. Motiv-T-Shirts waren seltener zu sehen. Drei Gäste zückten mittags an einem Tag, im Buffet-Restaurant sogar ca. 30 cm lange Zahnseiden, mit denen diese sich dann ausgiebig die Zähne säuberten. Auch dies wurde vom Personal ohne Murren weggesteckt. An einem Tag entdeckte ich einen Damenslip, den jemand an die Außenklinke einer Balkonkabine gehängt hatte. Ein asiatischer Mitreisender schnäuzte sich ungeniert in der Stoffserviette ausgiebig aus. Morgens zum Frühstück liefen auch schon einmal auffällig geschminkte Damen im Designerkleid mit Kilogramm schweren Goldhalsketten herum.

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