Kreuzfahrt Mittelmeer 2
(2016)

©Nikolaus Storzenbrecher©
- 100% subjektiver Bericht ohne jede Gewähr -


Reiseziele:

1.  Italien Venedig
2. Koper (Slowenien)
3. Zadar (Kroatien)
4. Kotor (Montenegro)
5. Ancona (Italien) mit San Marino
6. Italien Venedig

Das Schiff:

Größe: 28.000 BRZ

Schiffsbesatzung: ca. 340

Länge: 205 m

Breite: 25 m

Decks: 10

Passagiere: max. 830

Antrieb: 4 x 5.300 PS

Reisegeschwindigkeit: 15 bis 18 Knoten

Flagge: Bahamas

Baujahr: 1973 als Royal Viking Sea,

Restaurants: 2


Anreise:

8 Uhr Abflug vom Flughafen in Richtung Venedig mit einem Dash 8-Q 400 Propellerflugzeug.
- 76 Sitzplätze
- 32,83 Meter lang
- 8,43 Meter hoch
- Spannweite 28,42 Meter
- Reisegeschwindigkeit 666 km/h
- Flugzeit ca. 1,5 Stunden
Ankunft am Flughafen Venedig um ca. 10 Uhr.
Da die Einschiffung erst ab ca. 14:15 Uhr möglich war, konnte man die Koffer im Ankunftsterminal vorher abgeben. Diese wurden von der Crew bis zur Kabine transportiert.
Die Zeit bis zur Einschiffung überbrückte ich dadurch, dass ich mit der Alilaguna (Taxiboot) für einen Preis von 15 Euro (hin und zurück) zum Markusplatz fuhr. Ein paar Stunden schlenderte ich mit Massen an Touristen (gefühlt alle Nationen der Welt) durch Venedig, bevor ich die Rückfahrt zur MS Albatros antrat. Dort angekommen dauerte die Einschiffungsprozedur ca 60 Minuten. Auffallend war, dass ich meinen Personalausweis sehr häufig diversen Crewmitgliedern vorzeigen musste.

Kabine:
Die Kabine entsprach meiner Einschätzung nach bezüglich Größe und Aus-stattung in etwa einem mittleren Caravan-Wohn-/Campingmobil mittlerer Kategorie und älterer Bauart. Es war deutlich meiner Meinung nach zu sehen, dass am Schiff der "Zahn der Zeit" nagte. Das kombinierte Bad/WC war sehr klein. Es war sogar noch eine Badewanne hineingequetscht worden. Die Luft roch nicht gerade frisch in der Kabine. Das Mobiliar war nüchtern ohne Schnörkel. Die Staufächer der Kabine waren noch nüchterner, aber zweckentsprechend. Irgendwie erinnerten mich diese Schubladen an einen Werkzeugschrank. Die Innenkabine hatte 2 kleine Bullaugen und 2 Einzelbetten, welche im rechten Winkel zueinander aufgestellt waren. Über dem Bett direkt an der Eingangstür war noch ein Ausklappbett angebracht, sodass man ein Bett, bei Bedarf, in ein Etagenbett verwandeln konnte.

Das Schiff hat natürlich einen "Verrückt nach Meer" TV Vorschussbonus.

Wenn man sich die Äußerungen von einigen Gästen genauer anhörte, hatte man den Eindruck, dass manche Kreuzfahrer nur wegen dem TV-Kapitän M.H. die Reise gebucht hatten. Ich gehe mal davon aus, dass dem Management schon klar ist, dass man im Preis-Leistungs-Verhältnis mit modernen Kreuzfahrtschiffen nur schwer mithalten kann. Das Manko wird aber u. a. durch sehr freundliches und bodenständiges Personal wieder wett gemacht.
Nachmittags gab es ein Kaffee-und Kuchenbuffet mit meiner Meinung nach recht bescheidener Auswahl.
Das Abendessen gab es in Menüform. Der kostenlose Tischwein wurde erst ca. 30 Minuten nach der Bestellung serviert, nachdem ich eine Servicekraft erinnert hatte. Danach musste man aufpassen, dass das eigene Weinglas nicht permanent von eifrigen Personal neu aufgefüllt wurde.


Von Venedig bis Koper waren es 67 Seemeilen


Koper (Slowenien)
GPS-Position :45°33.02`Nord und 13°43.78`Ost


Wenn man in Koper aus dem Schiff steigt, sind es nur ein paar Hundert Meter zu Fuß, bis man die Altstadt erreicht. Die Altstadt liegt etwas höher als der Schiffspier. Ähnlich wie in Malta hat man hier einen kostenlosen Touristenaufzug installiert, der einem das Treppensteigen erspart, wenn man in die Altstadt will.
Die Altstadt ist wenig spektakulär.
Wer diese nicht gesehen hat nichts verpasst.
Im Endeffekt gibt es nur den besteigbaren Glockenturm, eine Kirche und das historische Altstadttor zu besichtigen. Zum Glück hatten die meisten Geschäfte geschlossen, da Feiertag war. Die Besteigung des historischen Glockenturms kostete 3 Euro pro Person.
Kaffee und Kuchenzeit im Schiff: Deutlich bessere Auswahl als am Vortag.
Zwischen Kuchenzeit und Abendessen (Galadinner) lud der Kapitän von "derrr Brüüüücke" (Anm: Dies gibts nun auch als Klingelton) noch zum Sektempfang. Die Crew wurde den Gästen vorgestellt. Ich hatte den Eindruck, dass der Kapitän tatsächlich auch in Wirklichkeit so ein Sympathieträger ist, wie er in der TV Serie dargestellt wird.


Abendessen: Diesmal einwandfreier Service.


Von Koper bis Zadar 169 Seemeilen


Zadar (Kroatien):
GPS-Liegeposition 44°05.37`Nord und 15°15.37`Ost


Heute nahm ich, nach dem Frühstück an einem gebuchten Ausflug teil. Es ging in den Nationalpark KRKA. Anfahrzeit vom Pier aus ca. 45 Minuten über eine Mautautobahn mit wenig Verkehr. Rechts und links der Fahrtstrecke: langweilige Pampas. Die kroatische Reiseleiterin sprach nur gebrochen Deutsch. Wenn man sich bemühte, konnte man diese aber verstehen. Einige Mitreisende sind im Bus eingeschlafen.

Das ca. 109 km² große Landschaftsgebiet mit ca. 1022 Pflanzenarten wurde 1985 zum Nationalpark KRKA (Fluß Krka) ernannt. Beeindruckend viele großflächige Wasserfälle und kleine Seeflächen waren zu sehen. Um die Fälle herum gab es gute Wanderwege auf breiten Holzstegen. Insgesamt machte dieser Teil des Naturparks einen gepflegten Eindruck auf mich. Gepflegt erschienen mir auch die dortigen kostenlosen öffentlichen Toiletten, was an einem Durchgangsort des Massentourismus nicht immer selbstverständlich ist. Leider war das Wetter bescheiden. Bei hellem Sonnenschein muss das dort richtig toll aussehen. Dieser Ausflug ist sehr zu empfehlen. Glaubt man der einheimischen Reiseleiterin, dann ist es dort sogar erlaubt zu schwimmen. Dies konnte ich mir an sich nur im unteren Teil der Wasserfälle vorstellen, da es im oberen Verlauf derselben lebensgefährlich sein dürfte. Das sind keine 08/15 Wasserfälle. Die haben hier schon eine enorme Geschwindigkeit und Wucht.
Vom Ausflug zurückgekehrt ging es erst einmal zum Open-Air Mittagsbuffet. Freunde der Bratwurst und des Kartoffelsalats kamen hier voll auf Ihre Kosten. U.a. Apfelsaft und Orangensaft wurden neben Tee und Kaffee dazu kostenlos angeboten.
Am Abend wurde das Wetter immer schlechter.


Kotor (Montenegro):
GPS-Liegeposition 42°25.50` Nord und 18°46.06`Ost
Zurückgelegte Strecke von Venedig aus: 529 Seemeilen.

Heute Morgen hätte ich an sich etwas länger ausschlafen können, da ich keinen schiffsseitigen Ausflug gebucht hatte. Leider wurde dies durch laute Kabinen-nachbarn zu Nichte gemacht, da diese gefühlt die gesamte Schlagerhitparade rauf und runter laut abspielten. Hier zeigte sich ein weiteres Problem dieses Schiffes, nämlich die Hellhörigkeit. Die Kabinen modernerer Schiffe sind meiner Meinung nach besser Geräusch gedämmt.

Kotor ist sicherlich, neben San Marino, das Highlight dieser Reise gewesen. Das Kreuzfahrtschiff legte gefühlt direkt an der Stadtmauer an. Man erreicht die mittelalterliche Stadt durch einen langen Fjord. Direkt hinter den dicht bebauten schmalen Uferbereichen steigen die Berge steil in die Höhe. Wenn man gut zu Fuß ist und es nicht zu heiß ist, ist eine Wandertour zur Burgspitze der Stadtburg zu empfehlen. Ca. 1.000 Stufen führen dort steil hinauf. Sollte Regen gefallen sein, ist der Aufstieg nicht ungefährlich, da das Wegpflaster sehr rutschig ist. Für Menschen mit Bewegungshandicap ist dieser Aufstieg absolut nicht zu empfehlen.

In der kleinen Stadt gibt es eine Menge zu sehen. Manchmal muss man schon genauer hinsehen. So fand ich,obwohl ich schon einmal in früheren Zeiten dort war, diesmal eine kleine Kirche mit religiös gestalteten Restfresken in dem eine gestorbene mumifizierte Nonne in einem Glassarg aufgebahrt war.


Ancona (Italien) mit San Marino:
GPS: 43.61666° Nord, 13.51666° Ost

Für Heute hatte ich einen Ausflug nach San Marino, der angeblich ältesten Republik der Welt, für 49 Euro (mit Lunchbox) gebucht. Die Busfahrt vom Pier nach San Marino über die Mautautobahn war landschaftlich langweilig. Von Italien überquert man die Grenze zu San Marino genauso schnell und unproblematisch wie die Grenze von Deutschland nach Holland.
Für die langweilige Anfahrt wurde man durch die Altstadt von San Marino mit deren Burganlagen, gebaut in kühner Hangsteillage, voll entschädigt. Die Innenstadt war voll mit Kreuzfahrttouristen. Ich habe noch nie so viele Waffengeschäfte auf einen Haufen gesehen.Die Burgtürme sollte man auf jeden Fall besichtigen, da man von diesen einen erstklassigen Weitblick hat. Nur sollte man möglichst vormittags die Türme besuchen, da ab Mittag sich hier häufig an der Bergspitze Wolken bilden und man dann nichts mehr sehen kann. Die Besichtigung sämtlicher Türme mit den kleinen Museumsbereichen kostet ca. 7 Euro pro Person.

Venedig

Rückflug nach Deutschland

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