Trier
(Deutschland)

- Reisebericht und Satire -

©Nikolaus Storzenbrecher©

 

Trier!

Du bist keine Großstadt, aber dafür immerhin uralt.


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Prolog:
Alle Angaben (z.B. GPS-Daten) ohne Gewähr für Richtigkeit.
Es erfolgt ein leicht satirischer Realbericht einer Reise nach
Trier im Jahr 2023.
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Liebe Globetrotter*innen,

neulich kam ich mal in der Mosel-Weinregion (in Rheinland-Pfalz, nahe Luxemburg) vorbei und konnte es nicht unterlassen auch einmal der Stadt Trier einen Besuch abzustatten.

Trier (Augusta Treverorum ab ca. 16 vC – Kaiser Augustus-) soll ja angeblich eine der ältesten Städte Deutschlands sein, wenn nicht sogar die älteste.

Trier liegt ca. 480 km Luftlinie von Hamburg und 565 km von Berlin entfernt.

Manche datieren den sagenhaften Beginn der Siedlungsgeschichte sogar auf das Jahr 2050 vC (Assyrer) zurück, also noch in die vor römische Herrschaftszeit.
Erste Nachweise menschlicher Siedlungen soll man tatsächlich in Hüttingen an der Kyll (GPS Breite 49.966446° Länge 6.588626°) aus der Zeit um 9000 vC gefunden haben. Hierbei sei angemerkt, dass es zur Zeit der Flintstones einfacher war den Fluss-Verläufen mittels Floß/Boot zu folgen, als diese zu Fuß in ihrem gesamten Verlauf bis zum Meer zu erforschen. Dementsprechend wird es an den Ufern aller im heutigen Deutschland damals schon beschiffbaren Flüssen Siedlungsspuren von Ureinwohnern geben. Man muss einfach nur tief genug graben, um deren Artefakte zu finden.

Im Laufe der Jahrtausende tummelten sich um Trier herum eine Menge geladener und ungeladener Gäste/Eroberer und schlugen sich manchmal gegenseitig den Schädel ein. So, die Kelten, Römer, Franken, Wikinger (882 nC), Spanier, Preußen, Franzosen (1632,1673,1684,1794 nC).
Das hat sich in der weltweiten Touristenszene anscheinend herum-gesprochen und so ist es nicht verwunderlich, dass man hier fast alle reisefreudige Nationen dieser Welt dabei antrifft, die Trierer Innenstadt so zahlreich konsumorientiert zu erkunden, dass man manchmal kaum noch irgendwo einen freien Platz zum Treten finden kann.
Die unzähligen Besucher werden durch die dortigen Stadtbewohner (ca. 112.000 auf ca. 117 km2 - zum Vergleich Berlin: ca. 892 km2) noch ergänzt.
Auch die dortige Beherbergungs-/Übernachtungssteuer (privat/beruflich) kann den o.g. Ansturm nicht bremsen. Zuerst dachte ich, das wäre eine Kurtaxe. Aber es soll wohl eher eine Kultur- und Touristensteuer sein. Eine Kurtaxe dort wäre auch der gespielte Witz!

Als Besichtigungsschwerpunkte zählen u.a. dort:

- Porta Nigra:

GPS Breite 49.759619° Länge 6.643927° .
Highlight der Stadt ab ca. 170 nC.
Weltberühmtes Stadttor, der ca. 6,4 km langen ehemaligen Stadtmauer Triers.
Die mehrgeschossige Porta ist ca. 45 Meter lang und bis zu ca. 21 Meter breit/tief.
Ein Grieche namens Simeon ließ sich als Eremit fünf Jahre lang bis zum Jahr 1035 nC im Ostturm der Porta Nigra sogar einmauern. Als Anerkennung für diese Aktion wurde er immerhin von Papst Benedikt IX. heiliggesprochen. Wer das verwunderlich findet, sei auf ähnliche Verhaltensweisen gewisser historischer buddhistischer Mönche in Asien hingewiesen. Einige von diesen ließen sich sogar in Buddha-Figuren als eine Art Konservendosen-Heilige einschließen. Unglaublich was weltweit in der Vergangenheit und der Gegenwart, veranlasst u.a. auch durch religiösen Wahn, so abgeht bzw. abgegangen ist.

- Stadtmauer:

Z.B. auf Position GPS-Breite 49.750835° Länge 6.643169° zu finden/zu besichtigen .
12/13tes Jahrhundert nC.
Ein wenig ist von dieser noch heute zu sehen.

- Kurfürstliches Palais:

GPS-Breite 49.753072° Länge 6.643826° .
Der Rokoko-Gebäudekomplex und der südlich davor liegende Palastgarten ist sehenswert.
Dort wurde architektonisch nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Im 17/18ten Jahrhundert nC Residenz der Kurfürsten (princeps elector imperi) / Fürstbischöfe, also Sitz derjenigen, welche ab dem 13ten Jahrhundert nC das alleinige Recht damals hatten, den deutschen König zu wählen. Im gesamten Reich gab es insgesamt bis zu neun Kurfürsten. (Mittelhochdeutsch: Kur = Wahl). Das Hauptgebäude/Palais zur Parkseite hin ist ca. 80 Meter lang und 15 Meter breit.

- Konstantin-Basilika:

Diese Palastaula aus dem 4ten Jahrhundert nC steht direkt neben dem Kurfürstlichem Palais.
GPS Breite 49.753530° Länge 6.643406° .

- Amphitheater:

Aus 100 bis 200 nC.
GPS Breite 49.748047° Länge 6.649095° .
Länge der Arena von Nord nach Süd: 70 Meter.
Breite der Arena von West nach Ost: 50 Meter.
Für 20.000 Menschen/Besucher damals erbaut, damit diese sich u.a. an blutrünstigen Tier- und Gladiatorenkämpfen ergötzen konnten. Heute wird Eintrittsgeld verlangt. Es gibt einen interessanten unterirdischen Bereich, den man besichtigen kann. Zugang über eine Treppe in der Arena mit separatem Ausgang 30 Meter vom Zugang entfernt. 

- Barbarathermen:

GPS Breite 49.750231° Länge 6.630725° .

Römische Thermenanlagen-Ruine aus dem 2. Jahrhundert nC.
UNESCO-Welterbe

- Kaiserthermen:

GPS Breite 49.749567° Länge 6.642844°
Römische Badeanstalt aus dem 4ten Jahrhundert nC mit begehbarem Kanalsystem unter der Erde.
Areal: Ca. 180 Meter lang von West nach Ost und ca. 130 Meter breit von Nord nach Süd.

- Römische Mosel-Steinbrücke / Römerbrücke:

GPS Breite 49.751938° Länge 6.626408° .
Älteste Brücke Deutschlands und meiner Meinung nach wenig spektakulär. Einige Pfeiler sind noch aus der römischen Zeit erhalten geblieben. Das ist nicht verwunderlich, denn die Römer waren hervorragende Baumeister, welche damals Baustoffe, Baustoffmischungen und Bautechniken verwendeten, von denen wir bis heute noch etwas lernen können.

- Trierer Dom:

St. Peter, romanisch und angeblich der älteste deutsche Dom/Bischofskirche.
GPS Breite 49.756352° Länge 6.642877° .
Beherbergt eine Top-Reliquie, nämlich den Heiligen Rock, also die Tunika, die der Sage nach, Jesus persönlich getragen haben soll. Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin d. Große soll dieses Gewand angeblich von Jerusalem nach Trier gebracht haben. Hierzu sei angemerkt, dass solche Reliquien von je her immer auch den Sinn hatten, die Stadtkassen mit Pilger- und Touristengeld zu füllen.

- Liebfrauenkirche:

Neben dem Trierer Dom.
Frühgotisch ab 1227/1243 nC;
GPS Breite 49.755858° Länge 6.643081° .

- Universität Trier:

GPS Breite 49.746137° Länge 6.686584°

- Karl Marx Statue (*1) und Karl Marx Wohnhaus (Simeonstraße; GPS Breite 49.759097° Länge 6.643838°). Museum Karl-Marx-Haus (Brückenstr. ; GPS Breite 49.753885° Länge 6.635751°).

Für Polit-Freaks und Revolutions-Romantiker:
Geburtshaus ab 1818 nC und heute Ein-Euro-Shop mit US-Fast-Food-Restaurant daneben.
Was Kalle wohl dazu gesagt hätte?
Wäre doch zu peinlich, wenn eine Gesamtausgabe von DAS KAPITAL dort im Ein-Euro-Shop ein Ladenhüter wäre. Ein Weinlokal würde besser passen, da die Familie von Kalle ja Weinbergbesitzer waren. Der wird sicherlich damals so machen Bembel geleert haben und als Mitte des 19ten Jahrhunderts in Trier dann auch noch die Weinkrise ankam und die Äppelwoi-Quellen versiegten, erkannte er die gesamtgesellschaftliche sozio-ökonomische Realität plötzlich wahrscheinlich in ernüchterter Klarheit.
Das 550 cm hohe Bronze-Denkmal von Kalle (*1), welches ein Geschenk der Chinesen an die Stadt Trier war, ist am Simeonstiftplatz (GPS Breite 49.759597° Länge 6.642823°) direkt hinter einem TAXI-Stand zu finden. Wer von dort schnell wieder weg will, hat somit kein Problem.
Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass viele Analysen von Ihm zur damaligen Zeit und im historischen Kontext evident waren. Das Problem solcher Analysen ist aber grundsätzlich, dass man theoretische Erkenntnisse nicht immer 1:1 in Realpolitik umsetzen kann. Wenn man theoretisch das Wurmloch Problem in der Raumfahrt gelöst hat, ist das noch lange kein Freifahrtschein, dass man jemals durch ein solches auch praktisch fliegen kann.
Fraglich werden solche gesamtgesellschaftlichen Analysen –
unabhängig vom tatsächlichen historischen marxistischen Welt- und Menschenbild
- auch dann, wenn diese als kryptische Basis ein verklärtes Bild vom Menschen und von dessen Sozialverhalten ab dem Tag der Geburt haben. Zum Beispiel der Glaube, dass ab der Geburt der Mensch eher solidarisch und sozial eingestellt ist und grundsätzlich bereit ist alles mit jedem zu teilen. Oder, dass der Mensch von Natur aus produktiv ist und aus freien Willen heraus sich freudig in die jeweilige anfallende Arbeit stürzt, was nicht immer der Realität entspricht, da wir nur einmal unsere eigene betriebliche Realität als Arbeitnehmer heute 2023 nC aus der Vogelperspektive heraus betrachten sollten oder eine Stunde lang Kleinkinder im Sandkasten beobachten müssen, um zu erkennen, wie gerne die Schüppe/Schippe des Kindes mit Schüppchen, von diesem mit einem anderen Kind, was kein Spielzeug in den Sandkasten mitgebracht hat, geteilt wird.
Dies soll natürlich kein Plädoyer für Thomas Hobbes (1588 nC – 1679 nC) Ansicht sein, dass der Mensch grundsätzlich dem Menschen ein Wolf ist (Homo homini lupus).
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen Wolf und Samariter.
Festzustellen ist aber, dass weltweit der Wunsch der Menschen auf privates Eigentum sich häufiger durchgesetzt hat, als der Wunsch auf Auflösung und Sozialisierung desselben. Die Umstellung von Einzel-Arbeitnehmer-Verkaufserfolgs-Provision auf Abteilungsprovision hat schon so manchem Möbelhaus Schwierigkeiten gebracht. Warum soll sich der Verkäufer (m/w/s) noch um den Einzelkunden bemühen, wenn vom Erfolg seiner Verkaufsberatung (vgl. auch: Verantwortungsdiffusion) grundsätzlich die Abteilungs-Allgemeinheit partizipiert bzw. profitiert und er selbst nur nach Provisions-Umlageschlüssel zum Bruchteil die Früchte seiner eigenen Arbeit genießen kann? Warum soll jemand jahrelang studieren gehen, um zum Beispiel später Zahnarzt zu werden, wenn er mit dieser Tätigkeit zukünftig das Gleiche verdient wie ein in 3 Monaten angelernter Facharbeiter?

Tipp/Fazit:

Die Stadt Trier ist eine Reise wert!
Man sollte sich ein bis zwei Tage mindestens Zeit nehmen, um Trier zu erkunden.
Wer in Trier weilt und dort auch eine Moselrundfahrt mit einem Binnen-Ausflugsschiff auf der Mosel für ein bis zwei Stunden plant, sollte sich überlegen, ob er sein Geld nicht besser investieren kann, da diese Rundfahrt z.B. von der Anlegestelle Trier-Zurlauben bis zur Konrad Adenauer-Brücke bzw. bis zur Anlegestelle Trier-Pfalzel wenig spektakulär ist. Außer der Römerbrücke (s.u.) gibt es dort auf dieser Rundfahrt, meiner Meinung nach, für 12 bis 18 Euro/Person, wenig zu bewundern. Wer am Tag der Rundfahrt Geburtstag hat, sollte sich nach der 50 % Ermäßigung des Fahrpreises für Geburtstagskinder und deren Begleitung vorher erkundigen. Die Schiffsanlegestelle Trier-Zurlauben (GPS Breite 49.764284° Länge 6.634052°) ist etwa 10 Minuten Gehweg (ca. 1 km Fußweg) von der Porta Nigra entfernt.

Gez. Euer Pet, der Reisefuchs
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