Magdalenen Insel
- Reisebericht -

- Punta Arenas Chile -
GPS (unverbindlich): Breite 53° 9'19.05"S, Länge 70°55'22.49"W

- Magdalenen Insel -
GPS (unverbindlich): 52°55'2.79"S, Länge 70°34'35.55"W

Länge der Insel an der längsten Stelle: ca. 1,74 km und Breite ca. 700 Meter.
Wenn man den Hafen von Punta Arenas mit dem Fährschiff in Kursrichtung 38,57° verlässt, erreicht man nach ca. 35 km die Magdalenen Insel.
Wenn man viel Glück hat, ist das Meer ruhig und einem wird auf der Überfahrt nicht schlecht. Mit der Fähre dauerte die Überfahrt dahin ca. 120 Minuten. Die Fähre bot im Innenbereich zwar bequeme Sitze,  jedoch mit der Fußfreiheit einer Billig Airline. Da die Sonne damals, bei meinem Ausflug, ungedämpft durch die Aussichtsfenster der Fähre schien und im Schiff auch noch sinnvollerweise zusätzlich die Heizung voll aufgedreht war, entstand im Innenraum eine stickige Atmosphäre, welche mich im Endeffekt damals auf das Schiffs-Sonnen-Deck ins Freie trieb.

Magdalenen Insel:

Als wir nach ca. 2 Stunden die Magdalenen Insel erreichten, warteten dort schon tausende von Pinguine und Vögel auf uns.
Warteten?
Gut, was blieb denen auch anderes übrig?

Meiner unverbindlichen Meinung nach, gab es da fast nur Brillenpinguine (Jackass Penguin; Eudyptes chrysolophus) zu sehen, welche dort zu tausenden in Erdhöhlen wohnten.

Die staatlichen Umweltschutzbehörden überwachen vor Ort die Landgänge der Kameraschwingenden Touristen persönlich streng durch Insel-Ranger und genehmigen den Besuchern dort nur einen Aufenthalt von maximal einer Stunde am Tag. Das Anfassen der Tiere war zum Glück damals strikt verboten.
Dies verleitet den Besucher dazu, zügigen Schrittes gleich in Richtung Leuchtturm (GPS Breite 52°55'8.50"S, Länge 70°34'31.88"W) zu wandern, der außer den unzähligen brütenden Pinguinen und Vögeln die einzige weitere Attraktion auf der Insel ist.
Nachdem das Schiff uns Touristen damals (zahlenmäßig eine sehr überschaubare Reisegruppe) abgesetzt hatte, musste es sich während der Zeit unseres Insel-Aufenthalts vom Pier wieder entfernen. Das geschah aufgrund behördlicher Umweltschutzauflagen. Es kehrte erst zu uns Touristen wieder zurück, als es galt uns für die Rückfahrt wieder einzusammeln.

Dort auf der Isla Magdalena (Chilean Patagonia) wurde fotografiert "was das Zeug hält". Das ist auch kein Wunder, denn an diesen Ort, ca. 5.000 km Luftlinie vom Südpol entfernt, wird man wahrscheinlich nur einmal im Leben kommen. Kein Pinguin blieb wahrscheinlich unabgelichtet. Beim Fotografieren ist man dort behördlich verpflichtet einen Mindestabstand von 1 Meter zu jedem Tier einzuhalten. Dies funktionierte nicht immer, da die Tiere ihre Boden-Nester (Höhlen) teilweise direkt am abgesteckten Fußweg gebaut hatten.
Manchmal kamen diese auch neugierig auf einen zu gewatschelt und bissen einem neugierig in Beinhöhe in die Hose. Danach schauten diese einem nach oben ins Gesicht und schienen den Gebissenen telepathisch neugierig gastfreundlich fragen zu wollen: "Na, was machst Du denn hier? Hast Du Dich verlaufen?"
Zu diesem Ausflug ist zu sagen, dass dieser meiner Meinung nach sehr zu empfehlen ist. Wer hier nicht war, hat einfach etwas von Südamerika verpasst.
Nebenbei angemerkt.
Hier nisten auch jede Menge Vögel. Ich glaube, es waren Dominikanermöwen (Larus dominicanus). Nach 1 Stunde verließen wir die Insel wieder und fuhren nach Punta Arenas zurück. Kurz nach unserer dortigen Ankunft stieg der Wind auf weit über Windstärke 10. Das gesamte Mutterschiff fing stark zu vibrieren an. Der Wind wurde so stark, dass der Kapitän befürchtete die Ankertaue könnten reißen und das Schiff könnte vom Pier unkontrolliert abgetrieben werden.
Der Kapitän bestellte von der dortigen Hafenbehörde daraufhin zwei schwere Schiffsschlepper, welche beauftragt wurden, dass Schiff über Stunden hinweg permanent an den Pier zurückzudrücken. Das machten diese dadurch, dass diese sich seitlich am Mutterschiff vorne und hinten positionierten und dieses dann mit ihren Schiffsnasen im Direktkontakt mit voller Motorkraft an die Hafenmole zurückdrückten. Über die daraus folgende unausgeglichene Feinstaubbilanz musste man sich dementsprechend nicht wundern.

An diese Stelle sei selbstkritisch angemerkt, dass solche Schiffe weltweit fast durchgehend riesige Dreckschleudern sind. Gesunde Meeresluft produzieren diese nicht. Aber wie kommt man ohne diese Umwelt-Verpester sonst an solche Orte?

Jeglicher Landgang wurde vom Kapitän verboten. Der Wind schwoll so stark an, dass die Warnanzeigen der Schiffs eigenen Bugstrahlruder (bow thruster) sich schon im roten Bereich befanden. An der veränderten Stimmlage des Kapitäns während der Lautsprecherdurchsagen merkte man deutlich, dass diesem der "Schweiß auf der Stirn stand".

Informationen zu Chile und Punta Arenas:

Punta Arenas hat ca. 120.000 Einwohner und nimmt für sich in Anspruch die südlichste Großstadt der Welt zu sein.

- Lage: Südliches Patagonien, südamerikanisches Festland gegenüber Feuerland.

- Klima :Viel Wind und viel Regen.

- Durchschnittstemperatur im Jahr : Ca. 6 °C.

- Politik: Chile ist seit 1925 Präsidialrepublik. Der Präsident ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef.

- Sprache: Spanisch

- Wirtschaft Chiles:
Seit 1990 hat Chile die landesweiten Versorgungsnetze für Gas, Wasser und Strom ausgebaut. Die Hafenanlagen wurden erneuert und ausgebaut. Investiert wurde auch in den Ausbau der IT-,Tourismus-und Bergbau-Zulieferungsindustrie. Angeblich wurden in diesem Segment 2010 ca. 6.000.000.000 US$ investiert. Die "argentinische Wirtschaftskrise" ist aber auch an Chile nicht spurlos vorbeigegangen und wirkt bis heute 2020 noch nach. Chile ist im beträchtlichen Maße vom Export seiner Rohstoffe (u.a. Kupfer - Anteil von angeblich ca. 45 % an der Leistungsbilanzeinnahme Chiles) abhängig. Sollte diesbezüglich einmal die Weltkonjunktur / Weltnachfrage einbrechen, würde dies Chile mit runterziehen.

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s